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Skandal, Skandal im Sperrbezirk

Rechte Verlage, nichtlinke Autoren, jetzt auch Thomas de Maizière: der Pferch für falsche Meinungen dürfte demnächst wegen Überfüllung platzen

Zu den Badenweiler Literaturtagen widmete ein Journalist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dem Auftritt des Dresdner Autors Uwe Tellkamp einige Absätze, der, so der FAZ-Chronist „an diesem Abend auf der Bühne törichterweise sagte, vieles an unserer Gegenwart erinnere ihn an die DDR, und seinen Vorwurf von ‘Gesinnungskorridoren’ im hiesigen Journalismus erneuerte.”

Zu dem Begriff „Gesinnungskorridor“ gibt es im hiesigen Journalismus und darüber hinaus eine Feststellung, die sich monoton wiederholt wie der Anblick von Zimmertüren in einem Korridor: So etwas wie ein Gesinnungskorridor existiert nicht. Wer darauf besteht, ihn gäbe es doch, der gehört zu denjenigen, die der Bundespräsident in seinen Reden üblicherweise als „diejenigen“, beziehungsweise „jene“ apostrophiert, als Verbreiter von so genanntem Gedankengut. Bei ‚Gedankengut’ handelt es sich um einen ähnlichen Begriff wie Gefahrengut. Es ist jedenfalls nie gut.

Schlecht ist es für diese Argumentation allerdings, wenn der Gesinnungskorridor, den es bekanntlich nicht gibt, von der Leitung der Frankfurter Buchmesse so eingerichtet wird, dass er tatsächlich aussieht wie ein Korridor. In Frankfurt platzierten die Messeverantwortlichen drei Verlage – Antaios, Manuscriptum, Junge Freiheit – in eine Sackgasse abseits der anderen Messestände in Halle 4.1. Das Ende des roten und der Anfang eines grauen Teppichs markierte so etwas wie eine Grenzübergangsstelle, an der zwei Polizisten und ein Wachmann der Messe aufpassten.

Gegenüber dem Antaios-Stand machte ein Fotograf mehrere Stunden lang Aufnahmen nicht nur vom Standpersonal, sondern auch von den Besuchern, die sich dorthin verirrten. Die Separierung galt selbstverständlich nur für Verlage des rechten Spektrums. Der Buchverlag der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands hatte wie jedes Jahr seinen üblichen, also guten Platz.

Wer angesichts dieser Verhältnisse bestreitet, dass es einen Gesinnungskorridor gebe, der sollte sich die kürzeste aller Geschichten von Johann Peter Hebel noch einmal durchlesen:
„Ein Büblein klagte seiner Mutter: ‚Der Vater hat mir eine Ohrfeige gegeben.’ Der Vater aber kam dazu und sagte: ‚Lügst du wieder? Willst du noch eine?’ “

Gesinnungskorridor bedeutet, um einmal eine Definition anzubieten, die Kosten für die Äußerung bestimmter Meinungen außerhalb einer bestimmten Bandbreite so weit nach oben zu treiben, dass diejenigen, die sie dann trotzdem noch äußern, nicht mehr zu gleichen Bedingungen an der Debatte teilnehmen. Und andere, denen die Kosten zu hoch erscheinen, sich von vorn herein nicht mehr öffentlich beteiligen. Wer dem Diktum, einen Gesinnungskorridor gäbe es nicht, auch noch hinterherschiebt, jeder könne in dieser Gesellschaft doch alles öffentlich sagen, der stellt sich dümmer, als er vermutlich ist. Dass jeder alles sagen kann, gilt grundsätzlich – also dann, wenn man die Kosten ignoriert – auch in allen Diktaturen. Von Idi Amin stammt das Bonmot: „There is freedom of speech. But I cannot guarantee freedom after speech.“

Zur Dummstellpraxis der Wohlmeinenden gehört es auch, darauf hinzuweisen, es gebe ja tatsächlich Äußerungen, mit denen das öffentliche Klima vergiftet werde, beispielsweise die Leugnung des Holocausts, volksverhetzende Sätze, Rechtfertigung von Gewalt. Sie sind tatsächlich toxisch. Hier zieht das Strafrecht die rote Linie. Übrigens sinken die Zahlen der Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung seit Jahren, die rechtskräftigen Verurteilungen nehmen nur einen marginalen Platz in der Kriminalstatistik ein. Eine scharfe und definierte Line soll aber gerade einen kleinen toxischen Bereich von dem großen Rest trennen.

