X

Engtanz in Zeiten von Corona

Das Robert-Koch-Institut dreht sein Urteil zu Gesichtsmasken um 180 Grad, gibt aber seinen Irrtum nicht zu. Die Praxis ist mittlerweile symptomatisch für Verantwortliche in Deutschland

Bei seiner Pressekonferenz am 3. April kam der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler auch auf das Thema Gesichtsmasken zu sprechen. Sein Institut hatte seine Einschätzung zum Nutzen von Masken bei der Covid-19-Bekämpfung am Tag zuvor um 180 Grad geändert.

Am Anfang der Virus-Krise verkündete das RKI als staatliches Institut quasi regierungsamtlich: eine Schutzwirkung von Masken sei „bisher nicht wissenschaftlich belegt (siehe auch die Hinweise des BfArM)“.
Die Einschätzung des staatlichen Instituts überrascht im Rückblick ziemlich. Denn in dem Szenario, das 2012 im Auftrag der Bundesregierung eine SARS-Corona-Pandemie durchspielte, ging es darum, durch Quarantänemaßnahmen Zeit zu gewinnen:

„Dieser Zeitgewinn durch antiepidemische Maßnahmen kann sehr effizient genutzt werden, um z. B. persönliche Schutzausrüstung herzustellen, zu verteilen und über ihre korrekte Anwendung zu informieren.“

Verfasst hatten das Papier Experten des Robert-Koch-Instituts. Die Masken-nützen-nichts-Einschätzung des RKI von 2020 gaben die meisten Medien jedenfalls unbefragt weiter.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und etliche Institutionen und Behörden verließen sich offenbar auf diese Expertise und versäumten es, den Stoff mit Gummiband auf dem Weltmarkt zu kaufen. Um später festzustellen, dass Masken kaum noch zu bekommen waren, und wenn, dann für horrende Preise. Denn andere Länder hatten schnell zugegriffen.

Sehr spät änderte das RKI sein Urteil zu Masken, offenbar auch unter dem Eindruck der Erfahrung asiatischer Länder, in denen es auch schon vor Corona verbreitet war, mit der Vorrichtung andere vor Tröpfchen aus Mund und Nase zu schützen.

Dass die Infektionskurven in Südkorea, Taiwan und Singapur von Anfang an deutlich flacher verliefen als in Europa, lag an frühen Quarantänemaßnahmen und Grenzkontrollen, aber eben auch daran, dass die Meisten in der Öffentlichkeit Masken trugen und tragen, vor allem beim Betreten von Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ende März appellierte dann auch Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt an die deutsche Öffentlichkeit, Schutzmasken zu benutzen – auch selbstgenähte.

Österreich begann Anfang April, Masken an den Eingängen von Supermärken zur Verfügung zu stellen, und überall dort, wo das der Fall ist, Schutzmasken im Markt obligatorisch zu machen. Bis Samstag will die Regierung an allen Einkaufsmärkten den Mund-Nasen-Schutz anbieten. Kanzler Sebastian Kurz wies dabei ausdrücklich auf die Erfahrungen asiatischer Länder hin.

Für RKI-Präsident Wieler hätte die Pressekonferenz die Gelegenheit geboten zu sagen: Wir haben uns in unserer Einschätzung zu Masken geirrt. Jetzt empfehlen wir sie, um andere zu schützen. Die Sätze kamen nicht über seine Lippen. Stattdessen betonte er erst umständlich, die wichtigsten Maßnahmen bestünden „auch weiterhin“ darin, genügend Abstand zu halten und sich die Hände zu waschen (was allerdings niemand bestreitet). Um dann ebenfalls langatmig davor zu warnen, wer eine Maske trage, dürfe sich nicht „in falscher Sicherheit wiegen“; wenn Leute anfingen, weil sie eine Maske trügen, das Händewaschen zu vernachlässigen, dann würden Masken „mehr schaden als nützen“.

