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Die Spiralendreher

Qualitätsjournalisten haben es in diesen Tagen nicht leicht. Zum einen müssen sie beweisen, dass die Massen hinter Angela Merkel stehen. Zum anderen davor warnen, Mehrheitsstimmungen nachzulaufen. Puh. Das ist ja noch schwieriger als ein Sieg über Südkorea.

Wann immer die Kräfte des Gutenrichtigen (Angela Merkel) nachzulassen und die dunklen Mächte zu überwiegen drohen, eilen die wichtigsten Journalisten des Landes an die Front, um die Lage zu klären. Qualitätsmediennutzer erkennen diese ganz besonderen Schreiber und Sender mühelos an zwei Merkmalen.

Erstens existieren von dieser Journalistenriege praktisch keine Reportagen oder Recherchen. Ihr Metier ist das Deuten und Meinen, gemischt mit dem harschen Apell an ihr Publikum, sich bloß nicht irre machen zu lassen von der verwirrenden Wirklichkeit draußen im Land. Und zweitens: jetzt, da sich die politischen Möglichkeiten Angela Merkels und ihrer Mitstreiter etwas verengen, müssen sie die Kommentarspalten in Dauereinsatz befüllen, als gäbe es kein Morgen mehr, und ihre Beitrage hören sich mittlerweile etwas sirenenhaft an.

Eine Aktivistin von geradezu mitreißender Einsatzbereitschaft wirkt beim Berliner Tagesspiegel: Anna Sauerbrey. In einem Kommentar erklärte sie am 27. Juni, wie Meinungen – selbstredend Schadmeinungen – in Deutschland gewissermaßen hinter dem Rücken der Medien überhaupt entstehen können.

„Die CSU hat es überdreht (…) Man darf Söder, Dobrindt und Co. ruhig glauben, dass ihnen die AfD an die Nieren geht. (…) Sie scheuen sich nicht, rechtsstaatliche Grundsätze zu übergehen und sich rhetorisch anzubiedern.“

Welche rechtsstaatlichen Grundsätze Seehofer und CSU gerade übergehen, schreibt Anna Sauerbrey nicht. Zur Erinnerung: In der Auseinandersetzung mit Merkel geht es um zwei Migrantengruppen, deren Zurückweisung an der Grenze Innenminister Horst Seehofer angekündigt hatte: Personen mit Einreisesperre und Migranten, die schon über Eurodac als Asylbewerber in einem anderen EU-Land registriert sind. Im Fall der ersteren bestimmt Paragraf 11 des Aufenthaltsgesetztes:

„(1) Ein Ausländer, der ausgewiesen, zurückgeschoben oder abgeschoben worden ist, darf weder erneut in das Bundesgebiet einreisen, noch sich darin aufhalten, noch darf ihm, selbst im Falle eines Anspruchs nach diesem Gesetz, ein Aufenthaltstitel erteilt werden (Einreise- und Aufenthaltsverbot).“

Die Rechtslage ist hier so eindeutig, dass Merkel, die bis vor kurzem explizit sogar noch diese Gruppe ungehindert durchwinken lassen wollte, sich mit der albernen Lüge herauszuwinden versuchte, sie hätte gar nicht gewusst, dass selbst für die Einreise gesperrte Migranten einreisen durften. Diese Migranten lässt Seehofer seit einigen Tagen bereits zurückweisen, übrigens ohne dass es deshalb zu irgendwelchen Verwerfungen auf europäischer Ebene gekommen wäre. Bei der anderen Gruppe gilt ebenfalls eine sehr eindeutige EU-weite Regel: jeder Migrant darf in der Europäischen Union nur einen Asylantrag stellen. Würde auch das „einseitig“ durchgesetzt, so versichern Merkel, Volker Kauder und das gesamte berlinmittige Kommentariat ohne nähere Begründung, dann bräche Europa endgültig auseinander. Noch einmal, es geht also schlicht um die Umsetzung des geltenden Rechts. Und eben das ist – ohne Anna Sauerbreys Fingerzeige käme niemand darauf – Überdrehung, rechtsstaatswidrig und eine Anbiederung an die AfD. Konsequenterweise müsste es bei ihr eigentlich heißen: eine Anbiederung an die Gesetze. Bisher ging es doch schließlich auch ohne übertriebenes Kleben an Paragraphen, nicht wahr?

