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Die Talsohle der Blödheit

Der Deutschlandfunk hat einen langen Weg zum woken Haltungsmedium hinter sich. Mit seinen neuesten literaturkritischen Ergüssen erreicht er seinen intellektuellen Tiefpunkt. Der Sender ist nicht mehr zu retten

Tief ist der Brunnen der Vergangenheit, vieles liegt dort unten, um nie wieder ans Licht zu kommen. Unter anderem auch der Deutschlandfunk, der einmal ein Sender gewesen war, in dem Redakteure sachkundig und sogar mit Scharfsinn über Literatur sprechen konnten. Im Archiv wird sich der eine oder andere Beleg dafür finden.

Mitarbeiter der ARD-Anstalt litten damals unter der beschränkten Sicht von Literaturkritikern, die noch nichts von intersektionaler Diskriminierung und dem politisch-poststrukturellen Deutungsgebot für alle Texte wussten. Kurzum, sie lebten und schliefen noch hinter den sieben Bergen, wo Proust und Kafka einander gute Nacht sagten, ganz anders als die erweckten und erwachten, also woken Literatursachverhaltsermittler, die natürlich wissen, wie vorvorgestrig das Verfahren ist, Literatur als Literatur zu lesen.

Seit einiger Zeit gibt es nicht nur beim Deutschlandfunk die Praxis, Bücher aus der Zeit vor diesem Erwachen noch einmal ganz neu und intersektional durchzukämmen und gegen die Autoren einen Indizienprozess anzustrengen, in dem Ermittlung, Anklage und Urteil praktischerweise zusammenfallen. So praktizierte es die Literaturkritikerin Katharina Döbler, als sie sich für den Sender kürzlich Thomas Manns „Buddenbrooks“ vornahm. Wenn Frau Döbler und Mann zusammenstoßen, dann klingt das so:

„’Buddenbrooks’ war beim Wiederlesen ein viel schlichterer Roman, als ich ihn in Erinnerung hatte. Natürlich gibt es großartige Passagen darin. Aber es ist kein Buch, das es verdient hat, immer noch an der Spitze des deutschen Literaturkanons zu stehen. Es repräsentiert vielmehr eine sehr eingeschränkte männlich-bürgerliche Sichtweise auf die Gesellschaft.“

Ganz neu ist das Verfahren nun auch wieder nicht. In der DDR warfen die Hochschulen tonnenweise Literaturtheoretiker aus, die bei Rilke, Kafka, Kraus, Proust, Flaubert, Wilde und auch Mann feststellten, es gebe in deren Werk durchaus die eine oder andere gelungene Stelle, aber alles in allem käme der Autor nie über seine beschränkte bürgerliche Sichtweise hinaus, statt seinen Lesern den Ausweg zum wissenschaftlichen Sozialismus zu weisen, wie er es bei Nichtbeschränkung zwingend hätte tun müssen. Dass diese angeblich so hochgebildeten Leute einen Determinismus nicht begriffen, den in der DDR jedes Schulkind kannte – was hätte die intellektuellen Grenzen dieser Schriftsteller besser beweisen können?

Zur Literatur unterhielten diese Beurteilungsschreiber ein ähnliches Verhältnis wie Trichinenbeschauer zur Kochkunst. Grundsätzlich gilt das noch immer; allerdings besteht das ungeschriebene Ruhmesblatt einer Katharina Döbler darin, die beschränkte bürgerliche zur beschränkten männlich-bürgerlichen Sichtweise weiterentwickelt zu haben. Wer jetzt fragt, welche Sichtweise ein männlicher bürgerlicher Autor eigentlich sonst einnehmen sollte, und ob Katharina Döbler einen Thomas Mann, hätte er um 1900 aus der unbeschränkten Sicht einer lesbischen Hererofrau geschrieben, dann nicht wegen kultureller Aneignung erst Recht zausen würde – wer so fragt, der lebt noch hinter der limitierenden Bergkette und geistig in Zeiten, als dieser Autor unbehelligt den Nobelpreis einsacken konnte.

Beschränkt waren früher alle. Selbst Shakespeares Sichtweise war beschränkt. Wer immer Shakespeare war – vermutlich handelte es sich um einen männlichen Engländer aus der Zeit von Elisabeth I – , er litt jedenfalls wahlweise unter bürgerlicher Begrenzung oder unter adliger, falls doch der Earl of Oxford hinter dem Nome de Plume stecken sollte, und über die Geierinnenperspektive einer Frau vom Deutschlandfunk verfügte er schon gar nicht.

