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Höhlengleichnis für Fortgeschrittene

Warum bekommen die geretteten Jungs in Thailand mehr Mitgefühl als Migranten auf dem Mittelmeer? Weil Empathie eine Ressource ist, die nicht voraussetzungslos zur Verfügung steht

Warum, fragten Monitor-Redaktionsleiter Georg Restle, der SPD-Politiker Ralf Stegner und einige andere Experten für Hochmoral, warum schenkte die europäische Öffentlichkeit den mittlerweile aus der überfluteten Höhle in Thailand geretteten zwölf Fußballjungs und ihrem Trainer mehr Empathie als den Migranten, die an der libyschen Küste Schlauchboote für die Überfahrt nach Europa besteigen?

„Medienmacher diskutieren Doppelmoral bei Thailand-Rettung: ‚Warum interessieren zwölf Jugendliche mehr als tausende Ertrunkene?’”, behauptet das Online-Magazin Meedia.

Eine Doppelmoral läge ja nur dann vor, wenn sich beide Ereignisse auf der gleichen moralischen Ebene abspielen würden. Warum ist das nicht der Fall? Nicht deshalb, weil, wie die Gutdenker sofort erklärten, die Thailänder fern seien und nach ihrer Rettung nicht als Migranten nach Deutschland kommen würden. Über Machtansprüche ostasiatischer Familienclans und fordernde buddhistische Zentralräte hört man nicht nur wenig, sondern nichts. Wer nachts einem oder mehreren jungen thailändischen, vietnamesischen oder chinesischen Männern auf der Straße begegnet, wechselt nicht die Seite. Und diese Feststellung führt in das Zentrum des moralischen Ungleichgewichts. Klammern wir einmal komplett die Frage aus, dass es sich bei der Havarie von seeuntüchtigen Schlauchbooten vor der nordafrikanischen Küste um eine von den Schleppern planmäßig erzeugte Notlage handelt, weil die ihren Kunden nur wenige dutzend Liter Diesel mitgeben und den Einsatz europäischer Schiffe von vorn herein einkalkulieren. Legen wir auch den Punkt beiseite, dass auf der einen Seite die wenigsten auf den Booten vor politischer Verfolgung und Krieg flüchten, sondern in ihrer übergroßen Mehrheit einfach ihr Leben durch die Übersiedlung nach Europa verbessern wollen, und dass auf der anderen Seite hochmögende Politiker und Aktivisten sich weigern, zwischen Asylberechtigten und Migranten zu unterscheiden, womit sie das Asylrecht je nach Betrachtung mit sehenden oder blinden Augen ruinieren. Unterstellen wir einfach, dass es hier wie dort, in der Höhle wie auf dem Meer, nur um Rettung ginge und gegangen wäre. Warum der Unterschied? Empathie lässt sich nicht anordnen. Sie lässt sich auch nur in einem sehr begrenzten Maß und nicht dauerhaft künstlich erzeugen. Wenn sie gegenüber zwei Gruppen unterschiedlich ausfällt, dann gibt es dafür Gründe. Unser Mitgefühl mit Menschen, die gerettet werden, hängt auch von unseren Erwartungen an das Verhalten der Geretteten ab. Eine Mehrheit der Politiker und Meinungsträger in Presse und Kirche weigert sich bisher zu begreifen, was für einen moralischen Skandal es darstellt, wenn Menschen, die in einem Land Schutz, Obdach, Gesundheitsfürsorge und Geld erhalten, sich gewalttätig gegen dieses Land wenden. Das passiert seit 2015 in einem Ausmaß, in dem es selbst ein Rolf-Peter Sieferle so radikal nicht vorhergesehen hatte. Hunderte junge Migranten betätigten sich in der Silvesternacht 2015/16 als Beutegreifer und attackierten junge Frauen, wo (und weil) sie konnten. In der nächsten Silvesternacht sammelte sich wieder ein tausendköpfiger Mob am Kölner Hauptbahnhof, um noch einmal die Machtverhältnisse auszutesten.