An einem Punkt kommt die Kommentatorin allerdings nicht vorbei: Dass sich die CSU plötzlich so merkelwidrig und paragraphenpusselig aufführt, hängt irgendwie mit der Stimmung in der Bevölkerung zusammen und mit dem Versuch der Seehofer-Partei, eine absolute Mehrheit zu verteidigen. Aber das, so Sauerbrey, sei in Wirklichkeit eine optische Täuschung. Was heißt denn Stimmung, was heißt Mehrheit?

„Aber was ist die Gefühlswirklichkeit der Bürger beim Thema Migration?“, fragt die Tagesspiegel-Frau. Und antwortet: „In regelmäßigen Umfragen nach den wichtigsten politischen Themen steht es tatsächlich seit 2015 konstant an erster Stelle. Doch die Aufmerksamkeitsspirale könnte ja auch so aussehen: eine vergleichsweise kleine Gruppe wütender Menschen heizt CSU-Politikern beim Bierfest ein und wählt AfD, die CSU treibt das Thema, die Mitte reagiert, die Medien berichten, das spiegelt sich in den Umfragen. Es ist eine Spirale der Überrepräsentation der Ängste weniger , die zu den Agenda-Settern der Republik werden.“

Noch einmal langsam: Zwar ist der Tagesspiegel-Redaktion nicht verborgen geblieben, dass in den Umfragen 62 Prozent der deutschen Wähler Seehofer unterstützen, und ferner, dass eine Mehrheit sich über die Masseneinwanderung von überwiegend jungen schlecht gebildeten Männern aus arabischen und afrikanischen Ländern Sorgen macht. Die Nachrichten der letzten Monate bleiben offenbar nicht ganz folgenlos: Trotz Hochkonjunktur haben bisher nur etwas mehr als 20 Prozent der Migranten einen versicherungspflichtigen Job gefunden. Und gerade 48 Prozent der Asylbewerber erreichen nach Abschluss ihres Sprachkurses wenigstens die unterste Kompetenzstufe, die zur Aufnahme von Hilfsarbeiten befähigt. Kurzum, eine Mehrheit der Deutschen findet, es sollten wenigstens nicht noch weitere Migranten kommen, deren Einwanderung ohnehin klar gesetzeswidrig wäre. Zumal auch die Zahl der Gewaltstraftaten durch Migranten zuletzt stark gestiegen war, in Bayern beispielsweise sexuelle Straftaten im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zu 2016 um 48 Prozent, wobei die einschlägigen Taten von Asylbewerbern um 91 Prozent nach oben ging. Aber das, so Sauerbrey, spielt eigentlich keine Rolle, jedenfalls keine kausale. In Wirklichkeit  beeindruckt es nur eine kleinen Gruppe wütender Menschen, die eigentlich sowieso AfD wählen – eine auch in Bayern gar nicht mehr so kleine Partei, aber wir wollen nicht auf jedem Widerspruch herumreiten.

Die CSU jedenfalls, eine junge in Machtfragen völlige naive Partei, lässt sich beim „Bierfest“ (dort, wo laut ZDF die meisten Vergewaltigungen in Deutschland stattfinden) von diesen Wutbürgern beschwatzen, statt ihnen einfach zu sagen, dass sie besser die Süddeutsche lesen sollten. So nimmt das Verhängnis seinen Lauf: die Seehofer-Söder-Truppe „treibt das Thema“, Medien berichten, dass es überhaupt derartige Wahrnehmungen gibt – und schon wird aus einer minoritären Wutbürgerstimmung über sekundäre Themen eine falsche, ja gewissermaßen ungültige  Mehrheitsmeinung.