Aus richtiger & wichtiger Sicht werden im Deutschlandfunk nicht nur Männer wiedergelesen, sondern auch Frauen, beispielsweise Hannah Arendt. Der Sender wies in einem Beitrag kürzlich Rassismus in Arendts Hauptwerk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ nach; sie spreche dort zu gut über die Kolonialherrschaft in Afrika und übernehme „weitgehend die Sichtweise der europäischen Eroberer“. Weswegen der Deutschlandfunk die Forderung erhebt: „Arendt nicht aus der Verantwortung entlassen“.

Stattdessen müsse man und frau sich jetzt verstärkt mit den „blinden Flecken“ der Philosophin beschäftigen. Wobei von künftigen Gegenlesern und Anklägern noch zu klären sein wird, ob in der Formulierung „blinde Flecken“ nicht der Ableismus sein hässliches Haupt erhebt.

Wer nun glaubt, damit wäre der stolz ausgekrähte Gesinnungskitsch ans Ende jeder denkbaren Skala gelangt, der kennt den Deutschlandfunk schlecht. Mann und Arendt könnten sich ja noch darauf hinausreden, dass sie im dumpfen Damalsland schrieben. Aber wie verhält es sich mit Gegenwartsautoren, die vor dem DLF-Spezialgericht landen? Das geschah jetzt mit Monika Maron und ihrer Erzählung „Bonnie Propeller“, dem ersten Buch, das in ihrem neuen Verlag Hoffmann und Campe herauskam. Gutachterin Wiebke Porombka setzt für die DLF-Hörer schon einmal den richtigen Rahmen:

„Die wegen neurechter Positionen bei ihrem ehemaligen Verlag vor die Tür gesetzte Schriftstellerin Monika Maron hat nun bei Hoffmann und Campe eine Erzählung veröffentlicht.“ Und informiert: „‚Bonnie Propeller’ kann sehr verschieden gedeutet werden.“
Aber erst einmal geht es bei Porombka um die Autorin selbst, gewissermaßen zur Feststellung der Personalien:

„Über Monika Maron wurde in diesem Herbst kontrovers diskutiert: Sowohl über ihre Nähe zu neurechten Positionen, ihre Veröffentlichung in der umstrittenen Exil-Reihe der Dresdener Buchhändlerin Susanne Dagen und die Entscheidung des S. Fischer Verlags, nach rund vier Jahrzehnten die Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin aufzukündigen. Ebenso wurde über die Meldung diskutiert, dass Maron – anders als von einigen Kritikern gemutmaßt – nicht lange ohne Verlag blieb, sondern rasch bei Hoffmann und Campe unter Vertrag genommen wurde. Eine Entscheidung, die nicht zuletzt deshalb von einem Missklang begleitet wurde, weil die Stimme des Hoffmann-und-Campe-Verlegers Tim Jung fehlte, der seine Entscheidung selbstredend hätte begründen und vertreten müssen. Verlegerisches Format sieht anders aus.“

Tatsächlich? Tim Jung sagte – in dutzenden Quellen gut zu finden – zu Marons Wechsel:

„Monika Maron ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart, die mit ihrem Schaffen dem gesellschaftlichen Diskurs, der für eine lebendige Demokratie unabdingbar ist, immer wieder wichtige Impulse gibt.“

Offenbar war es nicht ganz das, was die Deutschlandfunkmitarbeiterin von ihm erwartet hatte, sie schwindelt also dreist, seine Stimme würde fehlen, und folgert aus ihren alternativen Fakten einen „Missklang“. Offenbar geht es ihr gegen den Strich, dass Maron zu einem renommierten Verlag wechselte, obwohl sich viele Feuilletonmitarbeiter alle Mühe gegeben hatten, ihr das Schildchen ’neurechts’ anzukleben. Ja, liest das denn bei Hoffmann und Campe in Hamburg niemand?

