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1 Kommentar
  • Werner Bläser
    12. Januar, 2024

    Was hat Edmund Burke mit Geldanlage an der Börse zu tun?
    Nun, nicht wenig. Eine kluge Aktienanlagestrategie, die “Pyramidisieren” genannt wird, funktioniert so: statt die zur Verfügung stehende Anlagesumme auf einen Schlag in den Markt zu werfen – man weiss ja nicht, wie der Markt sich entwickeln wird -, kauft man erst einmal für eine Teil-Summe einige Aktien, ETFs, oder andere Assets. Entwickelt sich die Börse in den nächsten Jahren oder Monaten sehr positiv, und diese erste “Tranche” der Anlagesumme ist stark im Plus, versieht man sie mit einem sog. “Stop Loss” (verhindert, dass die Anlage wieder ins Minus rutscht) und kauft dann erst die nächste Tranche. Entwickelt sich diese im Zeitverlauf gut, wird auch hier bei der 2. Tranche ein Stop Loss eingelegt, der Stop Loss für die 1. Tranche erhöht, und so weiter. Bis man durch die zeitlich versetzten Tranchen-Käufe quasi Schicht auf Schicht gelegt hat, wie bei einer Stufenpyramide.
    Der offensichtliche Vorteil dieser Anlagestrategie ist, dass immer nur ein Teil der Anlagesumme “im Risiko” steht. Man geht also sozusagen in kleineren Schritten in den Markt (wer sich näher dafür interessiert, lese z.B. Ralf Fayad, “Wie findet man den Einstieg? Teil 3 – Pyramidisieren”, in: ‘Ideas Daily’, o.D.; oder: “Gewinne steigern mit Pyramidisieren”, in: ‘traders-point.de’, o.D., und viele mehr).
    – In der Politik existiert eine Strategie, die auf einem ähnlich vorsichtigen Prinzip beruht. Auch hier sollen die Risiken unabsehbarer zukünftiger Entwicklungen möglichst klein gehalten werden. Man nennt sie “Disjointed Incrementalism” und wurde m.W. zuerst vom Politologen und Ökonomen Charles Lindblom vorgestellt. (Statt “incrementalism” sagen manche auch etwas abwertend “muddling through”).
    Diese Strategie beruht eigentlich auf der Abwesenheit einer Strategie, oder sagen wir besser, auf der Abwesenheit eines grossen einheitlichen Masterplans, eines “grand design”. Statt dessen schaut man, welche Erfahrungen man mit bestimmten politischen Wegen gemacht hat, überlegt, wo Verbesserungen nötig und möglich sind, und versucht diese in kleinen, tentativen Schritten – bei ständiger Erfolgskontrolle – ins Werk zu setzen.
    Auf diese Weise erreicht man nicht den “grossen Wurf”, von dem Intellektuelle und Sozialvisionäre träumen, aber durch die vorsichtigen kleinen Schritte kann auch nicht das ganze Porzellan in der politischen Küche zertrümmert werden – es geht höchstens einmal eine einzelne Tasse zu Bruch.
    – Natürlich halten unsere grossen intellektuellen Gross-Designer eine solche langsame Vorgehensweise für zaghaft, uninspiriert, ja kleinmütig. Aber die grossen Visionäre – von Karl Marx bis Klaus Schwab und bis zum kleinen Kinderbuchautor – müssen auch gewöhnlich nicht die Folgen missglückter gesellschaftlicher Gross-Experimente tragen. Sie sitzen meist (nicht immer) in sicheren, gemachten Nestern. Den Schaden haben die anderen. Die “kleinen” Leute.
    – Edmund Burke sah das sehr klar. Er sah, dass grosse Umwälzungen, die auf theoretischen, in der Praxis unerprobten Kopfkonstrukten beruhen, grosse Gefahren beinhalten. Und dass verantwortungsvolle Politik danach trachten muss, die Risiken ihres Handelns, da nicht immer voll absehbar, möglichst klein zu halten.
    Wir brauchen mehr Edmund Burkes, weniger Klaus Schwabs oder Robert Habecks.

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