Ganz ähnlich wie Sauerbrey hatte vor kurzem der Spiegel-Autor Georg Diez argumentiert: Weil Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen das Falsche diskutieren, nämlich Migration und gar Migrantenkriminalität, fängt die Mehrheit der Bürger an, das Falsche zu denken. Würden bei Plasberg, Will und Maischberger die richtigen Themen behandelt, so Diez, also Klimaerwärmung, soziale Ungleichheit und #MeeToo, dann wäre die Stimmung im Land schlagartig eine bessere. Folgerichtig forderte ein bis eben noch eher unbekannter „Kulturrat“, die besonders schädliche Talkerin Sandra Maischberger möge ab sofort mit einem einjährigen Bußschweigen belegt werden. Vor der Maischberger-Sendung mit dem Thema „Sind Migranten krimineller als Deutsche“ twitterte die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli: „Geht’s noch?“ Angesichts einer derartig eloquenten Beweisführung sollte die Talk-Populistin sowieso aus Scham verstummen, auch ohne Urteil des Kulturwächterrates. Übrigens wäre auch die WM für die Mannschaft anders ausgegangen, wenn die Berichterstattung über Löw und seinen Kader nicht so nörgelig-negativ ausgefallen wäre.

Nach dieser zwingenden Logik schreibt auch Walter Wüllenweber, Autor beim Stern und stets zur Stelle, wenn es darum geht, Trump, Bayern und Sachsen zu bekämpfen und die Dinge wieder zurechtzurücken. In der neuesten Stern-Ausgabe liest er Seehofer, Söder und Dobrindt die Leviten:

„Ohne Unterbrechung läuten die drei Mini-Trumps die Alarmglocke, weil angeblich die Sicherheit des Landes bedroht sei. Wie aus Trumps Lehrbuch. Zuletzt hatte der Twitterkönig selbst Deutschland unterstellt, die Kriminalität sei drastisch gestiegen. Das Gegenteil ist richtig.“

Hier ist Zeit für einen kleinen Exkurs: Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, dass die Gesamtzahl der Straftaten nach dem Anstieg von 2015 auf 2016 (von 6,330 Millionen auf 6,372 Millionen) im Jahr 2017 auf 5,761 zurückging. Der Rückgang wurde allerdings fast komplett durch die stark gesunkenen Fallzahlen bei Einbruch und Taschendiebstahl bewirkt – mit anderen Worten: dadurch, dass die Bürger ihrer Häuser und Wohnungen aufrüsteten und in der Öffentlichkeit vorsichtiger wurden. Die Gewaltkriminalität schoss vor allem in Metropolen drastisch nach oben:

(Polizeiliche Kriminalstatistik, jeweils von 2016 zu 2017 in Prozent):

 Berlin

  • Widerstand gegen Polizeibeamte: plus 5,9 Prozent
  • Gewalt auf Straßen und Plätzen: plus 16, 7 Prozent
  • Sexualdelikte: plus 32,2 Prozent

 Hamburg

  • Straftaten gegen das Leben: plus 11, 7 Prozent
  • Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung: plus 13,5 Prozent
  • Vergewaltigungen: plus 44,2 Prozent
  • Mord: plus 100 Prozent

 Frankfurt/Main

  • Straßenraub: plus 6,2 Prozent
  • Totschlag: plus 48,4 Prozent
  • Vergewaltigung/sexuelle Nötigung: plus 63,0 Prozent

Noch etwas deutlicher wird die Situation beim Blick in die Haftanstalten, vor allem in die eines Landes mit  einem geringem Anteil an Nichtdeutschen. In Sachsen stellen Einwohner ohne deutschen Pass laut Ausländerzentralregister etwa vier Prozent der Bevölkerung – aber 28 Prozent der Belegung in den Gefängnissen. So genannte Schutzsuchende aus dem Maghreb machen noch nicht einmal ein halbes Prozent der sächsischen Bevölkerung aus – aber fast zehn Prozent der Häftlinge des Landes (etwa 350 von 3 600).

Gerade die Delikte, die Bürger zu Recht stark beunruhigen, sind also sehr wohl stark angestiegen, es gibt einen sehr deutlichen Zusammenhang mit dem Masseneinlass junger Männer aus gescheiterten Staaten, und ziemlich viele Deutsche wissen das auch, vor allem dann, wenn sie einfach Polizei- und Gefängnisstatistiken ohne mediale Anleitung lesen. Aber das, so Wüllenweber, ist eben Trumpismus und Garnichtwahr, weshalb sich die Menschen draußen im Land ja auch nicht wirklich Sorgen machen würden:

„Und die Mehrheit der Bevölkerung, das zeigen Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen, bleibt weiter gelassen. In den letzten zwei Jahren sind konstant 60 Prozent der Überzeugung, dass Deutschland die vielen Flüchtlinge verkraften kann.“

Demnach, so Wüllenweber wie auch die Bevölkerungspsychologen Sauerbrey, Diez und andere, sind Seehofer, Söder und erst Recht die Leute von der Schwefelpartei Populisten ohne Volk, die große Mehrheit der Deutschen verhält sich so vernünftig wie drei Qualitätsjournalisten zusammen, und wenn die Trumpe das endlich einsehen würden, dann wäre endlich Ruhe in Schland. Leider nennt Wüllenweber keine konkreten Umfragen. Schade.