Das Hervorstechende an den Illiberalen ist, dass sie gerade keine rote Linie ziehen wollen. Gegen Drohungen bis hin zur Gewalt von Links sowieso nicht.

Aber auch gegen ihre Gegner nicht. Ihnen geht es nicht um Moral, sondern um Macht. Und die wächst, je weiter sie den Kreis derjenigen ziehen, die nur noch unter hohen Kosten beziehungsweise gar nicht mehr reden sollen. In diesem praktisch beliebig erweiterbaren Zirkel fand sich in der vergangenen Woche der Volkswirtschaftler und AfD-Mitgründer Bernd Lucke wieder, der, wie der Mitarbeiter von Außenminister Maas, ein Mann namens Robin Mesarosch, feststellte, er habe im Vorlesungssaal „nichts verloren“, das sei auch keine rechtliche Frage, denn hier ginge es um die „Ehre der Gesellschaft“. Lucke hat sich längst von der AfD verabschiedet, er steht auf dem Boden der Verfassung, in seinen Vorlesungen befasst er sich mit Makroökonomie. Das führen seine Verteidiger an, die es gut meinen. Sie merken dabei gar nicht, wie sehr sich die Illiberalität „in das beste Deutschland, das wir je hatten“ (Peter Altmaier) hineingefressen hat, wenn sie schon Gründe suchen, weshalb ein Professor an einer Universität Vorlesungen halten darf. Als nächster Kandidat fand sich der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière innerhalb des Sperrkreises, den Gesellschaftshygieniker wie Mesarosch stetig erweitern. „Aktivisten“ (Die Welt) verhinderten, dass de Maizière am Montag beim „Göttinger Literaturherbst“ aus seinem Buch „Regieren“ lesen konnte.

“Die Polizei hält es für zu gefährlich, wir müssen uns der Gewalt beugen”, erklärte Johannes-Peter Herberhold, Geschäftsführer des Literaturherbstes, gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen. Natürlich müsste er sich nicht beugen. Aber er erleichtert sich das Alltagsleben, wenn er es tut. Vielen schiefstehenden Bäumen in windigen Gegenden sieht man an, woher die Brise weht.
Wie im Fall Lucke könnten de Maizières Verteidiger anführen, der Politiker a. D. sei immer ein treuer Gefolgsmann Angela Merkels gewesen, er habe im September 2015 gegen alle juristischen Bedenken eine unkontrollierte Masseneinreise von Migranten möglich gemacht. Die linksradikalen Blockierer in Göttingen würden wahrscheinlich antworten: „Das werfen wir ihm ja auch gar nicht vor.“

Welcher Zustand diesem Milieu am liebsten wäre, das skizzierte die linksradikale Publizistin Sibel Schick schon mal für alle, die glauben, es ginge nur um ein bisschen Ideologiestreit:

Vor einiger Zeit sah sich sogar der linksliberale Michael Lemling in die Zone der Unberührbaren versetzt, Chef der Traditionsbuchhandlung Lehmkul in München Schwabing. Sein Vergehen: neben zig anderen Bänden – Belletristik wie Sachbuch – entdeckte ein halbprofessioneller Aufspürer eine Handvoll Exemplare aus rechten Verlagen in seinem Laden.

Im vergangenen Jahr fanden sich auch der ehemalige Kulturchef der ZEIT und der ZEIT-Autor Jens Jessen als bedenkliche Subjekte in einer Broschüre „Zum Umgang mit dem Kulturkampf von rechts“ wieder. Vorgestellt wurde die Broschüre von Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei), finanziert wird der herausgebende Verein wiederum vom Land Berlin und dem Bundesfamilienministerium, Unterstützung erfuhr sie auch von der „Bundesbeauftragten für Kultur und Medien“ Monika Grütters. Greiner und Jessen, liberale Autoren aus der Mitte, waren wegen ungenügender linker Gesinnung in das staatsfinanzierte Heftchen geraten. Jessen hatte gewagt, in der ZEIT die totalitären auswüchse der #MeeToo-Kampagne zu kritisieren. In der Broschüre ging es nach eigener Definition um „konkrete Tipps zum Umgang mit rechten Veranstaltungsstörungen, öffentlichen Provokationen, Drohungen oder parlamentarischen Anfragen“. Wohlgemerkt: „rechte Veranstaltungsstörungen“. Dazu zählen schon Zwischenrufe einer Handvoll Identitärer in einer Theateraufführung. Sie sind aus Sicht der Broschüren-Autoren und offenbar auch in den Augen des Berliner Senates und der Bundesregierung schlimm, genau so schlimm wie parlamentarische Anfragen, wenn sie von den falschen Politikern kommen.

