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Manche Dinge sind tatsächlich schwarz-weiß. Warum Publico nicht ausgewogen ist, nie ausgewogen war und es nie sein wird

Nach Veröffentlichung eines leicht aktualisierten Textes über den Antisemitismus, der sich eben nicht nur gegen Israel und die Juden, sondern gegen den Westen insgesamt richtet, nach einem Text von Leon de Winter über die Selbstverteidigung Israels und schließlich nach dem Beitrag über die Selbstabwrackung der westlichen Intelligenzia von Berkeley bis Berlin erhielt Publico eine Reihe von Zuschriften, die es in dieser Art bisher noch nicht gab.

Und dieses Medium existiert immerhin seit 2017. Diese Leser werfen Publico in ihren Kommentaren vor, in diesen Texten, in denen es um die Bedrohung des Westens durch seine äußeren, vor allem aber inneren Feinde geht, nicht genügend Ausgewogenheit zu zeigen. Überhaupt, meint der Leser R.M., sei eine Verteidigung des Westes hier auf Publico hoch bedenklich. In seiner Zuschrift heißt es:

„Der Begriff ‚Westliche Zivilisation‘ ist zunehmend der Kampfbegriff und das Verbindungsmerkmal aller derer geworden, die sich augenblicklich im Vorteil sehen und diese ihre ‚Errungenschaften‘ mit allen Mitteln, auch mit Mitteln der Unterdrückung und Unaufrichtigkeit, verteidigen wollen. Unterdrückung und Unaufrichtigkeit sollten aber gar nicht zu den westlichen Werten gehören! 
Zu einer wirklichen westlichen Zivilisation würde es gehören, dass man erst einmal die Gravamina der Unzufriedenen ernsthaft anhört und auf die Berechtigung ihrer Ansprüche prüft. Zugestanden: Heute verfügt fast jede Gruppe von Unzufriedenen über Aktivisten, die ihre Ansprüche bis ins Absurde übersteigern. Aber diesen ersten Schritt kann auch ‚Publico‘ nicht überspringen, ohne sich selbst zu beschädigen. Eine platte Apologie des ‚Westens‘ darf es hier nicht geben – nicht zu einem Zeitpunkt, wo die de facto ‚westlichen‘ Eliten sich gerade von den früheren ‚westlichen‘ Zielvorstellungen und Idealen verabschieden.“

Warum es eine Verteidigung des Westens gerade in diesem Moment nicht geben darf, da sich ein bemerkenswert großer Teil seiner Eliten, wie er selbst meint, von den zentralen westlichen Ideen abwendet, bleibt das Argumentationsgeheimnis dieses Lesers. Es handelt sich übrigens um den gleichen, der anmerkt:

„Leon de Winter schreibt auf sehr niedrigm Niveau. ‚Ausgewogenheit‘ würde erfordern, auch auf die planmäßige Abriegelung des Gazastreifens durch die israelische Armee hinzuweisen – die trägt ganz entschieden dazu bei, dass Gaza kein Singapur werden kann.“

Dass de Winter, ein Autor, dessen Eltern die Shoa nur mit Glück in einem Versteck überlebten, nicht ausgewogen über das Massaker an über tausend jüdischen Zivilisten schreibt, ist sicherlich treffend beobachtet. Ebenso der Umstand, dass die Abriegelung des Gaza-Streifens durch die Israelische Armee nach dem 7. Oktober die Hamas seit 2006 daran hindert, aus dem Gazastreifen ein Singapur des Mittelmeers zu machen. Vom Vorwurf an Publico, die Gravamina aus Gaza und Harvard nicht ausreichend gründlich zu würdigen, geht es dann zur Zuschrift von Oscar Rabold vom 23. Oktober 2023:

„Erschreckend, die Taten. Erschreckend auch, dass sich Publico, meiner Wahrnehmung nach erstmalig, sich von seiner bisher so angenehm wahrgenommen echten journalistischen, ergo neutralen Betrachtung hier verabschiedet hat. Nein nein, nicht dass die aufgezeigten Ungeheuerlichkeiten unwahr wären – aber sie sind doch allein die Wahrnehmung nur der einen Seite, nur eine jener vielen dort.
Als Kommentar geht dergleichen natürlich völlig in Ordnung, als Nachricht aber…
Vor aller Moral sei stets gewarnt.
“Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein.”
Hanns Joachim Friedrichs (1995)“