Nach einer Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“  vom vergangenen Wochenende sprachen sich 57 Prozent der Deutschen gegen Merkels Umgang mit der Flüchtlingskrise aus. Dass Merkel richtig handelt, meinten nur 33 Prozent. Sehr frische Zahlen liefert eine dimap-Umfrage vom 14. bis 18. Juni in Rheinland-Pfalz im Auftrag des SWR:

Sorgen darüber, dass mit den Geflüchteten auch die Kriminalität im Land ansteige, haben 56 Prozent der Befragten des Politrend. Zum Vergleich: Vor der Landtagswahl im März 2016 waren es noch 52 Prozent. Keine Sorge machen sich aktuell 42 Prozent der Befragten.

Dass mit den Geflüchteten der Einfluss des Islams in Deutschland zu stark werde, befürchten 54 Prozent der Befragten – im März 2016 waren es 53 Prozent. 44 Prozent teilen diese Befürchtung nicht.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten zeigt sich im Zur Sache Rheinland-Pfalz Politrend unzufrieden mit der Flüchtlingspolitik Angela Merkels. 60 Prozent sind mit ihrer Politik in diesem Bereich weniger oder nicht zufrieden. Dem gegenüber sind 38 Prozent der Befragten mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin zufrieden oder sehr zufrieden.“

Wir fassen also diese zugegebenermaßen wuschig machende Abhandlung über Meinungspsychologie wie folgt zusammen:

  1. Die große Mehrheit der Bevölkerung steht nach wie vor hinter der Willkommensdoktrin von Kanzlerin und ihren befreundeten Medien. Denn die Kriminalität geht zurück, es gibt auch sonst keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
  2. Falls die eine oder andere Umfrage etwas anderes suggeriert, dann hat das nichts zu sagen, denn es handelt sich um „Gefühlswirklichkeit“ (Sauerbrey). Sie entsteht, wenn winzige medial unbegleitete Minderheiten an der Aufmerksamkeitsspirale drehen.
  3. Seehofer und Söder sind selbst als Populisten erzdumm, denn sie laufen Minderheiten hinterher. Dass es unter den bayerischen Wählern eine solide absolute Mehrheit für die Migrationsbegrenzung gibt – nämlich bei Anhängern von CSU, AfD und freie Wähler zusammen – gilt nicht, beziehungsweise, es handelt sich um eine optische Täuschung, siehe Punkt 2.
  4. Die SPD, die sich von derlei populistischem Getrumpe nicht anstecken lässt und im Bund bei 19, in Bayern bei 12, in Thüringen bei 10 und in Sachsen bei 9 Prozent steht, zeigt, wie es geht. Die CSU sollte sich daran ein Beispiel nehmen.

Warum die Leserkurve eines Hamburger Magazins, das doch für 60 Prozent der Bevölkerung schreibt, bedauerlicherweise stramm nach unten führt wie eine falsch herum gedrehte Aufmerksamkeitsspirale  – das erforscht der Stern ein andermal. Auf die Schnelle lässt sich das Rätsel nämlich nicht klären.