In der Pressemeldung zu Maron hatte Hoffman und Campe die Schriftstellerin zitiert, die sagte, sie freue sich, jetzt zu dem Verlag Heinrich Heines zu kommen, denn der sei ihre literarische Jugendliebe gewesen. Porombka macht daraus: „Eine andere Komponente des Missklangs: In der Pressemeldung zum Verlagswechsel wurde ausgerechnet Bezug auf den jüdische Exilanten Heinrich Heine genommen, einer der großen historischen Namen von Hoffmann und Campe.“ Tatsächlich: Da bezieht sich also jemand, der zu Hoffman und Campe geht, ausgerechnet auf den bekanntesten Autor dieses Verlags. Worin die Deutschlandfunk-Rezensentin einen Missklang erkennt, verrät sie nicht direkt, bimmelt aber penetrant mit dem Adjektiv „jüdisch“ herum, als hätte sie Maron bei einer unstatthaften kulturellen Aneignung erwischt. Wenn Porombka unbedingt darauf besteht, sollte sie allerdings auch mitteilen, dass Maron erstens polnisch-jüdische Vorfahren hat, Heine zweitens nicht ins Exil nach Paris ging, weil er aus einer jüdischen Familie stammte, und Maron sich drittens weder mit Heine noch dessen Exilantenstatus identifiziert, sondern offenbar einfach den Autor mag.

Ganz kurz müssen an dieser Stelle die Umstände von Marons Verlagswechsel erwähnt werden. Begründet hatte S. Fischer den Hinauswurf der Autorin nach fast 40 Jahren mit einer Argumentation, die erhebliche Logik- und Datierungsfehler enthielt. Schuld sollte ein Bändchen mit älteren essayistischen Texten sein, die Maron – mit Zustimmung von Fischer – im Frühjahr in der Edition des Dresdner Buchhauses Loschwitz herausbrachte.

Dann hieß es aus Frankfurt, nicht daran störe man sich – sondern an dem Umstand, dass dieser Band von Antaios vertrieben werde, einem Unternehmen, das Götz Kubitschek leitet, dessen Institut für Staatspolitik wiederum der Verfassungsschutz beobachtet. Bei Antaios handelt es sich ganz überwiegend um einen Buchvertrieb, erhältlich sind dort auch andere Werke aus dem Haus Fischer, etwa die Kafka-Biografie von Reiner Stach, außerdem eine Menge anderer Publikationen, etwa „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“ von Alice Hasters.

Marons Essayband erschien im März, den Bruch mit der Autorin vollzog der Fischer-Verlag aber erst im Herbst – nachdem er sogar einen Maron-Essayband zu deren 80. Geburtstag für 2021 angekündigt hatte. Offenbar gab es bei Fischer tatsächlich den Plan, die Autorin zu entfernen, weil sich aufrechte Verlagsmitarbeiter über Marons Kritik an der Migrationspolitik aufregten („neurechts“); vorher wollte das Holtzbrinck-Unternehmen aber noch ein bisschen Umsatz mit ihren Texten machen. Es sollte nur keine neuen Buchverträge mehr mit ihr geben. Dann ging die Trennung doch schneller, weil Maron im Sommer eine ziemlich spontan entstandene Erzählung über ihre Hündin Bonnie Propeller anbot, die der Verlag ungelesen ablehnte mit dem begleitenden Kommentar, Maron sei „politisch unberechenbar“, deshalb müsse jetzt Schluss sein. Ihre Hunde-Erzählung hatte sie also vor dem Bruch mit Fischer verfasst, nicht danach.

Für die Deutschlandfunk-Rezensentin gibt es allerdings kein unpolitisches Maron-Werk, auch, wenn es sich um 50 Seiten über eine schwarze Hündin handelt, ein neues Tier, nachdem Marons alter Begleiter Momo verstorben ist. Die hässliche und übergewichtige Bonnie Propeller gefällt Maron erst überhaupt nicht, dann schließt sie das Tier doch ins Herz. Darin besteht schon die ganze Geschichte. Aber nicht für Wiebke Porombka, die Marons Erzählung auseinandernimmt wie ein DDR-Grenzer einen Westwagen, um ein Schmuggelversteck für verbotene Dinge nachzuweisen. Denn, so die Rezensentin, es gebe „verschiedene Deutungen dieser Erzählung“. Um draufloszudeuteln:

„Möglich wäre etwa: Die Erzählerin, alter Ego der Autorin, bekennt sich zu einer Art innerem Exil. Den Hund nämlich, so heißt es, brauche sie vor allem, um jemanden zum Reden zu haben.“ Worin das innere Exil einer Autorin bestehen soll, die höchst präsent und streitlustig ist, kann sie nicht weiter vertiefen, denn gleich geht es zu Verdacht Nummer zwei:

„Oder aber, nähme man „Bonnie Propeller“ als Parabel, wäre auch folgende Lesart möglich: Bei dem struppigen, abgelehnten Wesen handelt es sich um Monika Maron selbst, die abgelehnt wird und nur darauf hoffen kann, dass ihre eigentlichen Qualitäten – das Hündchen, wie sich herausstellt, kann virtuos Pirouetten drehen – schließlich doch noch erkannt werden.“