Ich nehme an, dass Friedrichs sich bei der Empfehlung, cool, aber nicht kalt zu regieren, auf Katastrophen wie Zugunglücke und Flugzeugabstürze bezog und seine Warnung, sich nicht mit einer Sache gemein zu machen, auf übliche politische Kampagnen innerhalb offener Gesellschaften. Ich glaube nicht, dass Friedrichs meinte, die BBC oder jemand anderes hätte beispielsweise distanziert über den Ghettoaufstand in Warschau berichten, also sowohl der Waffen-SS als auch der Aufstandsführung gleich viel Platz und Berechtigung einräumen sollen nach dem Muster: Die einen sagen so, die anderen so.

Ich bezweifle auch, dass er im Herbst 1977 eine gleichgroße Distanz zwischen dem Staat und er RAF für angemessen gehalten hätte. Und dass er nach dem 7. Oktober 2023, wäre er dann noch Nachrichtensprecher gewesen, die Vergewaltigungen, die Morde an jüdischen Zivilisten, das Kopfabschlagen durch Einheiten der Hamas zu einer Wahrnehmung herabgestuft hätte, die mit anderen Wahrnehmungen – beispielsweise denen der Kopfabschläger – penibel austariert werden müsste. Aber selbst wenn er das so gesehen haben sollte – wofür nichts spricht – besäße diese Sicht nicht die allergeringste Bedeutung für Publico.

Dieses Medium existiert, wie schon erwähnt, seit 2017. Vom allerersten Text an bemühte es sich nicht um Ausgewogenheit. Und daran wird sich auch bis zu meinem letzten Text und dem der anderen Autoren nichts ändern. Wie es überhaupt zu der Fehlwahrnehmung von Publico als Einerseits-Andererseits-Plattform kommt, stellt mich vor ein Rätsel, dessen Auflösung mich offen gestanden nicht besonders interessiert. Es fällt allerdings auf, dass es in all den Jahren keine Aufforderungen der Art gab, beispielsweise Angela Merkel nicht nur zu kritisieren, sondern zugunsten der Ausgewogenheit auch zu loben, keine Beschwerden respektive Gravamina, die Critical Race Theory auch einmal positiv darzustellen oder die Welt auch einmal aus der Perspektive der Grünen Jugend zu betrachten. Die Mahnung, ausgewogen zu schreiben, scheint einigen Lesern nur bei einem einzigen Thema angebracht: Israel und den Juden. So schreibt beispielsweise ein Ole am 25. Oktober (Orthografie originalbelassen):

„Ich möchte Ihnen ein paar Worte vom Intelektuellen Farin Urlaub mitgeben, um es nicht unnötig zu verkomplizieren: ‚Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt?
Oder hast du da auch, wie so oft, einfach nicht genau zugehört?‘ Kein Like irgendeines Professors unter irgendeinem Video und keine Studentinnen, die irgendwelche Poster von Wänden kratzen, haben auch nur einen Hauch an Wirkung auf den Konflikt vor Ort. Und das völlig unabhängig davon, wes Geistes Kind man ist.“

Nirgends behauptet der Text „Herzen der Finsternis“ auch nur in einem Halbsatz, die Like-Symbole von zwei Professoren an der Hamburger Kunsthochschule, die Aktionen antisemitischer Studenten an US-Universitäten und der Hamasjubel westlicher Professoren und Journalisten hätte eine Wirkung auf den „Konflikt vor Ort“, also in Israel. Der Publico-Beitrag beschäftigt sich mit dem Konflikt in den USA, Frankreich, Deutschland und anderen westlichen Ländern, mit der Frage, was es für diese Länder bedeutet, wenn gerade in den traditionellen Zentren der Sinnproduktion eine rauschhafte Zustimmung zur Barbarei zusammen mit einer offenen Rationalitätsverachtung um sich greift.