 

 


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16 Kommentare
  • Andreas Stüve
    28. Juni, 2018

    Lieber Herr Wendt, ich lese jeden Ihrer Beiträge und freue mich über jeden neuen. Was ich als Konsument und merkelgeplagter Bürger so sehe, ist eine Überrepräsentanz einer kleinen, meist linksextremen Gruppe von Möchtegern-Journos, die gefragt oder nicht, dem jeweiligen Konsumenten ihrer (Mach-)Werke gern ihre politische Weltsicht oktroyieren. Sie armer Mensch müssen sich das täglich antun, wogegen ich als Endverbraucher nur weiterblättern/ scrollen brauche, vorher aber entweder laut gelacht, gegrummelt oder schon einmal vor Wut gebrüllt habe. Wir alle müssen zusehen, dass wir den ganzen sozialistischen Unsinn incl. einiger ” Köpfe” so schnell wie möglich loswerden, um nicht im sprichwörtlichen Orkus (wie unsere “Internationalmannschaft”) zu verschwinden. Ich freue mich schon auf die Bekanntmachungen der Amtsgerichte bezüglich der eingeleiteten Zwangsvollstreckungen gegen ARD/ZDF/ SZ/TAZ und wie sie alle heißen bzw. hoffentlich bald hießen. Dieses wird natürlich die Zahlen der Arbeitsagentur explodieren lassen, wohl in Größenordnungen der BAMF-Statistik. Freuen wir uns gemeinsam auf diesen Tag und machen wir alle weiter: graben, bohren, stänkern, desavouieren, informieren, aufklären, diskutieren, jeder so wie er kann. Dann ist der Tag nicht mehr fern. Viele Grüße und danke für Ihre tolle Arbeit.

  • Dieter Schilling
    28. Juni, 2018

    Danke, Herr Wendt, wieder mal ein super Artikel! Wird sofort kopiert und verteilt.
    Mit freundlichem Grinsen
    Dieter S.

  • Peter Meier-Bergfeld
    28. Juni, 2018

    Schland schleckt schlabernd schuftige Scheisse.
    PROF Mag Meier-Bergfeld

    • Lichtenberg
      29. Juni, 2018

      Das “T” ist variabler; – Ein Beispiel zu Angelas amerikanischem Antipoden:

      TEMPUS* titelt Tirade:

      „Traumtänzer Trump trepperunter –
      taktisch tot!
      Typischer Troll, Treppenwitz.“
      Tatsächlich, TEMPUS? –
      THEATERDONNER, THEORIE!
      Think, Tugendpudel* –
      Text trog total; Texters Treibjagd Tinnef …

      Terminator Trump tackles Testikel,
      thesauriert täglich tausende Treue;
      Top-Thema: „talentierter Trump tauglich!“
      These treffend, – Trump testet Thron.
      TIMEout TEMPUS … Tütenkleben!

      *TEMPUS (eine Wochenzeitung)

      Methodisches Vorbild: Jens Sparschuh, “Waldwärts”.

  • Sabine Schönfelder
    28. Juni, 2018

    Ein (hoffentlich letztes) hysterisches Aufbegehren der linken Mischpoke aus der Angst vor dem drohenden Machtverlust gespeist und in Sorge, ihre Meinungshoheit zu verlieren. Überall kursieren plötzlich Fakten, Botschaften aus der Realität, da müssen die letzten eisernen Empörungsreserven aktiviert werden! Klasse exaltierter, apodiktischer Vortrag heute im Bundestag von unserer evangelikalen KGE, die sich, wie immer von keiner Sachkenntnis getrübt, ein geborgenes Europa wünscht! Fakten ignorieren, Unwahrheiten lancieren und bloß nicht die moralinsaure, emotionale Argumentationsebene verlassen. Das Volk wird langsam aufmüpfig, da helfen auch die Umfragewerte aus den parteianhängigen Umfrageinstituten nichts.

  • Emmanuel Precht
    28. Juni, 2018

    Sehr schön aufgearbeitet und zusammengefasst. Gott sei Dank gibt es (noch) diesen und ebensolche Blogs.

    Zum Thema grenzenloses Europa. Die Grenzen um die Länder sind weg, dafür ist es mittlerweile sehr schwierig Materialien für den Bau von Grundstücksumzäunungen zu bekommen. Es gibt eben nicht weniger, sondern viel mehr Grenzen als früher.

    Gerade hat z. B. die Kirche im Dorf, da gehört sie ja auch hin, eine doppelte Einfriedung vornehmen lassen. Der Pfarrer murmelte, als ich ihm wegen der Umzäunung o.g. Gedanken zum grenzenlosen Europa vermittelte: “So kann man das auch sehen”.