Es gibt mittlerweile den Fall eines Irakers, der in Leipzig eine Frau vergewaltigte, die ihm Kirchenasyl organisierte. Es gibt inzwischen dutzende Fälle, in denen Migranten öffentliche und private Willkommenspartys benutzten, um dort Frauen zu begrapschen. In Saarbrücken erstach ein so genannter Schutzsuchender einen Psychologen, der ihm helfen wollte. In Kassel überschüttete ein Asylbewerber den Hausmeister des Gebäudes, in dem er wohnt, ohne erkennbaren Anlass mit heißem Öl. In Leipzig steckte ein 32jähriger syrischer Migrant ein Wohnhaus an; ein Bewohner stirbt, 16 erleiden Verletzungen. Immer häufiger kommt es vor, dass Asylbewerber auf Polizisten einschlagen und  –treten wie die beiden 17jährigen Afghanen, die in Regensburg auch nicht aufhörten, als der Beamte schon am Boden lag.

Der „Spiegel“ nahm vor einiger Zeit eine Langzeitbeobachtung eines Wohnprojekts für junge afghanische Asylbewerber vor. Das Blatt gab sich die größtmögliche Mühe, das Thema optimistisch anzugehen. Die Betreuungsrate in dem Haus, das den Jugendlichen zur Verfügung gestellt worden war, betrug eins zu 1,6.  Im Text wurde geschildert, wie ein Jugendlicher seine Betreuerin unter Druck setzte, ihm ihre Kreditkartennummer zu geben: Er wollte ein neues IPhone bestellen. Ein Migrant verlangte Geld, um eine Prostituierte zu bezahlen. Sex sei wichtig für sein Wohlbefinden, und für sein Wohlbefinden sei seine Betreuerin zuständig. Der Erfolg des Wohnprojekts, resümierte der „Spiegel“, habe darin bestanden, dass im Beobachtungszeitraum keiner der Jugendlichen straffällig geworden sei.

Es geht nicht nur um sexuelle Übergriffe, um Kopftritte, um heißes Öl, sondern auch um die Art und Weise, wie Migranten, die, wie gesagt, Unterkunft, Geld, Gesundheitsfürsorge erhalten, ihrerseits den öffentlichen Raum und die Deutung des Begriffs Schutzsuchender durch ihr Verhalten prägen. Dazu gehört eben auch das breitbeinige Besetzen von Bahnhofsvorplätzen und Einkaufszentren. Oder Demonstrationen wie vor einiger Zeit im bayerischen Deggendorf, auf der sich Asylbewerber über die mangelhafte Hygiene in ihren Zimmern beklagten. Der Heimbetreiber teilte damals mit, für ihre vermüllten Zimmer seien sie selbst verantwortlich. Das Heim sei kein Hotel. Aber genau so hatten es die Asylbewerber dort mehrheitlich verstanden: Deutschland sahen sie nicht als Land, das hilft, sondern als Gebiet, das ihnen etwas schuldete.

Mitgefühl ist eine Ressource. Es kann neu entstehen, aber wenn es schneller aufgebraucht wird, als es nachwachsen kann, dann schwindet der kostbare Stoff wie jeder Vorrat. Erst recht, wenn er gar nicht mehr nachwächst. Auch Mitgefühl gehorcht den Gesetzen eines Biotops. Es gibt Kippunkte.

Natürlich wenden viele zu Recht ein, dass sich auch viele Asylbewerber an Recht und Ordnung halten, dass sie dankbar und freundlich sind. Das allerdings, um ehrlich zu sein, erwarten diejenigen, die jährlich 30 Milliarden für die Beherbergung der Migranten aufbringen, als Normalzustand. Diejenigen, die gegen diese Erwartung verstoßen, sind zu viele, um noch unter Einzelfall verbucht werden zu können. Wenn Migranten aus Nordafrika, die in Sachsen etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung stellen, fast 10 Prozent der Gefängnisinsassen ausmachen, dann lässt sich diese Rechtsverachtung nicht mehr als Randphänomen beiseiteschieben. Merkwürdigerweise fragt sich kein Hofreiter, kein Restle und keine Göring-Eckardt: wie tief muss eigentlich die Verachtung für die aufnehmende Gesellschaft sitzen, wenn diejenigen, die über das Meer kommen und ihren Fuß hierher setzen, das mit der Geste von Besatzern tun?