Veranstaltungsverhinderungen wie in Göttingen gibt es von rechter Seite überhaupt nicht.

Das „gegen Rechts“ in der staatlichen Broschüre ist genau so gemeint: Es geht ausdrücklich nicht um Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus, sondern gegen alles, was nicht linke korrekte Sprachformeln korrekt abspult. Natürlich ist es bis zur DDR noch ein gutes Stück Weg. Aber von der DDR können die Gegenwartbürger lernen, wenn sie es wollen. Dort gab es damals die Definition: „Was ist sozialistischer Realismus? Das Lob der Partei in einer Sprache, die die Partei versteht.“ Aus Sicht der Neojakobiner kommt es auch heute darauf an, ihr Weltbild genau so wiederzugeben, wie sie es verstehen. Schon kleine Abweichungen sind von Übel. Die bewegliche Grenze zu dem weiten rechten Feld, das sich jenseits der Eineindeutigkeit auftut, endet im Zweifelsfall erst unmittelbar vor den Schuhspitzen eines Heiko Maas. Jenseits des Korridors wird es also eng. Diese Vorstellung von Gesellschaft ist toxischer als alles, was ein Björn Höcke hervorbringen könnte, denn sie wird von Regierungen und öffentlichen Institutionen gefördert, mit Geld und mit institutioneller Macht.

Vor kurzem schrieb Heribert Prantl in der Süddeutschen:
“Aber gibt es in der AfD nicht auch einen Achille Demagbo, geboren in Benin, Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Kiel, Mitglied im Landesvorstand Schleswig-Holstein, Mitarbeiter in der AfD-Bundestagsfraktion – einen Politiker afrikanischer Abstammung mit dunkler Hautfarbe, der deswegen bundesweite Medienaufmerksamkeit erhält? Und gibt es nicht den AfD-Kreisvorsitzenden in Lörrach, Wolfgang Fuhl, ehemaliger Vorsitzender des Oberrats der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, der mit anderen die Jüdische Bundesvereinigung in der AfD gegründet hat? Und gibt es nicht, trotz des AfD-Familienideals des heterosexuellen Ehepaars mit Kindern, eine Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der AfD im Bundestag, die mit einer Frau zusammenlebt und mit ihr zwei Söhne großzieht? Widerlegt das nicht alle Befürchtungen? Leider nein. Trotz allen Ausgrenzungsfurors braucht auch die AfD ein paar Leute, die ‘das Andere’ verkörpern – die AfD-Lesbe, den AfD-Schwarzen und den AfD-Juden – weil sich Toleranz als politischer Wert so weit durchgesetzt hat, dass man da ein wenig Tribut zollen muss.”

Toleranz kommt von tolere, ertragen. Vermutlich erträgt die AfD Alice Weidel nicht nur. Aber selbst wenn: Dann hätte sich die Fähigkeit, das, was man dem Inhalt nach ablehnt, trotzdem zu ertragen, fast überall durchgesetzt. Nur nicht bei den neuen Linken, ebenso wie bei den ganz extrem Rechten.

Zum einen wirkt es ridikül, zum anderen spricht es für den Furor der Säuberer, wenn sie schon in drei rechten von insgesamt 7100 Verlagen in Frankfurt eine „Provokation“ sehen, wie es die staatlich finanzierte Amadeu-Antonio-Stiftung tut. Oder wenn ein Maas-Mitarbeiter schon die Anwesenheit eines nichtlinken Professors an einer Universität für einen Anschlag auf das hält, was er „gesellschaftliche Ehre“ nennt. Oder wenn Göttinger Linke einen CDU-Politiker nicht als Gast auf einer Literaturveranstaltung akzeptieren, auf der er sowieso eine Exotenrolle spielt.

Die Zukunft des Meinungskorridors ist ziemlich klar: Er wird demnächst wegen Überfüllung der Sperrgebiete von außen eingedrückt.

Vielleicht hilft es, bis dahin einfach die Perspektive umzukehren: Noch nie war es so einfach wie in der Spätmerkelzeit von 2019, Regierungsvertreter und von ihnen abhängige Leute zu provozieren.

Ein liberales Wort – und Sie werden auch ein Aktivist. Und Sie brauchen dafür noch nicht einmal Gewalt.