Maron erhielt unter anderem den Kleist-Preis und den Deutschen Nationalpreis, ihre Bücher – von „Flugasche“ bis zu „Artur Lanz“ gehören seit 40 Jahren zu den intensiv besprochenen Texten in Deutschland. Und diese Autorin soll also mit fast 80 Jahren über ein Hundegleichnis das Bedürfnis haben zu beweisen, dass sie ein bisschen schreiben kann, in der Hoffnung, doch noch anerkannt zu werden? Und wer lehnt Maron eigentlich ab? Ihre Leser nicht, ihr neuer Verlag auch nicht. Es geht aber beim Deutschlandfunk noch totaler und verstrahlter, als man es sich bis jetzt überhaupt vorstellen kann:

„Oder, noch einmal anders: Das struppige Hündchen, das ist die heterogene, gar nicht mehr heroische Gesellschaft, über die Maron immer wieder ihr Missfallen zum Ausdruck gebracht hat […] Will sie uns also sagen, dass sie sich vielleicht doch noch mit dem Erscheinungsbild der aktuellen Gesellschaft anfreundet?“

Merkwürdigerweise kommt Porombka gar nicht auf die Idee, dass es sich bei dem (schwarzen!) Hund in Wirklichkeit um einen Migranten und der Erzählung folglich um einen rassistischen Programmtext handeln könnte. Oder noch einmal anders: Um eine Verächtlichmachung Peter Altmaiers oder ein verdecktes Lob für Donald Trump. Immerhin ist der Hund ja übergewichtig.
Eine Möglichkeit scheidet beim Deutschlandfunk von vorn herein aus, nämlich die, dass Maron in „Bonnie Propeller“ einfach nur über ihre Hündin namens Bonnie Propeller schreibt. Wie heißt doch das Credo der Merkel-Ära? Bloß keine einfachen Lösungen.

Die Rezensentin hätte sich einen Text aus eigener Produktion in der Zeit zu Herzen nehmen können: Einfach mal die Fresse halten“ von Wiebke Porombka
Tat sie aber leider nicht. Ihre Meinungshaltung muss einfach hinaus ins Sendegebiet.

Jedenfalls, ganz gleich, ob der Hund nun das innere Exil, Maron selbst oder die Gesellschaft verkörpert (oder eben Trump), Porombka warnt dringend, der Neurechten auf den Leim zu gehen:

„Man sollte solcherart Versöhnungsspekulationen unbedingt skeptisch gegenüberstehen. Nicht nur setzen sie sehr viel guten Deutungswillen der Lesenden voraus.“

Man sollte? Bei diesen Spekulationen handelt es sich ja um nichts anderes als um eine Serie von Sockenschüssen im Kopf der Buchbesprecherin, einer zum Gotterbarmen dämlicher als der andere. Und ganz nebenbei: Mit wem müsste sich Monika Maron denn versöhnen? Mit den Benimmtanten aus dem Gebührenfunk und sonstigen Moralbetriebsnudeln, die selbst in einer völlig unpolitischen Erzählung noch nach ideologischen Geheimbotschaften stochern?

Was der DLF über Maron sendet, ist so brülldumm, dass es sich selbst von identitätspolitischen Thomas-Mann-und Hannah-Arendt-Exegesen und vielen anderen Grotesken des Senders noch einmal deutlich absetzt. Eine Homeshoppingkanal-Moderatorin ist wenigstens ganz bei sich, wenn sie etwas über Kosmetik und Halsketten erzählt. Sie berichtet über ihre Gegenstände mit Sicherheit kompetenter, wahrscheinlich sogar raffinierter als Wiebke Porombka über Literatur. Vorerst ist die ARD-Anstalt damit in der Talsohle des Blöden angelangt – was aber nicht heißt, dass es nicht noch weiter abwärts gehen kann, auch, wenn momentan noch die Phantasie dafür fehlt, wo und wie genau. Um einem Missverständnis zu entgehen: Der Autor dieses Beitrags beschäftigt sich mit Porombka, Döbler et al. nicht, weil die Personen so interessant wären, sondern weil es sich um Symptome handelt.

