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A. Iehsenhain
14.07.2025Könnte schlecht riechender Atem sein. Da hilft vielleicht „Crelm-Zahnpasta“: https://www.youtube.com/watch?v=4gGfgN_w91c
Maria Leuschner
14.07.2025Korrektur: „u n s e r e r demokratischen Institutionen, denn es ist ja „unsere Demokratie“!
Werner Bläser
14.07.2025„Wenn schon die Volksvertretung nicht macht, was sie soll…“ – Ein Satzanfang von epischer Bedeutung. Denn er kennzeichnet die Mentalität eines grossen Teils unserer Elite, die ihrer eigenen Bevölkerung offensichtlich feindlich gegenübersteht. Man muss den Satz ergänzen durch die Phrase „Wenn der Wähler nicht macht, was er soll…“ – das gehört ja inhaltlich eng dazu. Nun denn:
WENN DER WÄHLERN NICHT MACHT, was er soll, beispielsweise missliebige Parteien wählt – dann muss man diese Parteien ganz einfach verbieten. Der Schlüssel dazu liegt in der Zusammensetzung des 2. Senats des Verfassungsgerichts.
WENN DAS PARLAMENT NICHT MACHT, was es soll – hier greift als Remedur derselbe Passepartout: Karlsruhe.
Der widerspenstige deutsche Bürger hat sich bislang allen Nudgingversuchen gegenüber relativ immun gezeigt – dem ÖR und der Wahrheitspresse und ihrem dauernden, ubiquitären Propagandatrommelfeuer zum Trotz.
Also muss die Elite andere Seiten gegen diese Uneinsichtigen aufziehen. Die neuen Waffen in diesem Kampf um das linke Gute heissen Brosius-Gersdorf und Kaufhold – zwei Damen, für die man in der Tat einen politischen Waffenschein benötigen würde, wenn es den gäbe.
Beide sind so links, links davon ist nicht einmal mehr eine Wand. Und beide sind – Zufall, ick hör dir trapsen – für den 2. Senat vorgesehen, der über Parteienverbote zu urteilen hat.
So stülpt man dem tumben Wahlvolk, das mit konstanter, stets wachsender Bosheit die Falschen wählt, eine Art platonischer Philosophenherrschaft über, die Wahlvolk und Parlament eng an der linken Gutmenschenkandare führen kann.
Neben dem wahrscheinlichen Oppositionsverbot ist so auch gleich, mit der Person Kaufhold, der Weg für Enteignungen missliebiger Firmen, Organisationen, Privatpersonen ein Stück offener geworden. Sozialistische Vergesellschaftung nach Karlsruher Prägung, in naher Zukunft.
Wie wird der „Plebs“ auf diese – und zahlreiche andere – Zumutungen reagieren?
Ich denke, nach dem Muster, wie es sich gerade in Südspanien zu entfalten beginnt, nicht nur in Torre Pacheco, sondern auch an anderen Orten. Mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
Es wäre verfehlt, dies nur einem migrantischen Überfall auf einen Rentner zuzuschreiben; die tieferen Ursachen für die Unzufriedenheit köcheln schon länger. Da wäre die hoffnungslose Lage der Jugend und vor allem die ans Bizarre grenzende Knappheit an für normale Spanier bezahlbaren Wohnungen an vorderer Stelle zu nennen. Ich kenne sogar einen Arzt, dessen überdurchschnittliches Gehalt nicht ausreicht, in einer südostspanischen Stadt eine permanente Wohnung zu bezahlen. Im Sommer übernachtet er im Caravan, nur im Winter, wenn die touristische Konkurrenz über Airbnb nachlässt, kann er sich vier Wände leisten. Wir kennen die Berichte über die Demos gegen Touristen auf den Kanaren.
In dieser Situation kommt dann die Massenmigration dazu.
Wir haben in Deutschland kein vergleichbares Tourismusproblem, dafür aber ein Migrationsproblem, das dem spanischen kaum nachsteht. Die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt durch Neubürger ist hier eher noch grösser. In Spanien liegt der Bausektor schon längere Zeit in Trümmern, hier in Deutschland hat die Ampel ihr möglichstes getan, nicht nur die Autoindustrie, sondern auch den Bau zu ruinieren.
Ich muss die Stichworte Überbürokratisierung und Verteuerung durch Umweltauflagen nicht ausführen. Auch die Landwirtschaft ächzt aus ähnlichen Gründen. Wenn Wohnen und Essen immer teurer wird und die Steuerlast steigt, dann braut sich eine gefährliche Mischung zusammen. Migrantenkriminalität und zunehmende Unsicherheit kommen da noch als „Sahnehäubchen“ obendrauf.
Für mehrere westeuropäische Länder gilt nicht mehr, dass sich die junge Generation, wie frühere, nach einigen Jahrzehnten Arbeit und Sparen ein Häuschen wird leisten können.
Das ist ein Verlusterlebnis im Vergleich zur Elterngeneration, das im Sozialwissenschaftlerjargon unter „degradation“ fällt (ebenfalls hier einzuordnen: das Gefühl, die politischen Eliten bevorzugen eine neue, andere Bevölkerungsgruppe als die bisher dominante).
Wenn eine Elite solche Zustände schafft, ist das gleichzusetzen mit der Errichtung eines Dynamitlagers, in dem man permanent Lagerfeuer entfacht.
To make a long story short: Bitte hören Sie sich auf Youtube die Ausführungen des Bürgerkriegsexperten David Betz an, z.B. mit Louise Perry oder auf dem Kanal UnHerd.
Das, was Betz dort für Grossbritannien diagnostiziert, gilt m.E. so ähnlich auch in Deutschland, wenigstens im Osten.
Führen Sie sich vor Augen, welche sozialpsychologischen Phänomene, die Bürgerkriegen zugrundeliegen, Betz hier ausführt und fragen Sie sich selbst, welche auf uns NICHT zutreffen. Meine Sicht ist: wenige.
Legitimitätsverlust von Eliten, sowie relativen Wohlstandsverlust (schauen Sie sich die Einkommensentwicklung der letzten Jahre und das Wirtschaftswachstum an) treffen auch uns.
Die Eliten scheinen die Gefahr zu ahnen. Man versucht, mit bizarr hohen Staatsschulden weisse Salbe über das Problem zu tünchen und verfolgt „Delegitimierung der Politik“.
Zufall? ZIch halte eine gewaltsame Entwicklung in Deutschland mindestens für möglich, sogar für wahrscheinlich.