Allerdings wird es kaum einen Menschen in Deutschland geben, der in der Covid-19-Pandemie plötzlich deshalb auf das Händeschrubben verzichtet, weil er sich im Supermarkt eine Schutzvorrichtung vor Mund und Nase schnallt. Der RKI-Präsident könnte auch gleich davor warnen, jetzt bloß keine Supermarktürgriffe abzulecken. Schließlich erklärte Wieler noch, die Maske diene dem Schutz anderer vor Speicheltröpfchen, nicht hauptsächlich dem eigenen Schutz. Das weiß aber auch mittlerweile jeder. So, wie jeder auch die Erfahrung gemacht haben dürfte, dass nicht nur Erkältete Tröpfchen versprühen. Es gibt Menschen, deren Aussprache feuchter ist als die von anderen. Ein plötzlicher Husten- oder Niesanfall kommt auch über gesunde Leute, die berühmte Armbeuge hält unmöglich alles auf, und ein Nieser schleudert seine Tröpfchen gut eineinhalb Meter weit, es sei denn, Stofflagen halten sie auf.

Genau auf diesen Punkt, dass die Menschen in Asien Masken vor allem zum Schutz der anderen tragen, hatte ein Text auf Tichys Einblick übrigens schon früh aufmerksam gemacht. In seiner langen gewundenen Suada versteckte der RKI-Chef dann den Satz, eine Maske „könnte vermutlich das Risiko der Übertragung reduzieren“. So, als hätte sein Institut das schon immer so gesagt.

Irrtümer und falsche Prognosen sind Teil des Geschäfts für alle, die etwas beurteilen müssen. Wer sie zugibt, schützt seine Glaubwürdigkeit besser als jemand, der versucht, sich klammheimlich von seiner alten Position zu schleichen. Aber genau das gehört für Politiker und Chefs von Institutionen in Deutschland mittlerweile zum Standard: Erst so lange wie möglich auf seinem Standpunkt beharren, dann auf keinen Fall den Irrtum zugeben. In der Corona-Krise zeigt sich das Muster nur ein bisschen deutlicher als sonst.

Anfang März, als die meisten betroffenen asiatischen Länder schon Einreisesperren erlassen hatten, wimmelte Gesundheitsminister Jens Spahn entsprechende Vorschläge mit der eigenartigen Begründung ab, das Virus sei jetzt sowieso schon in Deutschland. Noch am 11. März meinte Kanzlerin Merkel, Grenzschließungen wären „keine adäquaten Maßnahmen“. Dann wurden sie es auf einmal doch. Und erst am 1. April untersagte Spahn auch Flüge aus dem Iran. Auch hier räumte niemand ein, vielleicht vor ein paar Wochen etwas falsch eingeschätzt zu haben. Ganz abgesehen davon erläuterte Merkel bis jetzt nicht, warum es auf einmal möglich war, Grenzkontrollen einzuführen. Bekanntlich lautete von 2015 an ihr Mantra, Deutschland könne seine Grenze nicht schützen, das ginge rechtlich nicht, aber auch nicht praktisch, dazu sei die Grenze einfach zu lang.

Ohnehin prägte niemand so sehr wie sie den Stil, einen Gesinnungswandel so wirken zu lassen, als wäre nichts passiert, notfalls mit ihrer Formel des multiplen Bewusstseins: 2015 darf sich nicht wiederholen, aber ich habe 2015 alles richtig gemacht.

Weder stand RKI-Chef Wieler nach seiner Pressekonferenz in einem Sturm medialer Kritik, weil sein Haus lange die Bedeutung der Masken heruntergespielt hatte, noch musste sich die Bundesregierung für ihren Zickzack in Fragen der Grenzkontrolle rechtfertigen. Denn die Meinung über Masken hatten die meisten Medien genau so geteilt wie die jeweilige Regierungssicht zu Grenzkontrollen. Bei einem sehr engen Tanz zweier eingespielter Partner lässt sich auch ziemlich schwer sagen, wer führt.