Zur Rationalität schreibt der schon oben zitierte R.M. am 24. Oktober ebenfalls zu „Herzen der Finsternis“:

„Überzeugt mich nicht. Rational sein heißt in diesem Fall erst einmal, beide Seiten in ihrer Handlungsweise zu verstehen und erst dann vorsichtig zu kritisieren. Je besser man beide Seiten versteht, desto mehr wird man allerdings an die amerikanischen Indianerkriege erinnert, besonders die der Spätzeit. Da haben wir auch das Ausbrechen der Indianer aus ihren Restgebieten, die ‚bestialischen‘ Morde, das rauschhafte, aber kurzzeitige Triumphgefühl auf der einen Seite – und die Selbstgefälligkeit und Selbstgerechtigkeit der Siedlerkolonialisten auf der anderen: Wir sind, was immer wir auch getan haben oder tun, auf jeden die “besseren Menschen” und müssen daher unbedingt die Oberhand behalten. Verstehen und vorsichtig kritisieren erfordert eine gewisse freundliche Distanz zu beiden Seiten, die scheint mir hier völlig zu fehlen.“

Und:

„Nebenbei: Der Autor appelliert doch offensichtlich an Tabus: Ein Kind zu enthaupten ist tabu (bestialisch), es durch Bomben zu töten ist nicht tabu (zwar unschön, aber manchmal unvermeidlich). Wie verträgt sich dieser Appell an Tabus eigentlich mit dem Anspruch auf Rationalität, d.h. Auflösung aller Tabus?“

Wie oben schon angedeutet, der Autor möchte keine Mühe in die Beantwortung der Frage stecken, wie jemand auf den Gedanken kommt, der Zweck von Rationalität bestünde in der Auflösung von Tabus, insbesondere des Tabus, Kinder zu köpfen.

Auf Facebook beschuldigte mich außerdem jemand in seinem Kommentar zu „Herzen der Finsternis“, ein „Gatekeeper“ zu sein, ohne zu erklären, welches Tor ich mit Publico bewache. Was die Frage nach der Bezahlung angeht: Publico lebt von den freiwilligen Überweisungen seiner Leser (an dieser Stelle allen, die etwas geben, herzlichen Dank). Offenbar existiert ein Bedürfnis nach Texten, die Schneisen in das Wahndickicht schlagen. Das Mühsame liegt darin, dass selbst diese kleinen gerodeten Stellen ohne ständige Arbeit sofort wieder zuwuchern.

Der Vorwurf, dass Publico keine freundliche Distanz zur kritischen Vernunft einerseits und zum Irrationalen andererseits hält, trifft zu. Und wenn Texte in diesem Medium kritisieren, dann meistens nicht besonders vorsichtig. Neu ist, dass sich Leser melden – wenn auch nur wenige im Vergleich zur Gesamtzahl – die sich darüber beschweren. Erklären lässt sich das nur damit, dass die Schockwellen der Irrationalität anders als noch vor einigen Jahren kein Gebiet und kein Milieu mehr aussparen. Diese Erscheinung findet, um einmal das mittlerweile Wort des UN-Generalsekretärs zu verwenden, nicht im luftleeren Raum statt. In den westlichen Gesellschaften verbreitet sich aus den Gründen, die der Text „Herzen der Finsternis“ beschreibt, eine Geisteshaltung, die Hannah Arendt als „Zusammensein von Leichtgläubigkeit und Zynismus“ beschrieben hatte, eine Bereitschaft, „leichtgläubig alles hinzunehmen, und sei es noch so unwahrscheinlich, und es doch nicht im Mindesten verübelt, wenn der Betrug sich herausstellt“. Diese Bewusstseinsverdrehung macht sich nicht nur gegenüber Israel und dem wachsenden Antisemitismus in westlichen Ländern bemerkbar. Sie zeigt sich dort nur stärker als anderswo.

Die Propagandisten der Hamas und verwandter Organisationen verstehen das offenbar sehr gut. Sie statteten ihre Schlächter am 7. Oktober mit Bodycams aus, um Bilder von den Morden zu gewinnen und zu verbreiten, Bilder, die die Angst in den Augen der Ofer zeigen, Aufnahmen, die dem Triumph und der Rekrutierung neuer Anhänger dienen sollen. Und gleichzeitig verkündete ein hoher Hamas-Funktionär, die Massaker hätten überhaupt nicht stattgefunden, es handle sich um jüdische Lügen, bestenfalls sei es zu einigen zivilen Kollateralschäden gekommen. Der Punkt ist, dass beide Strategien im Westen ihre Wirkung entfalten. Es gibt einen Typus – und zwar in allen Milieus – der zwar Israel bedenkenlos jedes Verbrechen zutraut, sich aber andererseits einfach nicht vorstellen will, dass Exekutoren der Hamas jüdische Zivilisten abschlachten, also exakt das tun, was in der Hamas-Charta steht, und was Führer der Hamas – wobei der oberste es vorzieht, nicht im Gazastreifen zu leben – in ihren Reden wieder und wieder bekräftigten, auf Video und schriftlich festgehalten für jeden, der es nachprüfen will. Es gibt nicht wenige im Westen, die sich weigern, die gut dokumentierte und vor allem zu großen Teilen von der Hamas selbst festgehaltenen Monströsitäten zur Kenntnis zu nehmen, und die sich und anderen stattdessen einreden, diese Bilder seien manipuliert, und falls doch nicht, dann müsste eben die andere Seite gesehen werden.