 

Alexander Wendt: Weitere Profile:

Kommentare anzeigen (35)

  • Lieber Herr Wendt, gestatten Sie einem treuen Leser eine Anmerkung. Aus meiner Sicht sind wir sehr wohl in der DDR angekommen. Gesinnungs- und Rassen- statt Klassenjustiz. Gnadenlose Umverteilung zu Lasten der Leistungsträger. Kommandowirtschaft unter dem Banner des Klimaschutzes. Sozialistisches Gesundheitswesen. Ideologiegetriebene Schul-und Hochschulpolitik. Subventionen für Institutionen jeder Art, die sich dem "Kampf gegen Rechts" verschrieben haben. "Nationale Front", sprich Parteienkartell im Bundestag. Verhältniswahlrecht, das Koalitionen ermöglicht, um den Wählerwillen bestmöglich zu torpedieren. Die roten Herrscher der DDR haben zweierlei Dinge unterlassen: Es gab keine "zivilgesellschaftlichen" Schlägerbanden, die organisiert Terror verbreiteten. Und niemand hat aktiv Politik gegen die Gesamtheit aller Bürger betrieben, ein "Großer Austausch" wäre weder Hilde Benjamin noch Erich Mielke in den Sinn gekommen. Die komplette Beispielliste würde wohl den Kommentarbereich Ihres Blogs sprengen. Meine Grüße an Sie.

  • Weidel, Demagbo und Puhl werden von der AfD nur "ertragen"... das ist einfach größtartig. Das ist so irrstmögich dass ich nicht den Hauch eines Schimmers habe, wie ein Prantl auch nur im Entferntesten auf diese Idee kommen kann.

    Aber scheiß drauf... wenn die AfD ab nächster Woche nur noch aus schwarzen, lesbischen, behinderten Juden bestehen würde, dann wäre das immer noch nicht genug. Denn auch schwarze, lesbische, behinderte Juden wären unter Umständen eben vernunft- und nicht ideologiegesteuert... und das ist es halt, was die Blockparteien und ihre Außerarlamentarischen Mitflöten so maßlos stört.

    (Ist nicht eigentlich die AfD die parlamentarische Verkörperung von "Vielfalt at its best"? Ich meine, die haben doch alles... von schwul (egal ob auf Mädels oder Jungens) bis schwarz, von Jude bis extremrechts, von sozialistisch angehaucht bis liberal... sogar den ein oder anderen Idioten haben die. Genauso wie unzählige gestandene, hochintelligente Menschen. Sogar Frauen! Da steckt doch wirklich alles drin, verträgt sich mal gut, mal weniger... regelt aber die Beefs im Diskursverfahren... eigetntlich eine prima Gesellschaft. Nur, dass sie eben ihr Vaterland lieben und hier nicht alles zerschlagen wollen, was Mütter und Väter aufgebaut haben... das stört die Blockflöten dann schon ziemlich. Da hilft auch die schönste Vielfalt nix.)

    • Parteineugründungen sind wie Frischzellenkuren, denn zu der von Ihnen genannten Vielfalt kommt noch ein beruhigend geringer Anteil an Berufspolitikerexistenzen bzw ein entsprechend hoher Anteil an Lebenspraxis aus allen "Stufen" der Gesellschaft.

  • Ein gruseliges Panoptikum bedauernswerter Gestalten, das Sie da präsentieren, lieber Herr Wendt! Mir fällt dazu ein, dass die Linke auch schon einmal in einem besseren Zustand war. Deshalb kann ich beispielsweise das Maas‘sche Rotkehlchen und die präpotente schicke Feministin (o.k., ab sofort keine Namenswitze mehr) auch nicht Ernst nehmen. Sie gehören allesamt in die linke Version des Clinton‘schen „basket of deplorables“. Aber ist die Missachtung geistig unterbelichteter Zeitgenossen, die ihre Defizite in sozialen Medien ausstellen, wirklich die richtige Haltung? Bedenklich ist tatsächlich die wohlwollende Resonanz der Öffentlichkeit auf solche, im Grunde lächerlichen Meinungsäußerungen. Unsere Regierenden, unsere Institutionen und unsere Medien gleichen dabei immer mehr kompasslosen Irrlichtern. Deshalb sollten wir - also alle gebildeten, liberalen, besonnenen Deutschen - uns fragen, ob unsere entspannte Haltung wirklich noch zeitgemäß ist. Ein vorübergehender Illiberalismus Orban‘scher Prägung scheint mir immer mehr das passende Gegengift zu sein, um den offenkundigen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken: Welche Partei nimmt diesen „Kampf gegen Links“ und den „Kampf gegen Grün“ in Deutschland auf? die Union hat doch gute Kontakte nach Ungarn!