    Wohlan…

  • C.B. Jansson
    29. Juni, 2018

    Meiner Meinung nach sind die MSM – trotz aller Online-Auftritte und Funk und bento usw. – noch immer nicht in der Realität der “Neuen Medien” angekommen. Die denken nämlich immer noch, dass sie ein Meinungsmonopol hätten, dass sie nur etwas zu schreiben bräuchten, damit ihre Leser ihnen dies dann ungeprüft abnehmen.

    Das funktioniert aber heute zum Glück nicht mehr. Es kann sich jeder die “Skandalrede” eines Afd´lers vollständig bei Youtube ansehen, es kann jeder mit nur ein paar Klicks herausfinden, ob Anwürfe gegen diesen oder jene einen wahren Hintergrund haben oder einfach nur verdreht und aufgebauscht sind, es kann sich jeder mit wenig Aufwand über die physikalischen, chemischen und logischen Hintergründe von Klimawandel und Energiewende umfassend informieren.
    (Danke an dieser Stelle auch an Herrn A. Wendt!)

    Niemand ist mehr auf die durchideologisierten Durchhalteparolen aus den Medienführerbunkern angewiesen.

    Die “Qualitätsjournallie” hat das noch nicht erkannt. Die Politik ist da schon weiter. Nur leider kann man sich nach wie vor über deren Zensurversuche informieren. Die haben nämlich bislang auch etwas nicht verstanden, nämlich, dass das Internet mit deutscher Gesetzgebung nur sehr bedingt zu kontrollieren ist. Zum Glück.

  • Ute Kister
    29. Juni, 2018

    Dass die Mehrheit der Bürger gelassen ist, ist dennoch leider wahr.

  • Interessierter Leser
    29. Juni, 2018

    Danke, Herr Wendt, für diese erfrischend geschriebene Abrechnung mit den Unzumutbarkeiten der offiziellen Meinungsmacher. Ihre Artikel sind allein schon wegen Ihres Schreibstils lesenswert. Bitte weiter so!

  • Schröter
    29. Juni, 2018

    Von dem “traditionellen” Schema “Links-Mitte-Rechts” ist man in Deutschland inzwischen weit entfernt. Viele Gedanken, viele Schlussfolgerungen, viele Forderungen, viele “Taten”, die in vergangenen Zeiten den “Linken” zugeordnet oder den “Rechten” auf das Butterbrot geschmiert wurden, gar vielleicht der “gemäßigten” “Mitte”, sind heute kreuz und quer feststellbar. Beispielsweise: Soziale Gerechtigkeit ist nicht mehr nur Forderung bei “Linken”, auch konservative, also traditionell “rechte”, Kräfte haben diese Forderung im Programm, unterschieden eigentlich nur hinsichtlich der dazu genutzten Mittel zu einer wie immer gearteten Umsetzung. Ich könnte das weiterspinnen, will das aber der Kürze halber hier nicht. Allerdings will ich darauf aufmerksam machen, dass es aus heutiger Sicht falsch ist, alles was “böse” ist, “links” zu verorten, und alles was “gut” ist, den “Rechten” zuzuschreiben. Hier wie dort sind Teile der entsprechenden “Follower” radikalisiert und tun im Zeichen ihrer oft nebulösen Ziele nur so, als ob sie “etwas tun” wollen.
    So hat, um an den gegenwärtigen Problemen zu bleiben, die “konservative” Kanzlerin mit “links” einzuordnenden “Humanitätsduseleien” (ja, ich benutze dieses Wort, weil sich in ihrem Verhalten eben nicht wirklich “Humanität” widerspiegelt, vor allem nicht dem eigenen Staatsvolk gegenüber!) ein Chaos in Deutschland angerichtet und die Bevölkerung in “links”- und “rechts”-übergreifende Gruppierungen gespalten, deren vorrangige und unterschiedliche gesellschaftliche Zielvorstellungen von gemeinsamer Abneigung gegen diese Wahnsinnspolitik einer Person, die sich einen feuchten Kehricht um die Stimmungen im Lande kümmert, “überwuchert” werden.
    Im Übrigen tragen dann Journalisten dazu bei, das Treiben wirklich verrückt zu machen. Sie hängen ihre “Argumentationen” speichelleckerisch (“Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing!”) an die jeweiligen Interessen der Eigner jener Medien, die oft parteipolitisch eng angebunden sind und -aber alle!- aufgrund des “widernatürlichen” Links-Rechts-Bündnisses auf eine “Politik” ausgerichtet sind: Die der Frau Dr. Merkel. Wie das zelebriert wird von SPD-Zeit bis CDU-“Süddeutsche” und anderen, kleineren und/oder größeren Medien, zeigt wiederum das Unisono-Vorgehen gegen die von mir postulierten Gruppen mit übergreifenden Interessen. Eine Unterscheidung von “Links” und/oder “Rechts” ist da kaum noch wirklich zu erkennen. Genauso wie bei den Parteien: Die haben alle etabliert und stellen heute ein politisches “Establishment” seinesgleichen suchend dar.