Im Lichte der Erfahrungen von 2015 ff sagt mittlerweile eine Mehrheit in Deutschland: Wir wollen, dass Menschen, die tatsächlich zu ertrinken drohen, gerettet werden. Aber wir wollen nicht, dass sie nach Europa gebracht werden, denn das löst die Probleme der afrikanischen und arabischen Herkunftsländer nicht. Aber es lässt unsere Gesellschaft erodieren. Wie sehr Empathie und Verhalten zusammenhängen, zeigt auch der Fall des aus Hamburg abgeschobenen Afghanen Jamal Naser M., der am 3. Juli aus Deutschland abgeschoben worden war und sich kurz danach in Kabul das Leben nahm. Ein Suizid ist immer eine Tragödie. Aber M. war eben keiner, der sich auf ein Leben nach den Regeln der deutschen Gesellschaft hatte einlassen wollen. Er wurde dreimal rechtskräftig verurteilt, unter anderem wegen Diebstahls und Widerstand gegen die Polizei. Es gibt eng umrissenes Milieu von Publizisten und Politikern, die seinen Fall benutzen, um den Rücktritt Horst Seehofers zu fordern, den sie sowie ständig fordern (obwohl die Abschiebeentscheidung im Fall M. im rot-grün-regierten Hamburg getroffen wurde), und das außerdem versucht, Empathie für Jamal M. regelrecht ztu erzwingen. Diesem Milieu scheint gar nicht aufzufallen, dass es für ihre Forderungen außerhalb ihrer Filterblase praktisch keine Resonanz gibt.

Gehen wir noch einmal zurück nach Thailand: Hätte nur einer der geretteten jungen Fußballer als erstes nach Verlassen der Höhle auf seinen Helfer eingeschlagen und versucht, ihm sein Handy zu entwinden – die Sympathiewelle mit den zwölf Jungen wäre zusammengebrochen, nicht nur in ihrem Heimatland, sondern weltweit.

Es gehört zu den erstaunlichen Phänomenen, dass diejenigen, die so oft vom Kippen der Biotope sprechen, nicht begreifen, dass die Empathie sich nicht beliebig belasten lässt.

 

 

 

Alexander Wendt: Weitere Profile:

Kommentare anzeigen (42)

    • Ich denke auch, dass Menschen in Not, selbst wenn sie sehenden Auges die Gefahr als Eintrittskarte in ein besseres Leben in Kauf nahmen, uns nicht gleichgültig sein müssen. Aber dass Mitgefühl nicht nur an die Grenzen durch das Verhalten der Schutzsuchenden führt, sondern durch die schlichte Menge der Menschen in Not einerseits, und die perfide Selektion der Medien andererseits. Warum lernen wir so wenig über die Menschen in nordkoreanischen Arbeitslagern? Von Christenverfolgungen in Eriträa? Von den Abgeschlachteten in Dafur? Von den Terroropfern in Pakistan? Von den Opfern von Bandenkriminalität in Lateinamerka? Wo sind die humanitäre Hilfe und die NGOs in den Palästinenserlagern? Natürlich können wir nicht allen Menschen helfen. Das überfordert. Mit welchem Recht dann jenen, die einen Schiffbruch provozieren?

  • Eine Gruppe unschuldiger Jungs, die bei einem Ausflug in Not geraten oder jährlich Tausende junger Männer, die sehenden Auges sich in Gefahr begeben und uns damit geradezu erpressen. Also ich habe keine Schuldgefühle, wenn ich sage, dass sich bei Letzteren mein Mitgefühl in Grenzen hält. Ich mochte es aber noch nie, emotional erpresst zu werden. Da sind bei mir ganz schnell die Schutzschotten meiner Seele dicht. Da kann Herr Stegner so freundlich lächeln, wie er will!

  • So sehe ich das auch. Es macht einen Unterschied, ob es sich um kleine Jungs handelt die in Not geraten sind, oder um Männer die die Not, mit Wissen und Wollen, selbst herbei geführt haben.