Darin mischen sich Abwehr, Verdrängung, intellektuelle Entkernung und Selbsthass zu unterschiedlichen Teilen, im Fall Israels auch das Ressentiment gegen ein Land, das sich bisher gegen alle Untergangsvorhersagen der westlichen Intelligenzia behauptet. Diese uneingestandene Melange von Affekten treibt vermutlich auch Angela Merkels früheren außenpolitischen Berater Christoph Heusgen, zurzeit Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, der im „heute-Journal“ nur aseptisch von den „Ereignissen“ des 7. Oktober redete, Israel vor „Hass und Zorn“ warnte und im Übrigen zur Diplomatie mit der Hamas rät. In diesen elementaren Dingen geht es um das, was im Englischen skin in the game heißt. Hätte eine militärische Einheit gerade das Haus von Christoph Heusgen überfallen, seine Ehefrau vergewaltigt und umgebracht, seine Kinder geköpft und von alldem ein Video gedreht und Heusgen würde angesichts dieses Videos sagen: „Das ist sehr schlimm, sicherlich. Aber jetzt gilt es, jede Überreaktion zu vermeiden. Jetzt ist die Stunde der Diplomatie“, dann wäre das selbstverständlich ein Akt des Wahnsinns – aber immerhin eines Wahnsinns, in dem er auch selbst einen Preis bezahlt. Aber denjenigen, die das Massaker betrifft, aus sicherer Entfernung zuzurufen: „Jetzt bloß nicht überreagieren“ – das ist kein Wahn, sondern die Abgefeimtheit eines Bürokraten, dem nichts wichtiger ist als der Schutz seiner Vorstellungswelt.

Aus den westlichen Universitäten dringen bedingungslose Solidaritätsadressen mit Gaza, die Israel höchstens als alleinschuldige Seite erwähnen. Die Frankfurter Buchmesse verleiht ihren Preis der Autorin Adania Shibli für ein Buch, in dem Araber nur als Opfer und Israelis ausschließlich als Täter vorkommen, und die in einem anderen Text dazu aufruft, weltweit jede Kulturveranstaltung zu sabotieren, an der israelische Künstler teilnehmen. Auf den Straßen in Frankreich und Deutschland skandieren Demonstranten „Tod Israel“ und „From the River to the Sea“, eine Chiffre für die Beseitigung des jüdischen Staates. Nach der obligatorischen Formel von der Erschütterung über die Massaker sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor wenigen Tagen: „Auch in der zweiten, dritten, ja vierten Generation leiden Menschen, die zu uns gekommen sind, darunter, dass ihnen etwas fehlt: Anerkennung und das Gefühl der Zugehörigkeit.“ Wenn die Kundgebungsteilnehmer sich umsehen, dann dürfte bei ihnen das Gefühl wachsen, mittlerweile nach und nach Anerkennung zu erfahren, wenn auch noch nicht überall und von jedem.

Einer Gesellschaft allerdings, in der sich Mitglieder der originär westlichen chattering class mit neu dazugestoßenen Kräften die Hand reichen, um den strategisch eingesetzten Schrecken zu feiern und das unter dem pastoralen Gesumme eines Heusgen, eines Steinmeier und der Harvard-Universitätsleitung, dieser Gesellschaft können sich Personen wie ich nicht mehr zugehörig fühlen.