Schon in der Übergangszeit zwischen der tiefen Vergangenheit hinter den sieben Bergen und der Gegenwart, nämlich 2011, hatte Wolfgang Herrndorf mit einem Vertreter der Tagesthemen ein Interview vorbesprochen und dabei als Bedingung genannt, „dass sich das Interview ausschließlich um Literatur drehen wird“. Um dann noch während des Telefonats festzustellen, wie er wegen dieser Forderung als komischer Kautz abgebürstet wird, und das TV-Gespräch ablehnte. In „Arbeit und Struktur“ notierte er:

„Dann doch lieber gleich RTL Explosiv, die müssen sich wenigsten nicht den ganzen Tag vormachen, einem vor Jahrzehnten schon in die Tonne gekloppten Rundfunkauftrag zu genügen.“ 

Während seiner Krebserkrankung hatte Herrndorf „Buddenbrooks“ und „Zauberberg“ noch einmal gelesen. In „Arbeit und Struktur“ heißt es:

„Ich überprüfe mein Urteil mit zwanzig. Da gab es in diesem Fall ausnahmsweise nicht viel zu korrigieren, nur die Reihenfolge hatte sich geändert: Jetzt waren mir die ‚Buddenbrooks’ doch lieber.“

Um dann auf die technische Brillanz von Mann hinzuweisen, die „Desillusionsmaschine“, wie er sie nennt, eine technische Ebene, die kaum ein deutscher Romanautor danach je wieder erreichte. Herrndorf wusste, dass die Qualität eines Buchs herzlich wenig an dem Geschlecht und der sozialen Stellung des Autors hängt, sondern an dessen Intelligenz im Umgang mit dem Text. An dem, was der Deutschlandfunk und auch andere Öffentlich-Rechtlichen heute zur Literatur funken, wird auch noch für den letzten Gutwilligen deutlich: Es gibt dort praktisch niemanden mehr, jedenfalls nicht in der Riege des immergleichen Frauentyps, der ans Mikro darf, der überhaupt einen Text als Text beurteilen kann. Denn auch dazu braucht es ein bisschen Handwerk.

Übrigens: Auch Herrndorfs Werk wartet natürlich darauf, endlich auf schlimme Stellen gegengelesen zu werden. Allein aus dessen Roman „Sand“ lassen sich so viele Rassismus- und andere Verdächte sieben, dass die Arbeit ein ganzes DLF-Pensionat auslastet.

Die anstehende, aber hoffentlich nicht stattfindende Beitragserhöhung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf 18,34 Euro im Monat begründen Senderhierarchen, wenn ihnen sonst nichts mehr einfällt, auch mit ihrem kulturellen Angebot, das es in dieser Art sonst nirgends geben würde.
Zum Glück.
Es wäre auch geschenkt noch zu teuer.

 

 


Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.

 


 

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Alexander Wendt: Weitere Profile:

Kommentare anzeigen (67)

  • Lieber Herr Wendt,
    Sie könnten auch über Staunsaugerbeutel schreiben und es wäre große Klasse.... einfach herrlich!

    • Super Artikel!
      Der DLF ist nur noch zum Fremdschämen. Deswegen ist er für mich auch schon seit langem gestorben. Leider muss man diesen ganzen Schrott, diese Inkompetenz, diese unsägliche Arroganz, diese ganzen Unverschämtheiten, Beleidigungen und Publikumsbeschimpfungen auch noch mit seinen Zwangsgebühren unterstützen. Das ist das Schlimmste daran.

    • Es gab ein Schlüsselerlebnis mit dem DLF bereits in den Neunzigern, ich hatte grad die Musik Arnold Schönbergs für mich entdeckt und hörte mir deshalb ein "Feature" oder "Psychogramm" zu diesem berühmten Mann an. Darin wurde er auf genau dieselbe hyänenhaft-verächtliche Weise "kritisiert" wie oben Maron & Co. Etwa das biographische Detail, daß Schönberg, bevor er aus Wien in die USA fliehen musste, einen geladenen Revolver auf seinen Spaziergängen mitzuführen pflegte. Das wurde durchaus nicht in den nötigen Kontext des virulenten Antisemitismus gestellt, sondern in Bezug gesetzt zu einem Verfolgungswahn. Generell sehe ich in unserer Kulturjournallie seit geschlagenen 30 Jahren die Neigung, sich ausgerechnet und fast ausschließlich an den Besten "kritisch" abzuarbeiten. Egal wo, Bach, Gould, Mann, Schönberg, überall wird gesägt und maßstabsfrei bekrittelt. Man fragt sich dann automatisch, wer dann stattdessen Lob erhält? Keiner oder doch das Mittelmaß, weil sie sich neben dem nicht so klein fühlen..