In den meisten Demokratien bekommen Repräsentanten Probleme mit den Medien, wenn sie sich unauffällig zu wenden versuchen. Denn Medien verfügen eine nicht zu unterschätzende Waffe: das Archiv. Das ändert sich allerdings, wenn sich Politik und Medien simultan irren. Ihre Begeisterung über die eintreffenden exzellent ausgebildeten Facharbeiter, die 2015 kommen und die Rentenkasse füllen sollten, teilten die Journalisten, Politiker von Union bis Grün und Manager wie Daimer-Chef Dieter Zetsche.

Als es dann etwas anders kam, verschwand das so genannte Narrativ ohne Diskussion. Einmal flackerte ganz kurz etwas Selbstkritik auf, als Giovanni di Lorenzo von der Zeit öffentlich darüber nachdachte, ob die Medien in der Migrationsfrage nicht etwas zu geschmeidig der Regierungslinie und ihren eigenen Wunschbildern gefolgt waren. Aber niemand von den Angesprochenen verspürte große Lust, die Frage zu vertiefen.

Wo sehr viele sich im gleichen Takt bewegen, verflüchtigen sich Kritik und Selbstkritik von selbst. Niemand muss das anordnen. Nach den Übergriffen auf der Kölner Domplatte 2015/16 nahm verständlicherweise kein Medium dem anderen das mehrtägige Schweigen krumm. Dafür griffen etliche das Instantnarrativ auf, jetzt müsse über etwas viel Schlimmeres geredet werden, nämlich das Oktoberfest. Die „offizielle Dunkelziffer“ von mehr als hundert Vergewaltigungen pro Oktoberfest, die Anne Wizorek damals im ZDF verbreitete, stellte sich zwar schnell als frei erfunden heraus. Aber auch dafür entschuldigte sich niemand.

Bismarck prägte das Wort von der „wechselseitigen Korrumpierung“, das auch für politisch-medialen Engtanz der offiziellen Republik nahtlos passt. In diesem Milieu fällt jemand eher negativ auf, der sich ausnahmsweise doch entschuldigt, etwa WDR-Intendant Tom Buhrow, der für das „Umweltsau“-Lied seines Senders um Nachsicht bat. Seine eigenen Mitarbeiter und andere Medienaktivisten ringsum warfen ihm reihgenweise vor, er sei „eingeknickt“; der Vorsitzende des deutschen Journalistenverbandes Frank Überall forderte, das Couplet wieder online zu stellen.

Darin liegt eine Logik: Wo praktisch niemand um Entschuldigung bittet, wirkt der eine, der es doch tut, wie der Einzige, der sich in einer schweigenden Menge räuspert. RKI-Chef Lothar Wieler weiß, dass ein Erwartungsdruck auf ihm lastet, nämlich der, bloß keinen Irrtum zuzugeben und damit seinen Mitirrern Scherereien zu machen.
Wer musste eigentlich in letzter Zeit zurücktreten? Jedenfalls nicht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der vor kurzem verkündet hatte: „Wegen Corona wird kein einziger Arbeitsplatz verloren gehen.“ Wer Lust am kontrafaktischen Experiment hat, sollte sich vorstellen, was in der deutschen Qualitätspresse los wäre, hätte ein Minister Trumps diesen Satz gesagt oder der Orange Man selbst.

Zurücktreten mussten in letzter Zeit der Ostbeauftragte Christian Hirte, weil er dem FDP-Mann Thomas Kemmerich – vielleicht erinnern sich manche – nach dessen Wahl zum Thüringer Ministerpräsidenten gratuliert hatte. Und vorher Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen, der in dem von ‚Antifa Zeckenbiss’ verbreiteten Video anders als Angela Merkel und die vereinigte Presse keine Hetzjagd erkennen konnte. Es waren zwei, die sich dem politisch-medialen Konsens nicht anschließen wollten beziehungsweise den Anschluss verpassten.

Einige asiatische Länder unterscheiden sich von Deutschland nicht nur in der Frage des rücksichtsvollen Maskentragens. Sondern auch darin, dass die Kulturtechnik der öffentlichen Entschuldigung durchaus vorkommt.