    • @Udo

      Das und die Dankbarkeit bilden für mich die entscheidenden Kriterien, ob ich Empathie empfinden kann oder nicht. Es ist wohl eine conditio humana: Menschen helfen, und sie helfen gerne, wenn die Opfer schuldlos in Not geraten sind. Dafür erwarten sie keinen Lohn (nach jüdischem Gesetz dürften sie das gar nicht), aber zumindest Dankbarkeit, und auf keinen Fall dulden sie es, wenn der Gerettete dem Helfenden Schaden zufügt. Und da haben wir, der Artikel bringt das sehr gut zum Ausdruck, zwei diametral entgegengesetzte Hilfeszenarien. Auf der einen Seite werden schuldlos in Not Geratene und Dankbare, auf der anderen Seite mutwillig in Not Geratene extrem Undankbare gerettet. Wer hier die gleiche Empathie einfordert, kann nicht denken. Mehr noch, seine eigene behauptete Empathie ist ihr Gegenteil, nämlich eine Selbstheiligsprechung.

  • Es ist schwer für moralinübersättigte Bessermenschen, den Fakten mit der nötigen Distanz gegenüber zu stehen.

    Fakten werden ausgeblendet, für Einzelfälle erklärt, beschönigt, kleingeredet, verniedlicht und verharmlost.
    Es gibt gewiß einen Großteil der Migranten, die sich ihrem Ernährer gegenüber loyal verhalten; Ärger macht eine Minderheit, die die Loyalen in Verruf bringt. Diesen Ärgermachern mit der nötigen Konsequenz gegenüber zu treten, fällt schwer, weil jeder, der kritisiert, als Nazi, als Rassist, als Fremdenfeind, als islamophob hingestellt wird. Das ist etwas, was Kritiker verstummen läßt, denn wer läßt sich schon gern derart apostrophieren???

    Solange der rotgrüne Mehltau die Gesellschaft lähmt, wird sich nur sehr, sehr langsam eine nüchternere Betrachtungs- und Handlungsweise im Sinne Migration durchsetzen können.

  • Zu dem, was Alexander Wendt in seinem "Höhlengleichnis für Fortgeschrittene" anmerkt, paßt ganz wunderbar ein Text aus der Tragödie "Die Schutzflehenden" des Aischylos (ca. 463 vor Christus). Er gibt, aus ferner Vergangenheit zu uns Heutigen sprechend, eine überzeugende, sofort einleuchtende Antwort auf die sehr aktuelle Frage: Wie sollen sich Asylsuchende im fremden Land benehmen?

    Danaos, Herrscher von Libyen, hatte 50 Töchter, sein Bruder Aigyptos, Herrscher von Ägypten, 50 Söhne. Aigyptos erstrebte den Sturz seines Bruders und die Herrschaft auch über Libyen. Er wollte deshalb die Heirat seiner 50 Söhne mit ihren 50 Cousinen erzwingen.
    Danaos floh nun mit seinen 50 Töchtern, den Danaiden, nach Argos und bat dort den König Pelasgos um Asyl. Er war sozusagen ein politisch Verfolgter, und den Danaiden drohte die Zwangsheirat.

    Kurz bevor Pelasgos eintraf, um die Geflüchteten anzuhören, gab Vater Danaos seinen Töchtern den folgenden Rat: Setzt euch auf den Altarhügel der Stadt mit wollumwundenen Zweigen in der linken Hand. (Diese Zweige waren das Zeichen schutzsuchender Flüchtlinge.)

    Ab jetzt zitiere ich wörtlich (Verse 194 – 203 / Übersetzung von Oskar Werner):

    "In züchtger, klagender, dringlicher Rede gebt
    Den Fremden Antwort, wie’s Schutzflehenden geziemt,
    Deutlich darlegend eure blutschuldfreie Flucht.
    In eurer Stimme liege nichts von dreistem Ton,
    Nichts Eitles zeige sich auf dem mit keuscher Stirn
    Geschmückten Antlitz und im Auge voller Ruh!
    Werdet nicht vorlaut noch auch zögernd, schleppend im
    Gespräch! Weckt solche Art doch Mißgunst nur und Haß.
    Lernt euch bescheiden! Arm seid, fremd, landflüchtig ihr;
    Ein keckes Mundwerk ziemt sich für die Schwächern nicht."