      Herr Wendt, Sie vollbringen mal wieder das Kunststück, diese fast nicht mehr analysierbare und aussprechbare hohe Potenz an Widerwärtigkeit und moralischer Verwahrlosung exakt ausdifferenziert und vermessen zu haben. Und das in einer Art, die einen mit einem humoristischen Prickeln in der Birne zurückläßt. Vielen Dank dafür!

  • "Wiebke Porombka, die Marons Erzählung auseinandernimmt wie ein DDR-Grenzer einen Westwagen", welch geniale Metapher für das Getexte einer von Ideologie zersetzten Agitationsfunkerin im Tschekistenmodus.

    • Wieder einmal ein sehr schöner Text, auch wenn die Umstände traurig sind.

      Danke dafür

    • Geht's Ihnen auch so wie mir, daß man immer häufiger glaubt in einem schlechten Roman zu leben, in dem die Figuren Namen haben, die ihren Charakter widerspiegeln? Ich frage mich, wie solche Korrelationen zustandekommen....ist das ein spezieller Humor derer, die Karrieren anbahnen?

      • Hallo pantau,
        die Anbahner dieser zeitgeistigen Lebensläufe waren deren Eltern. H.Mann hat für diese Sorte den Sammebegriff Untertan benutzt. Diederich Heßling ist der Typ 1914.

      • Claas und Wiebke.....da stimmt die Haltung! In der verblichenen DDR wurde das noch als gefestigter Klassenstandpunkt bezeichnet. Wenn solch linientreuen Gartenzwergen nicht rechzeitig die wirtschaftliche Basis wegbricht, können DIE ganz GROSSES erschaffen.

  • Sehr geehrter Herr Wendt,

    Sie verstehen es ein ums andere Mal, uns Leser mit Personen der Zeitgeschichte (Wiebke Porombka etwa) und deren luziden Gedanken zu konfrontieren, von denen wir sonst vermutlich nie gehört hätten.
    Nicht nur in diesem Falle kommt einem dabei allerdings der Ausspruch "Ignorance is bliss" in den Sinn.
    Denn wer sollte derart (schlichtes) proseminaristisches Geraune aus dem "Deutschlandfunk", das wohl kaum aus der Erzählung Marons abgeleitet ist, kennenlernen wollen?
    Erschütternd ist jedoch die Geschwindigkeit, mit der sich anscheinend der öffentliche Diskurs (nicht nur im Falle Thomas Manns oder Monika Marons) in Richtung ideologiegetriebener Konformität bewegt.
    Thomas Mann und andere alte Säcke erledigen die Döblers natürlich mit Leichtigkeit, zumindest in ihrer eigenen Wahrnehmung und zum Gaudium anderer aufrechter Gleichgesinnter.
    Bei Maron oder Tellkamp hingegen wäre vielleicht ein Publikationsverzicht bekannter Verlage das Mittel der Wahl?
    Sollen diese Autoren doch bei obskuren Kleinverlagen ("im Westen", hihi) publizieren, wenn es denn überhaupt sein muss.
    Oder doch erst einmal ein Warnhinweis wie auf Zigarettenschachteln? "Achtung, Neurechtes Gedankengut".
    Die "neue Normalität" nimmt rasant Fahrt auf, aber warum riecht es so penetrant nach DDR?

    • Man kommt sich vor wie in den frühen 1950er Jahren inden USA, zur McCarthy Kommunistenjagd. Diesmal in umgekehrter Richtung und global. McCarthy starb 1957 an Leberzirrhose. Hat eine gewisse Ironie selbst als Moralapostel zu agieren, und an einer unmoralischen krank zu sterben. Mit seinem Tod war die Hexenjagd beendet. Hatte bis gestern im Münchner Merkur kommentiert. Aber kritisch und wahrheitlich gegen die Grüninnen Roth und Bärbock wird sofort gelöscht. Gegen Bayerns Vizeministerpräsident FW Aiwanger ist erwünscht.

      • McCarthy stellte ab 1950 an prominenter Stelle eine sehr groß angelegte kommunistische Infiltration wichtiger Institutionen der Vereinigten Staaten fest. Im Jahr 1952 erhielt er den Vorsitz des Ausschusses für Regierungsgeschäfte des Senats und seines ständigen Unterausschusses für Untersuchungen. Zwei Jahre lang untersuchte er die kommunistische Infiltration.

        Er war auch an der Kritik an den Dachau-Prozessen beteiligt, insbesondere an den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem behaupteten Massaker von Malmedy.