Hierzulande müsste sich noch nicht einmal jemand verbeugen.

 

 

 

Alexander Wendt: Weitere Profile:

Kommentare anzeigen (35)

  • Vielen Dank, Herr Wendt, dass Sie die Problematik dieses verwerflichen Kommunikationsverhaltens aufgreifen. Herr Wieler hat sich in den Dienst der Merkel'schen Politik gestellt und versucht, mit einer Lüge über den eklatanten Mangel an Gesichtsmasken und Schutzkleidung hinwegzutäuschen, die nicht einmal für die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal in den Kliniken ausreichen. Die Masken waren ja schon im Januar nicht mehr in den Apotheken zu bekommen. Es wäre besser gewesen, wenn die Politik den Mangel eingestanden und daraufhin SOFORT Beschaffungsmaßnahmen inklusive einer eigenen Produktion eingeleitet hätte. Stattdessen verliert man wertvolle Zeit und kreiert erst einmal ein falsches Narrativ und läßt dieses auch noch durch einen Virologen verbreiten. Schlimmer geht es eigentlich nicht - es ist ein Kommunikationssupergau. Es gibt sicherlich unter den Experten verläßliche Meinungen darüber, inwieweit welcher Maskentyp, je nach Typ und Qualität, die Diffusion der infektiösen Mikropartikel verhindern oder zumindest reduzieren und somit einen mehr oder weniger großen Eigenschutz bieten kann.

    Schon seit Wochen ist auf youtube ein Interview mit dem koreanischen Professor Kim Woo-joo abrufbar, der den Erfolg des demokratischen Südkoreas bei der Eindämmung von Covid-19 auch auf das konsequente Tragen von Gesichtsmasken zurückführt. Südkorea hat aus der SARS-Epidemie in 2003 gelernt.

    https://www.youtube.com/watch?v=gAk7aX5hksU

  • An anderer Stelle habe ich mal gepostet, unsere Medien seien schlimmer als jedes Virus. Den Corona werden wir irgendwann wieder los, erstere leider nie. Wir müssen dafür sogar noch zahlen! Die kleine Schadenfreude sei mir vergönnt: Es wird gemeldet, SPIEGEL und SZ hätten Kurzarbeit angemeldet, gar Entlassungen stünden bevor, weil die Anzeigenerlöse wegbrechen. Hat das Virus ja noch sein Gutes!

  • Der Gleichschritt von Medien und Politik wurde 2015 offenbar - die (schleichende?) Entwicklung dahin ist ein interessantes Thema.
    Seither muss man leider häufig konstatieren, das eine kritische, unabhängige Berichterstattung über das Handeln (oder Unterlassen) der Funktionseliten fast nicht mehr vorkommt in diesem Land.
    Stattdessen peinliche Beiträge im Sinne eines Hofjournalismus oder Agieren mit starrem Blick auf Meinungen und Umfragen.
    Gleiches gilt für Themenbereiche wie den "Klimawandel", das "E-Auto", die "Energiewende", "Vertiefung der EU", "Migration" (hierzulande moralisierend "Geflüchtete") oder die grünen "Visionäre" Baerbock, Habeck, Neubauer, Greta usw.
    Es gibt - offiziell - scheinbar nur noch eine akzeptierte Meinung zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen.
    Wer hierbei jeweils führt, wechselt.
    Mal machen die Politiker das, was Journalisten für richtig halten (Atomausstieg, Massenmigration, "Transformation der Wirtschaft"), mal folgen die "systemrelevanten Medien" jeder überraschenden Wende der Verantwortlichen begleitend, unterstützend und willig (wie anscheinend jetzt bei den Bemühungen zur Bekämpfung von "Corona").
    Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, wie es scheint.
    Und das irgendjemand aus "Verantwortung" für Fehler oder falsche Einschätzungen Konsequenzen zieht, ist ja nun wirklich sowas von altmodisch.