  • Ufo-Bauer
    29. Juni, 2018

    Die gruselige Gemengelage in diesem wohlfeilen Wohlfahrtsstaat wird zunehmend besorgniserregender. Nicht nur, weil die detaillierte Kriminalstatistik (recht vielen Dank dafür) die hier länger Lebenden mächtig umtreibt. Wer mit offenen Augen durch dieses Land reist, erblickt und erfährt nicht nur an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen weit mehr als nur Unrat, Unart, Unflätigkeit und Unausgewogenheit. Und wer mit offenen Augen on- und offline durch die Medienlandschaft streift, wird auf gleiche Weise ungebeten bombardiert und belehrt.

    Ja, Herr Wendt, Ihre Analyse und Bestandsaufnahme diesbezüglich ist (leider, leider) völlig richtig und treibt immer mehr Menschen um. Dementsprechend fährt der staatstragende populistische Antipopulismus in den letzten Monaten schwerste Geschütze auf, um die zerrissene Zivilgesellschaft auf politisch (in)korrekter Linie zu halten. Die linkslastigen Medien versuchen (wie bereits früher erwähnt) durch unschöne Halb- und Unwahrheiten die Meinungsmehrheit zu imitieren und lassen keine Unsinnigkeit und Unredlichkeit aus, um dieses multiple Ungleichgewicht in diesem labilen Lande, geboren und gewachsen vor drei Jahren, direkt aus dem ungezügelten Machtzentrum des Kanzleramts, zu konsolidieren.

    Es sind, so abschließend jedenfalls mein Eindruck, auffallend viele Frauen die sich als “Spiralendreher” an diesem populistischen Antipopulismus politisch und medial beteiligen. Die zitierten Protagonistinnen in Ihrem Beitrag lassen das jedenfalls stark vermuten. Geht es denen um das Amt des Bundeskanzlers als solches, oder um die Person und Frau Merkel als Geschlechtsgenossin als solche? Wäre letzteres der Fall, ist das mehr als ein unangenehmes Geschäckle und würde vieles, sehr vieles (nicht nur die drei erwähnten „Mini-Trumps“) erklären?

    „Geht´s noch?“

  • Bärbel Schneider
    29. Juni, 2018

    Das, was die Qualitätsjournalisten da schreiben, hört sich für mich doch sehr nach Mentholzigarette (Sie erinnern sich?) und letztem Aufgebot an. Wären Sie ein böser Mensch, so wie ich, Herr Wendt, dann würden Sie sich über die hilflosen Versuche dieser armen Teufel, die Wirklichkeit umzuschreiben, eher amüsieren. Aus Erfahrung wissen wir – und die Umfragewerte zeigen es -, dass alle diese Versuche zum Scheitern verurteilt sind. Die linksgrüne Agenda “hat fertig”.

  • F. Jungeleit
    29. Juni, 2018

    Klassisches Spiegelreden, Sauerbrey und Diez geben unfreiwillig Einblick in ihre Denkstrukturen. Freiheraus unterstellen sie Andersdenkenden ihre eigene Arbeitsweise. Sie selbst starten Kampagne um Kampagne, um Minderheitenmeinungen zum zementierten Volkswillen hochzuschreiben – Zusehens erfolgloser.