    • Welche Partei nimmt diesen „Kampf gegen Links“ und den „Kampf gegen Grün“ in Deutschland auf? die Union hat doch gute Kontakte nach Ungarn!
      Die Union ist Teil des Problems, sie biedert sich links an und merkt nicht wie sie ihre Mitgliedschaft verliert. Es bleiben nur die Karrieristen, die AKKs und vdLs. Und der dicke Wirtschaftsminister. Mit einer Lederschürze würde gut hinter einen Tresen einer Altberliner Bierschwemme passen. Sie ist Teil der neuen Nationalen Front, bald wieder unter Führung der Partei der Arbeiterklasse ? Die Linken Lehrer*in und Lohnschreiber in SZ,FAZ und SPIEGEL bereiten das Feld propagandistisch vor. Man beachte Freitags die tanzenden Schneeflöckchen.

      • Stimmt alles, bis auf Altmeier, der hinter einen Tresen passt.
        Das glaube ich nicht, ehrlich....

  • "Ein gescheites Wort, schon ist man Kommunist" schrieb einst ein Walter Jens in der ZEIT. Lang ist's her.

  • Zu den Störungen von de Maizière fällt folgendes auf: In der gesamten Presse ist von "Aktivisten" die Rede - diese Bezeichnung gilt wohl generell nur für linke Störer - wie wohl die Bezeichnung wäre, die Störer wären von rechts gekommen?? Tatsache ist, dass es sich um nichts anderes handelt als um jungakademischen Pöbel, dessen Verhalten stark an das der "SA" Studenten erinnert, die 1933 ff. jüdische Professoren terrorisierten. Im übrigen kann man nicht ganz seine stille Schadensfreude unterdrücken, dass die Störung einen der "Gutmenschen" betroffen hat, die ja ansonsten ein so weites Herz für jede linksfaschistische Aktion haben.

  • Wo bleibt der Aufstand der Anständigen in unserem Land? Ich erinnere mich an Erzählungen meiner Eltern darüber, wie die Übernahme der Nazis in Deutschland inszeniert wurde - durch die braunen Schlägertrupps und die Rotzlöffel der HJ. Sie verbreiteten ihren Terror in allen Bereichen der Gesellschaft, vom kleinsten Dorf, in die Städte, die Schule und Unis, in die Gerichtssäle und Straßen. Für meine Eltern war das der Abschaum der Gesellschaft. Anschauungsmaterial für unsere Zeitgenossen. Ja, wir sind die Köterrasse 2.0.

  • Danke, dass Sie diese skandalöse Entwicklung in dieser Gesellschaft analysieren, Herr Wendt. Wer sich fragt, warum sich keiner der "konservativen" Machthabenden in diesem Lande aufschwingt und dem bedrohlichen Unfug durch klare Worte ein Ende macht, dem muss geantwortet werden, dass es eben um die Macht, hier um ihre unbedingte Erhaltung, geht. Um das zu erreichen, muss die tragende Basis ausgedehnt und verbreitert werden: Also bezieht man seitens der gegenwärtig Machtausübenden alle ein, die auch nur ein Jota Ideologie mittragen; alle anderen, bei denen man nicht das "passende" Jota findet, werden dagegen bekämpft. Das heißt dann: Mundtot durch Anwendung vielerlei Formen (Diffamierung, Diskriminierung, Bedrohung, Gewalt u.ä.) gemacht werden.
    Wie gefährlich für die Machtausübenden das ist, zeigt sich an solchen Geschehnissen, bei denen die derart "eingemeindeten" Kräfte sich gegen Repräsentanten der Macht (ehemalige wie rezente, s. auch de Maizère) wenden. Mir scheint das ein Vorgeschmack darauf zu sein, was passieren wird, wenn dieses schleichend wirkende eigene Aufgeben und das Fördern immer mehr extremer "Kampfgefährten" gegen wen immer hintenherum an die Macht (vielleicht bald und endgültig) gelangt. Zustände wie in "1984" sind sicherlich ein Nichts dagegen...