        Spätere Nachforschungen haben eine sehr groß angelegte kommunistische Infiltration bestätigt, obwohl dies der allgemeinen Öffentlichkeit oft nicht bekannt ist und es in politisch korrekten Quellen über McCarthy oft nicht erwähnt wird.

        McCarthy hatte mit den gleichen Kräften zu kämpfen, die uns hier und heute das Leben schwer machen.

    • Weil es von dort kommt. Man nennt es auch "Stallgeruch". Und das Gestüt hat von dort sowohl Methoden des Rekrutierens von Trainern als auch der Nachzucht und des Dopings übernommen. Zahllose Goldmedaillen bei kommenden Weltmeisterschaften sind anvisiert. Ochs' und Esel (Benjamin), vielleicht auch Muriel, die Ziege, werden wieder ihre liebe Mühe haben, den Sozialismus in seinem Lauf... nein! - nicht aufzuhalten, sondern einfach nur zu überleben.

  • Der Deutschlandfunk war 1980 ff. meine Verbindung zur "Welt der Sehnsucht", irgendwann damals brachten sie die zehnteilige Serie "Mr. Tambourine Man", nachts von null Uhr fünf bis ein Uhr, und ich versuchte das auf Kassette zu kriegen, per Mittelwelle, in einem Dorf hinter Dresden. Das Ergebnis war schrecklich; ich schämte mich, es den Klassenkameraden vorzuspielen. Das lag an der Mittelwelle, die Musik tauchte regelmäßig im Rauschen unter. // Das "Literaturmagazin" hörte ich noch gelegentlich bis 2005, ein paar Jahre länger noch die Nachrichten. // Nunmehr sind DLF und FAZ, was 1980 das Neue Deutschland war. 1985 bin ich den "Landschaften der Lüge" entkommen, um 2020 von denselben eingeholt zu werden. Aber das stimmt nicht, es begann ja viel früher. Ist es jetzt aber vollendet? Durchaus nicht. Frau Porkabomba ist nur ein Schaffner im Zug nach 1984.

  • Der dlf - für einen Ossi in den 80-er Jahren die Offenbarung! - muss seine Hörer heute durch die zwanggebührenpflichtige Propaganda- Jauche des heutigen Deutschlandfunks erschüttern. Während linke Propagandaaktivisten fröhliche Urständ feiern, wird die Meinungsfreiheit unterdrückt, wie es Bolschewisten und linken Multikulturalisten nur gefallen kann. Die Dekonstruktion der kulturellen Werte läuft auf vollen Touren. "Volk" und "bürgerlich" sind verdächtig und werden hysterisch aus dem Wertekanon getilgt. Da müssen schon mal Thomas Mann und Hannah Arendt als bürgerlich Verdächtige herhalten. In Merkels Deutschland ist ihnen der Pranger des Umstrittenseins sicher! Diese katastrophale Schieflage wäre ohne die massenmediale Manipulation durch die öffentlich-rechtlichen Mainstreammedien nicht möglich! Ein durch Zwangsbeiträge finanzierter Staatsrundfunk wie ARDZDFDLF signalisiert des Ende der Demokratie. Er schwimmt gegen den Strom der Wahrheit. Qualitätsjournalisten fliehen und machen linken Propaganda-Aktivisten Platz. Das galt schon vor der "umstrittenen" Erhöhung des skandalösen Zwangsbeitrags!

  • Ich danke dieser komischen Zeit, dass sie Menschen wie Sie, lieber Herr Wendt, hervorbringt. Jeder Satz ist ein Genuss. Besonders schätze ich die geistige Grundlage, der diese Sätze entsprungen sind.

  • Hui, Herr Wendt. So kennt man Sie ja gar nicht. Direkt rüpelhaft.

    Aber auch mal schön, dass es selbst Ihnen, als eigentlich ruhiger Zeitgenosse, irgendwann mal reicht und Sie Luft ablassen.

    • 1663 schreibt Johann Balthasar Schupp: "wie man ins Holtz schreyet / so klingets wider heraus / und auff ein grobes Holtz gehöret ein grober Keil" (redensarten-index.de)

      Ein phantastischer Artikel von Herrn Wendt. (Spenden-Überweisung folgt.) Man merkt dem Autior seine persönliche Betroffenheit und Empörung über das infame Machwerk dieser selbstgefälligen DLF-Haltungsrezensentin durchaus an. Und das ist auch gut so.

      Der DLF "... wäre auch geschenkt noch zu teuer". Dem ist nichts hinzuzufügen.