  • "Einige asiatische Länder unterscheiden sich von Deutschland nicht nur in der Frage des rücksichtsvollen Maskentragens. Sondern auch darin, dass die Kulturtechnik der öffentlichen Entschuldigung durchaus vorkommt."
    Dort ist auch die, hierzulande mainstreammäßig betriebene Ablenkung und Verdummung, bei weitem nicht so fortgeschritten, falls überhaupt so geübt. Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ? Nach wie vor die Maxime der Politik, gefördert von der "vierten Gewalt" .

  • Es existiert, - entstanden aus der neuen, globalen, rasanten Kommunikationsvernetzung -, eine ständig anwachsende Diskrepanz zwischen unserer Wirklichkeit und einer medial erschaffenen Realität. Diese komponierte Fülle kommentierter, ausgewählter Informationen bildet mittlerweile die unsichtbare Matrix unseres Zusammenlebens, um uns zu beherrschen und zu manipulieren. Covid-19 wird von den zur Zeit anerkanntesten Virologen in 'The new medical Journal of medicine' (und zahlreichen anderen medizinischen Fachkräften auch) in seiner Pathogenität und Virulenz in etwa dem Influenzavirus gleichgesetzt. Das Virus ist NICHT gänzlich neu, und hat in drei Monaten seiner weltweiten Verbreitung durch seinen Mortalitätsquotienten (Coronatote/Gesamtbevölkerung) seine wahre „Gefährlichkeit“ demonstriert. Die ausgelöste Massenhysterie fand OHNE Bezug auf validierte Daten statt. Weder der Test selbst, noch die wahre Todesursache der Verstorbenen, Umstände, Hygieneverhältnisse innerhalb der Länder, klinische Ausstattungen, Alter, Zustand, Vorerkrankungen der Opfer wurden sachlich aufgenommen, zur Validierung aufbereitet und zur Beurteilung eines weltweit eingeleiteten shut-dows als Ausgangsposition benutzt,- sondern Angst, Hysterie, einseitige Berichterstattung zur Panikmache, verbreitete Unsicherheit, sowie ständig wechselnde Angaben zu Hygienemittelverwendungen und dem „richtigen Verhalten“ zum civilen Gehorsam. Zur Rettung weltweit weniger Tausend Menschen im fortgeschrittensten Alter, wurde ein Wirtschaftsdesaster im Billionenbereich angezettelt, aus Unwissenheit und Demut vor medialer Panikmache. Die gleiche Anzahl von Toten sind annähernd TÄGLICH weltweit auf allen internationalen Kriegsschauplätzen zu beklagen, - ungezählt. Zynisch? Vielleicht, aber auch WAHR.

    • Hallo,

      Sie verweisen oben auf die "anerkanntesten Virologen in ‘The new medical Journal of medicine’". Doch soweit mir bekannt ist, gibt es kein ‘The new medical Journal of medicine’.

      Können Sie daher bitte eine Quelle im Internet anführen, welche die Existenz des von Ihnen genannten Journals bestätigt?

      Besten Dank im Voraus!

      • Sorry, „The New England Journal of Medicine“, Fauci/Lane/ Redfield March 26/2020.
        Covid-19— Navigating the Uncharted. Auch interessant, die Untersuchungen des Virologen Hendrik Streeck, der im Landkreis Heinsberg, innerhalb eines ´Clustersˋ Untersuchungen durchführt, statt sich, wie das RKI, nur auf Modellrechnungen ausgehend von Zufallsbefunden zu berufen. Die Heinsberger Studie finanziert das Land NRW, das RKI lehnte die Datenerhebungen einer Studie anhand repräsentativer Stichproben ab. Herr Wieler sagte auf der Pressekonferenz vom 3. April 2020:“ Wir denken (immerhin), daß das nicht sehr zielführend ist.“ Keine Validierung von Daten, kein Austausch des medizinischen Spitzenpersonals, - weder national, noch international. Weltweit um die 80 000 Tote nach nahezu VIER Monaten Covid-19. In Deutschland ALLEINE sterben, ohne Covid-19, im Schnitt in EINEM Monat 75 000 Menschen. Das Durchschnittsalter der Toten liegt bei 81 Jahren (laut Deutschlandfunk), also ÜBER der durchschnittlichen Lebenserwartung der Deutschen! Trotzdem gibt es die nahezu globale Übereinkunft eines shut-downs. Resultat globaler medialer Panikmache? Eine Massenpsychose? Blödheit der Menschen? Gruppenhysterie? Sagen Sie es mir.