    Die Töchter (sie bilden den Chor) verstehen und würdigen das (204 – 206):

    "Verständig, Vater, zu Verständigen redest du.
    Bewahren will ich im Gedächtnis, was du mir
    Sorglich geraten …"

    Das waren eben junge Frauen. So manche junge Männer, die heute als Schutzflehende „zu uns kommen“, würden die Worte des Danaos wohl kaum sonderlich beeindrucken …

  • Exzellente Analyse, Herr Wendt. Aus meiner Sicht bedarf es dazu keiner weiteren Worte.

    Vielen Dank und ein gewaltfreies Wochenende wünsche ich Ihnen und Ihrem Team.

  • "Wer gibt, der gebe gern!", 2.Kor.9,7;Phil.14, sagt Christus durch Paulus. Wer also mit der Bibel in der Hand Christen oder Nichtchristen zwingt bzw. durch den Staat zwingen läßt, Flüchtlinge aufzunehmen und die unausweichlichen üblen Folgen zu tragen, durch den spricht und handelt Christus nicht, sondern sein Gegner. Ein solches Verhalten ist also nicht "christlich", sondern ein Mißbrauch der Bibel für gesellschaftspolitische/persönliche Zwecke.

  • Es sind Invasoren !!! Inzwischen ist die Lage wohl auch gekippt, dass es sich nicht mehr rückgängig machen lässt. Ich möchte in so einem Land nicht auf Dauer leben, denn meine "Heimat" ist das nicht mehr. Wo bleibt das Lebensgefühl, wenn man fast alle Wege mit dem Auto machen muss, wenn man abends nicht mehr unbefangen rausgehen kann, wenn man die Innenstädte meidet, weil man nicht auf Schritt und Tritt angepöbelt werden will, wenn für Kinder und Enkelinnen ein privater Taxi-Dienst organisiert wird, um sie zu Veranstaltungen zu bringen und abzuholen, wenn in "unseren" Schulen kaum noch deutsche Kinder lernen und dort Mobbing an der Tagesordnung ist..... usw. usw. usw. ...und diesen Politikern (für wen auch immer die arbeiten!) reicht es noch lange nicht. Im August kommt der Familiennachzug über uns, was dann ??? Reservate oder Ghettos für Deutsche ??? Das "Neuvolk" braucht schließlich Platz.
    Was ist bloß aus diesem Land geworden ???

  • Eine Frage, die man Ralf Stegener und Co stellen könnte: Warum interessiert sich niemand für einheimische Obdachlose und Bettler? Deren gibt es viele in Berlin, und viele sehen aus, als würde es ihnen nicht gut gehen. Und gewiss ist der eine oder andere darunter, der nicht selbstverschuldet oder mutwillig in der Misere gelandet ist. Aber diesen Leuten zu helfen macht nicht so viel her und auch nicht so viel Spass, wie abenteurlich auf dem Mittelmeer rumzukreuzen.

    • das große linke Projekt hat seine Empathie für das noch mehrheitlich deutsche Prekariat in die Tonne getreten und sich voll und ganz dem Import einer wesentlich vielversprechenderen revolutionären Opfergruppe zugewandt, dem Edlen Wilden!
      Seit geraumer Zeit fallen im öffentlichen Raum immer mehr hilflose Personen auf, die ganz offensichtlich ob massiver persönlicher Störungen, Alkohol- und/oder Drogenproblematik nicht für sich selbst verantwortlich sein können. Hier drängt sich der Verdacht auf, daß diese Menschen, die sicherlich keine angenehme Klientel sind, aus bestehenden "Schutzräumen" verdrängt wurden. So mag sich so manche Obdachlosenunterkunft zu einer vom Steuerzahler vergoldeten Herberge für Schutzsuchende gewandelt haben und die heftig florierende Sozialindustrie ist mit der Betreuung von vom Mittelmeer traumatisierter Flüchtlinge ausgelastet und muß sich nicht mehr um das Elend sowieso hoffnungsloser Sozialfälle kümmern.