    Sie sind dabei so in ihrer poststrukturalistischen Welt gefangen, dass sie die Wirklichkeit überhaupt nicht mehr erfassen. Als Geisterfahrer auf der Autobahn wischen sie den Warnhinweis im Radio „Geisterfahrer unterwegs“ mit „Einer? Hunderte“ beiseite. Weil sie im Rückspiegel Abermillionen zu erkennen glauben, die der postulierten anomischen Linksrichtung mit wehenden Fahnen folgen. Denn Sauerbrey und Diez alleine sind schon ganz viele und ein Kollektiv irrt laut Ökofundamentalist Rousseau nie. Wer auf reaktionäre Regeln, Gesetze und Ordnung pocht, entlarvt sich doch nur als fremdenfeindlicher Populist. Nationale Gesetze wurden doch längst durch EU-Gesetze ersetzt, diese längst durch universale UN-Rechte, diese längst durch kosmische Gesetze – welche sich wiederrum mittels Sauerbrey und Diez im Diesseits Gehör verschaffen. Deshalb gibt es für die zwei Entrückten nur eine Devise – mit Vollgas schonungslos die wahren Geisterfahrer entblößen. Der Welt beweisen – denn nicht weniger schaut und hofft auf Sauerbrey und Diez –, die Ordnungsfetischisten sind es, sie beschleunigen mit ihrem sturen Pochen auf Regeln den gesellschaftlichen Kollisionskurs. Dabei wäre es für die wenigen noch lebenden Reaktionäre so einfach, dem ar­cha­ischen Populismus endlich abzuschwören, einfach nur zu wenden, die sozialistische täglich neu auszuhandelnde Welt zu lieben, jubelnd und voller Vertrauen den beiden Entrückten in Richtung untergehender Sonne zu folgen.

    Deshalb schreiben sie so und können nicht anders!

  • Andreas Kuntz
    30. Juni, 2018

    Die Opposition macht den Fehler, die Symptome stärker zu problematisieren als die Ursachen. Das wirklich Primärungeheuerliche ist, dass die Exekutive sich anmaßt, zu bestimmen, welches Recht gilt. Versteht man noch, was das bedeutet? Es ist ein Bruch mit Rechtsstaatsprinzip und Gewaltenteilung in einem.

    Ich plädiere dafür, nach dem Tag X das Recht auf körperliche Unversehrtheit früherer Spitzenpolitiker mal “im Moment nicht anzuwenden”, vielleicht punktgenau am 17. Juni oder 3. Oktober, um der guten alten Praxis des Teerens und Federns zu ihrem Recht zu verhelfen.

  • Troll
    30. Juni, 2018

    Was für ein böser Artikel, der die Aufmerksamkeitsspirale noch mal weiter nach oben dreht.

    Zu ergänzen wäre vielleicht, daß der demonstrativ-suggestive Rückgang der erfaßten Kriminalität von 2015 auf 2016 meiner Meinung nach mehr als fragwürdig ist. Man kann an vielen Stellschrauben drehen, da diese Statistik ja nur die erfaßten Straftaten darstellt.

    Hinzu kommt, daß dieser ganze Statistikwahn ja sowieso nur etwas für Intellektuelle ist. Ich habe in den letzten zweieinhalb Jahren noch nie so viele Berichte über Vergewaltigungen, sexuelle Belästigung und Tötungsdelikte durch Migranten gelesen. Da ist ein riesiger Kontrast zur Zeit vor Merkels einsamer Entscheidung.

    Und: Selbst wenn es diese Kriminalitätsentwicklung nicht gäbe, wäre ich gegen diese (rechtswidrige) Zuwanderung. Ich möchte hier nicht noch mehr Menschen haben, deren Wertesystem zutiefst vormodern und archaisch ist und die wir hier ja nicht in Reservaten halten können.

    Daß Menschen auch in Demokratien größte Schwierigkeiten haben, die Kulisse des Guten zu hinterfragen, das ist eine Erkenntnis, für die wir Merkel vielleicht dankbar sein können.

    Es ist ja keine schlechte Ironie, daß ausgerechnet Wessis den Ostdeutschen vorschreiben wollen, was sie zu denken haben, und ihnen Demokratieunfähigkeit und mangelnde Integration (ins Lügensystem der 68er) vorwerfen.

  • TS
    30. Juni, 2018

    ‘Dem gegenüber sind 38 Prozent der Befragten mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin zufrieden oder sehr zufrieden.’

    Weiterhin eine erstaunlich hohe Zustimmung, zumal der in der gleichen Umfrage die Grünen und die Linke zusammen nur auf 16 % kamen.

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