Es gibt viele Grau- und Differenzierungszonen. Manches ist aber auch schwarz-weiß. Die Neigung, alles und jedes in Ambivalenz auflösen zu wollen, gehört zu den unverkennbaren Zeichen des Trotteltums, vor dem nichts schützt, kein Präsidentenamt, keine Professorentitel und offenbar noch nicht einmal die gelegentliche Lektüre von Publico.
Wer etwas Ausgewogenes lesen will, sollte sich in die Speisekarte eines guten Diätrestaurants vertiefen. Publico kann diesen ausgefallenen Wunsch nicht bedienen.

 

 

 


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Alexander Wendt: Weitere Profile:

Kommentare anzeigen (46)

    • Wie immer ausgezeichnet. Wunderbar die Formulierung vom "pastoralen Gesumme" eines Steinmeier. Genau, das ist es: Steinmeier predigt wie ein Bischof, man sieht ihn förmlich im Ornat.
      Hoffentlich machen wir uns hier aber nicht des Straftatbestands (!) der "Verunglimpfung des Bundespräsidenten" schuldig.

  • Bravo Herr Wendt, Bravo.
    Es kann einem Angst und Bange werden, wenn man die von Ihnen zitierten Zuschriften liest. Das Trotteltum wurde schon vor langer Zeit von westlichen „Intellektuellen“ zelebriert , wie Sartre, Barbusse und Feuchtwanger, (Narren, Schwindler, Unruhestifter, wie der große Roger Scruton sie nannte) die Stalin angehimmelt haben, um nur einige zu nennen.
    Das waren keine Nobodys, sondern Ikonen ihrer Zeit und man möchte verzweifeln ob der Blödheit dieser Leute. Dies Milieu hat sogar einem Pol Pot gehuldigt und ihm Ergebenheitsadressen in den Dschungel gesendet.
    Mao hat 40 Mio seiner Landsleute über die Klinge springen lassen und sein Konterfei hängt in zahllosen Studentenbuden.
    Man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.
    Halten Sie die Fahne hoch, Wertester
    Grüße Sie Hochachtungsvoll

    • Bravo Herr Wandtke! Bravo Herr Wendt!
      Richtig! Halten Sie die Fahne hoch gegen das Trotteltum. Diesem Milieu immerzu stabilisierend in den Hintern treten, ist die erste Pflicht. Denn „wir brauchen einfach bessere und unabhängige Intellektuelle, deren natürlicher Wohnraum nicht der Enddarm der Regierung ist“ (Gunnar Kaiser).
      Glückauf
      Karl Heinz Maierl

    • "...die Fahne hoch..." -: Und auch "Die Reihen fest geschlossen!"? Ich frage nur mal so.

      • Verstehe ich Sie richtig, dass das Ihr politisches Programm ist? Ich frage nur mal so.

      • Wie bitte?? Das Horst-Wessel-Lied der SA gegen jemanden ins Feld zu führen, der die westliche Indifferenz gegenüber diesem mit unvorstellbarer Grausamkeit begangenen Massaker der Hamas kritisiert, ist ja wohl pervers.

      • Tja, Oscar R. , frag`weiter, versuche dabei, wenigstens halbwegs intelligente Fragen zu stellen. "Denken" ist anstrengend, "Verstehen" erfordert eine gewisse Intelligenz. Ihr/e Kommentar/Frage beweist, daß es bei Ihnen an beidem fehlt.
        Helmut Grenz

    • Foucault nicht zu vergessen, der die klerikale Sharia-Revolution im Iran begeistert feierte.

  • Der Mensch unterscheidet sich vom Tier dadurch, daß er entgegen der natürlichen Instinkte willentlich handeln kann. Dieser Wille ist frei, wenn der Mensch seinen Willen selbst beherrscht. Dummerweise ist der Wille u.a. durch Manipulation und Triebe fremd beherrschbar. Es ist erschreckend, wieviele Menschen entgegen ihres Überlebensinstinktes handeln und nur darauf warten, daß der Islam nach wiederholten und bisher fehlgeschlagenen Versuchen in den vergangenen Jahrhunderten die Scharia nach Europa bringt. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber. Das jüdische Volk hat begriffen, daß es sofort vernichtet wird, wenn es nicht gegen diese menschenverachtende totalitäre terroristische Ideologie um das Überleben kämpft. Die Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz mit einer Zweistaatenlösung und israelischen Vorleistungen wurde zu oft einseitig enttäuscht. Und der Islam weiß, wenn er das jüdische Volk vernichtet hat, fällt der sogenannte Westen in Unterwerfung wie ein Kartenhaus in sich zusammen, denn er hat sich seine Werte pseudointellektuell wegpalavert und dem Islam nichts entgegenzusetzen. Damit verschwinden nicht nur die vergessenen Werte der Aufklärung, sondern zu allererst die Lebensvorstellungen all derer, die sich als divers sehen - was immer sie darunter verstehen. Verteidigen Sie den Kompaß Ihrer Moral und Ihres Verstandes, lieber Herr Wendt. Sie sind wie die meisten Ihrer Leser nicht allein in Ihrer Lage, auch wenn vor allem in Deutschland seit nun schon 90 Jahren von totalitären Ideologien daran gearbeitet wird, uns diesen Kompaß zu entreißen. Mit großer Hochachtung für Ihre immer sehr gut fundierte Arbeit in der Öffentlichkeit.