  • Wie so oft bei publico liefert Herr Wendt hier wieder eine sorgfältige Analyse in brillanter Sprache. Wäre der Inhalt nicht so traurig für Deutschland, würde ich sagen: Es ist mir ein Genuss, diesen Artikel zu lesen. Achwas, nicht "würde", ich hab's ja gesagt. Besonders gut gefällt mir die Bismarck'sche Formulierung der "wechselseitigen Korrumpierung", aus meiner Sicht ein herausragendes "Qualitätsmerkmal" der Ära Merkel, die hoffentlich 2021 endgültig zu Ende geht. Ich pflege die Ära Merkel schon seit Jahren auf folgenden Nenner zu bringen: "Tricksen, Tarnen und Täuschen" (und das auf allen Ebenen). Und wer weiß, was den wechselseitig Korrumpierten bis 2021 noch alles einfällt, um Merkel weitere vier Jahre durchregieren zu lassen.

  • Gut gesprochen.

    Man sollte diesen Text den sich öffentlich Äussernden in Politik und Medien um die Ohren schlagen. Aber wenn die Chefin am Kopf der Pyramide den Satz "Ich bitte um Entschuldigung" nicht heraus bekommt, werden es - nach der Regel von Fisch, der den Geruch vorgibt - die Anderen auch nicht.

  • Doch, doch, es gibt jemandin, die einen Fehler zugibt. Einem ondit zufolge hat von der Leyen im Kreis ihrer engsten Mitarbeiter zugegeben, einen Fehler gemacht zu haben. Sie habe zwar demonstriert, wie man sich korrekt die Hände wäscht, aber nicht gezeigt, wie man sich ohne Toilettenpapier säubert. Damit habe sie Millionen, vor allem Deutsche, in ihrer intimsten Not allein gelassen. Sie säßen nun verzweifelt auf dem Klo und wüßten nicht ein noch aus. Auf einer Seite habe das zwar einen positiven Effekt, sie schieden durch die Festnagelung auf dem Klo als mögliche Virenverbreiter aus. Andererseits erzeuge dies gravierende psychische Belastungen, die ähnlich schlimm sein könnten wie eine Infektion mit dem Corona-Virus. Sie mache sich schwere Vorwürfe und müsse Söder recht geben, ihre Pflichten als Kommissionspräsidenten nicht angemessen wahrgenommen zu haben. Das hätten ihr auch Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Macron vorgehalten

  • Ganz hervorragend, Herr Wendt, und wie immer sachlich und faktenorientiert. Ich hoffe, die Zeit und die Wahrheit arbeiten langfristig für tatsächliche Journalisten Ihres Kalibers. Allerdings gibt es davon nur sehr wenige. Jedenfalls herzlichen Dank für Ihre herausragende Arbeit!

  • Nein, in diesem Lande sind inzwischen alle unfehlbar. Das gab es schon mal, ich will das nicht weiter vertiefen. Den Schaden haben nur die, die den Schaden benennen und das Rückgrat haben, sich entweder überhaupt dazu zu äußern und/oder die Verantwortung zu übernehmen und sich zu entschuldigen. Deswegen werden das ja auch an der "öffentlichen Front" immer weniger. Und es sind eher diejenigen, denen hierzulande wenig Bedeutung zukommt: Den Stimmen von Fachleuten aus dem Volk, denn es gibt nicht nur jene Arrivierten als Institutsdirektoren...
    Nun, der Krug geht solange zu Wasser bis er bricht. Ich kann mir das Brechen schon heute manchmal kaum verkneifen.