    • Genau das habe ich auch grade gedacht nachdem ich den hervorragenden Text gelesen hatte. Eine ,für den sehr geschätzten Herrn Wendt, ungewöhnliche Schärfe in der Ausdrucksweise'.
      Aber es gründet sich wahrscheinlich in einer Art persönlicher Betroffenheit, und da darf man auch mal ein wenig aufgebracht daherkommen. Sehr erfrischend.

  • "Was der DLF über Maron sendet, ist so brülldumm...".... aber eben zeitgeistmäßig auf aktuellstem 'Niveau'. Ganz sicher erhält die Autorin nach einer solchen Rezension die uneingeschränkte Anerkennung der linksintellektuellen community. Vielleicht erfüllt sich so "in der Hoffnung, doch noch anerkannt zu werden" ihr Traum, den sie mit ihrem eigenen Werk "Medialität urbaner Infrastrukturen: Der öffentliche Nahverkehr, 1870-1933 (Kultur- und Medientheorie)" nicht erreichen konnte (1. Auflage 2013, Amazon Bestseller-Rang: Nr. 1,849,987 in Bücher)?
    Mein Fazit: Journalistisches Format sieht anders aus, von menschlichem Format ganz zu schweigen.

  • Herr Wendt, herrlich wie immer, nicht zur Selbstbestätigung der gleichen Meinung, das der Zwangsgebührenpropaganda-Gesinnungsbetrieb wie bereits in tiefsten Ochs und Esel Tagen des Sozialismus seine Aschenputtelige Aussiebung von Menschenden in Edelkomsomolzen ins Töpchen und arbeitsscheuen feindlich negativen kapitalistisch imperialistischen rückwärtsgewandten Hasshetzerelementen ins willkürlich unterstellende neurechte Kröpchen zur Blüte im selbstdiagnostizierten Zentralkomitee staatskomunistischer Blasen trieb, in der ein 5jähriges Kind als Einstein erscheinen könnte, sondern allein um der für solche Edelmensch*innen mit Gesinnung und Haltung für unerreichbar hohen Kunst der logischen analytischen Rhetorik Willen.
    Mehr und mehr höre ich im besonders thüringischen durch Höcke angeblich erfolgos neurechten Volk (wenn man das noch sagen darf) die Meinung, so schlimm und psychologisch bedenklich ideologisch zerfressen war nicht einmal die DDR.
    Wo Sie den vergleich ansprechen - die Untersuchung eines Westautos an der ostdeutschen Grenze war in Hinblick auf den ideologischen Wahn von durch jahrelange Zwangsabgabenvolkverhetzung massenhaft auftauchenden Fanatikern gradezu ein freiheitlicher Vorgang. Die modernen Kämpfergegenalles, was sich auch nur an der Nase kratzt, hätten den feindlichen Westwagen wohl auch noch mit nach Hause genommen um ihn klein zu feilen und unters Essen gemischt zu verzehren, um all das Böse über alles in der Welt schlußendlich wirklich zu besiegen. Diese nicht anders zu verortenden pathologischen Schreiberlinge gehören eigentlich auf des Doktors Tisch und nur in so glänzenden blühenden Sozialismuslandschaften unter Honeckers Mädchen konnten so viele Menschen, die keinen Eignungstest für freiheitlich demokratischen Rechtsstaat bestehen würden wieder zu Rang, Ehren und Namen gelangen, ausgerechnet im ohnehin engen Kreis dazu fähiger Buchbesprecher in der nationalen Front der Gesinnungs- und Haltungsmediatur Analysen abzugeben. Lassen wir sie weiter Schnitzlern in ihrem KäptnAhabwahn, der selbst einen Stein auf dem Fußweg als lebensgefährlichen und vernichtungswürdigen Feind erkennt, weil er existiert. Kommunismus ist, wenn erst alle so sind und je mehr es davon gibt um so weniger wollen es sein. Das ist die einzige Hoffnung die die Freiheit hat. Aber erst braucht es wieder die kritische Masse, bevor solche Widerlinge vom Souverän aus ihren Schreibtischtäterstuben ins heimische Exil geschickt werden. Man glaubt es nicht aber kann es sehen wenn man will, ja, solche Kranken belehren mal wieder die Welt und keiner hindert sie! Die "Buchbesprecherin" eilt sicher bald zum größten Bupräsi aller Zeiten um sich das eiserne Großkreuz an der Riesenschleife im Kampf gegen Rechts abzuholen, weil sie die Menschen über die Bosartigkeit der Autorin der bösen Bücher unterrichtet hat. Herr Wendt, wie schlimm wird das alles noch?