  • Die Worte und Texte der Menschen werden immer intellektueller, gebildeter und eleganter - man staunt über die beeindruckende Ausdrucksweise -nur der Inhalt wird immer zerrütteter. Wobei zerrüttet ist es nicht, es ist nur bar jeder höheren Tugend und einfach nur subjektiv. Ich habe recht, ich habe gelitten, ich habe Ungerechtigkeit erlebt und Du bist dafür verantwortlich und ich werde Dich bekämpfen. Kurz: jeder will seinen Willen um jeden Preis durchsetzen und viele biegen sich die Welt zurecht, wie man es gerade braucht und wollen es in ihrem Eifer nicht wahrhaben. Und genau das hätte man in früheren Zeit, als man die Selbstreflexion und -zweifel noch kultivierte, erkannt und geschätzt, selbst kleine Leute. Was nicht gepflegt wird, geht unter. Deswegen herrscht bei den Intellektuellen auch keine tiefe Sehnsucht die Rationalität abzuschaffen, sondern einfach nur Ihren Willen durchzusetzen, auch um den Preis der Verzerrung des Realitätsprinzips (ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt), wie es Freud nannte, der prophezeite: wenn das Realitätsprinzip genügend geleugnet wird, entsteht die Psychose, im Einzelnen wie auch in der Masse. Realität=Wahrheit. Wer die Definition von Wahrheit nicht kennt, der frage ein Kind. GENAU damit ging das los, was wir jetzt an Zerrüttung haben, der philosophischen Leugnung der Wahrheit - was ist Wahrheit? Ist doch nur subjektiv. Die Massenpsychosen erleben wir jetzt und Exzentrik ist hellsichtigerweise Element vieler Scifie - Romane. Der herausragende weise Satz hier ist der von Friedrichs: "cool bleiben, aber nicht kalt" - nicht so elegant und beeindruckend formuliert, aber richtig, weise und wahr. Er ist in jeder Situation angemessen, auch wenn es menschlich verständlich ist, in manchen Situationen nicht cool bleiben zu können. Aber es darf niemals Handlungsmaxime werden und "nicht kalt" zu sein, bedeutet genau dass man die Greuel sehr wohl realisiert und auch bestürzt darüber sein kann, aber das Handeln bleibt vernunftgeleitet, nicht emotionsgeleitet, aber eben richtig geleitet, nach dem bestmöglichen Urteil, welches alle Informationen berücksichtigt, abwägt, auf den Grund geht und dann handelt, so wie man handeln muss - nach Abwägung aller Umstände, natürlich vor allem der Menschlichkeit. So sollte es sein, kann aber nicht immer sein - muss der Fixstern sein. Denn sonst kommt Farin Urlaub und das wollen wir alle nicht ;-) Der Hauptkrebsschaden ist die fehlende vertrauensvolle Informationsquelle. Wo sind die persuasiven Kommunizierer - denen würde man glauben - denn der geht auf die Argumente der Gegenseite ein - das macht glaubhaft - gibt es nicht mehr - weil alle nur noch aus Kalkül oder Emotionalität Ihren Kampf führen und das Gegenüber mit Worten und Taten niederringen wollen. Es fehlt also eigentlich an Nächstenliebe - obwohl wir uns ja alle heute für so menschlich wie noch nie halten. Das ist das Kennzeichen des Wassermannzeitalters. Widerspruch in allen Bereichen. Noch nie soviel Kommunikation, und noch nie so leer, noch nie soviel Erkenntnis und Aufklärung und noch nie so dumm gewesen..... Ambivalenz, Polarisation und Entladung der Gegensätze - hoffentlich nicht zu stark.