  • Es wird Zeit eine Front der Demokraten zu bilden. Kommunisten, getarnt als rote, grüne oder Nationalsozialisten, sollten als das gekennzeichnet werden, was sie wirklich sind: Feinde der Demokratie und Freiheit. Allein der Angriff auf die Redefreiheit durch die Grenze des "Meinungskorridors" ist wie in allen totalitären Systemen, eigentlich ein Grund zum Widerstand. Eine Schande, dass die Mehrzahl der Presse, Juristen und Politiker auf "Gesinnung" mehr Wert legen, als auf die Demokratie und Grundgesetz.

    Eigentlich heißt es ja, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Wenn ich mir aber die Jugendbewegungen und Parteien heute so ansehe, stelle ich doch eine große Nähe zu dem NS-Reich und DDR fest. Die Toleranz andere Meinungen zuzulassen, ist in erschreckender Weise die Gleiche. Aber gesellschaftliche Ausgrenzung ist erst der Anfang. Gulag oder KZ der Endpunkt.

  • Die CDU und die anderen Altparteien halten sich ja vornehm mit Kritik zurück, wenn die linken Chaoten die aus ihrer Sicht "Richtigen" attackieren und haben diese Subkultur mit den Millionen im "Kampf gegen Rechts" über Jahre gefördert. Jetzt geht es de Maizière wie Goethes Zauberlehrling: "Herr, die Not ist groß; die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los!"

    • Die kleine Meinungsdomina @sibelschickse hat es trotz ihrer verzerrten Wahrnehmung der Realität dennoch erkannt: Die Meinungshoheit und linke Umverteilungsphantasien lassen sich 'nachhaltig' nur mit staatlicher Gewalt und der Abschaffung demokratischer Errungenschaften verwirklichen. Damit kennt man bereits ihre politische Agenda(und die ihrer Sympathisanten). Interessant und immer wieder eine Bemerkung wert ist die liebe Gewohnheit des selbst erklärten Faschisten, reflexartig, einen Vertreter der Meinungsfreiheit als 'Faschisten' zu beschimpfen. SED-Linke oder Anhänger derselben, die Nachgeburt des DDR-Unrecht-Regimes, welches nachweislich alle kriminellen Machenschaften zur Durchsetzung seiner Meinung praktizierte, von Kidnapping sämtlicher Bürger, über Mord, Raub, Lüge und Gewalt gegen Unschuldige, beschimpfen eine neu gegründete Partei, die bislang noch nie regierte, des Faschismus, indem sie bei einzelnen Mitgliedern nach passenden Äußerungen sucht (mittlerweile zusammen mit der gesamten Merkelschen Altparteienlandschaft und des Staatsfunks). Was würden wir alles zusammentragen an faschistoiden Stellungnahmen, nähmen wir die geistigen Ausflüsse aller Linken mit der gleichen Akribie unter die Lupe; - oder beschäftigten wir uns ständig mit dem wirklich unappetitlichen 'Grünen-Thema' des sexuellen Kindesmißbrauchs???

  • Trug das Video jenes jungen Mannes, der sich als "Rezo" bezeichnet, nicht den Titel "Die Zerstörung der CDU"? Was also erwartet 'die CDU'? Diese Partei, die ich jahrzehntelang in allen Etagen gewählt habe, kommt mir langsam so vor, als kommunizierten ihre Mitglieder/Wähler mit der Parteifühung im Stile Biedermanns, der den Brandstiftern in seinem Haus (!) auch noch zur Hand geht. Hier eine unkommentierte Zusammenfassung dieses Stücks von Max Frisch: "Der Haarölfabrikant Gottlieb Biedermann nimmt in seinem Haus zwei Männer auf (Schmitz und Eisenring), die er auf seinem Dachboden hausen lässt. Biedermann muss feststellen, dass Schmitz und Eisenring auf dem Dachboden Benzinfässer einlagern und mit Zündschnur und Zündkapseln hantieren. Er lädt die beiden Männer zum Abendessen ein und fragt sie bei dieser Gelegenheit, wer sie seien und was sie wollten. Offen gestehen sie ihm, dass sie Brandstifter sind. Biedermann hält diese Auskunft aber für einen Scherz (obwohl es in letzter Zeit mehrfach zu Brandstiftungen gekommen ist), verbrüdert sich mit ihnen und gibt ihnen die verlangten Streichhölzer. Während sein Haus bereits brennt, will Biedermann es immer noch nicht wahrhaben, dass es sich bei Schmitz und Eisenring tatsächlich um Brandstifter handelt."