In der Verfilmung des Tom Wolfe-Romans „Fegefeuer der Eitelkeiten“ unterhält sich der in schwere Bedrängnis geratene Wallstreet-Händler Sherman McCoy mit seinem Vater über einen möglichen Ausweg aus seiner ruf- und vermögensbedrohenden Affäre. Der Senior hält erst eine Lobrede auf den Wert der Wahrheit, gibt dem Sohn dann aber einen praktischen Ratschlag: „Wenn dich die Wahrheit nicht befreien kann, dann lüge.“
Fakenuss spezial: Rechnen in Narrativen
Medien und Politiker verrechnen sich in vielen Fällen nicht einfach. Vielmehr bauen sie eine alternative Zahlen- und Vorstellungswelt. Dyskalkulie wird so zum Gesellschaftsproblem: Sie zerstört flächendeckend die rationale Wahrnehmung
Streuung
Private Notizen fürs Publikum
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Es gibt so etwas wie den plötzlich einbrechenden Realismus schon innerhalb des Phantastischen. Die gleichen Politiker, die den Geschlechtswechsel per Sprechakt ermöglichen, schaffen in dem entsprechenden Gesetz auch die Regelung, dass im Fall einer Mobilmachung Männer wieder als Männer zu gelten haben.
Die Vertreter der „Letzten Generation“, die antreten, um die Gesellschaft aus den Angeln zu heben, hüten sich, die Sonnenallee in Berlin zu blockieren.
Die Erfindung des inneren Wächters
Unser Wertesystem wird auf den Kopf gestellt: Freiheitsliebe gilt als „vulgär“, Diktatur wird denkbar, Verbote zum Geschenk des Staates an seine Bürger. Wie kam die Freiheit so unter Beschuss? Wer sind die Heckenschützen? Eine vorläufige Schadensbilanz
von Jürgen Schmid
Vor Corona forderten klimabewegte Demonstranten der Fridays for Future-Szene: „Verbietet uns endlich etwas!“. Der freiheitseinschränkende Maßnahmenstaat erfand einen „vulgären“ Freiheitsbegriff, der allen unterstellt wurde, die auf grundgesetzlich verbriefte Rechte pochten; „Freiheit“ wurde zum Unwort des Jahres 2022 gewählt.