  • Manchmal muss man Farbe bekennen. Gerade dann wenn die Welt schwarz-weiß gemacht wird.
    Lasst uns stark sein (werden). Es herrscht Krieg.
    Es gibt kein verkriechen in Schlupflöcher mehr - weil es kein Schlupfloch mehr gibt. Diese Leute verstehen nur Gewalt. Also, so sei es denn.

  • Danke, dass Sie die intellektuelle und mentale Verwahrlosung, die sich in den von Ihnen referierten Zuschriften darstellt, so klar benennen.
    Kann man bei den Absendern auf Heilung hoffen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass der Glaube an rechten wie linken Faschismus bisher jeden Zusammenbruch der daraus resultierenden politischen Praxis überlebt hat.

  • Tja, die "Intellektuellen" und ihre Zitierer. Da frage ich mich doch, warum jemand, der "Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt?" von sich gibt, dann ein Problem damit hat, dass Juden, die (nicht nur) im Nahen Osten endlich mal zurückschlagen.

    Wie rationalisiert dieser Schwätzer denn die mehr als ein Jahrtausend lange Gewalt und Unterdrückung der Muslime gegenüber Juden im Nahen Osten weg?

    Wieso sollte dann, wenn sein Motto stimmen würde, Israel und Juden generell *nicht* das Recht auf massive Gegengewalt gegenüber muslimischen Arabern haben?

    Wieso legt er dieses megaschlaue Motto denn nicht den Palästinazis nahe?

    • @Martin

      D'accord. Der Haß der Muslime auf die Juden ist nicht 80, sondern 1 400 Jahre alt.

      Und es waren nicht 1 000, sondern 1 400 Jahre der blutigen Eroberung, grausamen Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung. Und sie betraf nicht "nur" Juden, sondern in weit größerer Zahl Christen. Und nicht nur das Heilige Land war betroffen, sondern das gesamte Römische Reich, das sich keineswegs nur über Europa, sondern auch über Kleinasien, den Nahen Osten und Nordafrika erstreckte, und zum Großteil aus Christen und Juden bestand.

      Darüberhinaus erstreckten sich die äußerst blutigen Eroberungskämpfe bald auch noch bis einschließlich Tadschikistan und Pakistan, was für die im Mittleren Osten lebenden Zoroastrier, Schamanen, Hindus und Buddhisten furchtbare Folgen hatte. Denn diese waren vogelfrei, da sie nicht wie die Juden und Christen Monotheisten und Angehörige der Buchreligionen waren. Letzteren wurden am Leben gelassen, sofern sie den Dhimmi-Status akzeptierten, also weit mindere Rechte, ständige Angst vor Übergriffen und Demütigungen, gegen die man sich nicht zur Wehr setzen durfte, sowie hohe Sondersteuern (aus denen wohl das spätere "Schutzgeld" der Mafia entstand, die sich ebenso wie eine Kultur der Messerattacken, der Ehrenmorde und der Blutrache im muslimisch besetzten Süden Italiens und auf Sizilien und Sardinien entwickelte). Zur Dhimmitude empfehle ich das Buch der als Kind zusammen mit ihren jüdischen Eltern aus Ägypten vertriebenen Bat Ye'or: "Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam 7.-20. Jahrhundert".

      Das Kapitel der Versklavungen von Millionen Europäern wird auch genauso gern unter den Teppich gekehrt, wie das Kapitel der Versklavungen von Millionen Afrikanern thematisiert wird... (Buchempfehlung Egon Flaig: "Weltgeschichte der Sklaverei".

      Alles in allem: Die Naivität und Ignoranz mit der die Hamas (et al.) und ihre genozidale Charta sowie die massenhafte Einwanderung von Muslimen in christliche Länder und Kontinente betrachtet wird, ist sträflich. Soll heißen: Straft sich irgendwann selbst. Leider werden die von den Ignoranten in übelster Weise diffamierten Warner das gleiche Schicksal wie diese erleiden.

  • Der Westen hat eine ganze Kaste wohlversorgter Menschen, die sich in die Demenz differenziert haben.