Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.
[mc4wp_form id="4890"]
Zapisz Zapisz

Nordkorea ist ein angeleinter Pitbull

Seit seinem Standardwerk „Yalu“ gilt der Historiker Jörg Friedrich als einer der besten deutschen Kenner des Koreakrieges. Er hält den Atomkonflikt zwischen Kims Reich und den USA für lösbar – unter einer entscheidenden Bedingung / Interview mit Jörg Friedrich

Nehmen wir einmal an, Sie wären Sonder-Sicherheitsberater von Präsident Trump in der Korea-Frage. Was würden Sie ihm raten?

Raten? Ich würde darauf hinwirken, dass er verhaftet wird. Immerhin hat er Nordkorea vor der UN-Vollversammlung mit der völligen Vernichtung gedroht. Das heißt, er würde im Ernstfall 25 Millionen Menschen pulverisieren. Das ist nach Artikel 51 des 1. Zusatzprotokolls zur 4. Genfer Konvention ein Kriegsverbrechen. Bei Gefahr im Verzug gehört der Mann in die Zwangsjacke und laut Senator Bob Corker, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, wissen das mittlerweile die maßgeblichen Stellen.

Eine Verhaftung würden Sie als Sicherheitsberater wahrscheinlich nicht durchkriegen. Aber gut: Sagen wir, Sie sitzen nicht mit ihm im Oval Office, sondern mit Verteidigungsminister James N. Mattis und Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster, zwei erfahrenen Militärhandwerkern. Wie sollen sie mit Kim und seiner Atomraketendrohung Ihrer Meinung nach umgehen?

In jeder sicherheitspolitischen Krise der USA lag immer auch die militärische Option auf dem Tisch: wenn es nicht friedlich geht, dann eben unfriedlich. Im Zivilleben heißt das ‚Nötigung’. Die funktioniert im Koreakonflikt aber nicht mehr. Wenn Trump seine Ankündigung wahr machte, wären nach Kims Retourkutsche 25 Millionen Menschen im Großraum Seoul ausradiert. Dann hätten wir in summa binnen einer Stunde die Opferzahl des II. Weltkriegs erreicht.

Die USA haben doch Truppen in Südkorea.

Richtig, 28 000 Mann, knapp zwei Divisionen. Inzwischen ja mehr Geiseln als Schutztruppen. Die würden gegebenenfalls gemeinsam mit ihren Schützlingen verdampfen. Das reichte nahe an die Verlustzahl von 36 000 GIs im Koreakrieg von 1950 bis 1953, damals 36 000.

Die große Zahl möglicher Opfern würde also beide Seiten zurückhalten?

Das letztlich Entscheidende ist etwas anderes: einen Einsatz von Nuklearwaffen in ihrem Vorhof würden weder China noch Russland dulden. Es ist ihnen so blutig ernst damit, dass sie, im Unterschied zu dem Schwadroneur im Weißen Haus, es noch nicht einmal laut erwähnen. Der eingefrorene Koreakrieg hat eine Schlachtordnung hinterlassen: China ist Partner des Waffenstillstandabkommens von 1953. Es war der eigentliche Unterhändler und hinter ihm die Schatten der federführenden Russen. Ich weiß nicht warum im Westen nie die Rede davon ist, dass Korea im Gefilde des Kalten Kriegs ein Kräftemessen zwischen Ost und West gewesen ist, technisch betrachtet nie beendigt, sondern nur unterbrochen. US-geführte UNO Truppen begegneten zweieinhalb Jahre vorwiegend chinesischen Verbänden, ausgerüstet mit russischen Waffen, fein dosiert von Väterchen Stalin. Kein Historiograph des Koreakriegs schreibt was anderes. Aber uns lesen ja nur vergleichsweise wenige.

Wie deutet denn ein ausgewiesener Historiker wie Sie die Vorgeschichte des Konflikts?

Von Osten besehen ist der Fall sonnenklar: Nordkorea überfällt 1950 mit russischer Bewilligung, Munition und Führung den abgeteilten Süden und ist am Jahresende komplett geschlagen, der Krieg am Ziel! Die Linie ist der Yalu, der Grenzfluss zu China, den der geniale Marschall Peng Dehuai unbemerkt überquert und die Amerikaner in nullkommanix hinter den 38. Breitengrad scheucht. Danach bis Sommer 1953 Stellungskrieg nebst US-Massenvernichtung aus der Luft: 2 Millionen nordkoreanische Ziviltote. Mit dem Ergebnis wurde das Treffen 34 Jahre eingefroren, ursprünglich des Bebens im östlichen Lager wegen, das nach Stalins Tod im März 1953 einsetzte. Danach kam kein Friede zustande und das alte geostrategische Konfliktmuster taut wieder auf. Die USA hätten die Affäre übrigens im Dezember 1953 mit einer Atombombe beenden können, die Teile wurden bereits zusammengeschraubt.

Präsident Truman hatte damals einen durchgeknallten General, Douglas McArthur, den hat er kassiert bevor der zum Äußersten schritt. Gegenwärtig haben die Generäle einen durchgeknallten Präsidenten, den sie eigentlich auch ruhigstellen könnten. Das Problem ist, wie Helmut Schmidt richtig sagte, eine Politikergarnitur, die sich zur Macht zu wursteln versteht. Damit ist ihr Latein erschöpft, und mehr will sie auch gar nicht. Aber möchten die normalen Bürger im Westen die Welt verwüsten lassen für diesen kalten Wurstzipfel am Nordostrand Asiens?

Vermutlich will das außer ein paar Verrückten niemand. Aber nehmen wir an, General Mattis fragt Sie, ob es sinnvoll wäre, eine der nordkoreanischen Testraketen abzuschießen. Damit könnten die USA Kim zeigen: du kannst mit Atomraketen herumfuchteln, aber du würdest damit nicht zu uns durchkommen.

Das Dumme ist nur, im Kriegsfall würde jede zweite durchkommen. Die Abwehrsysteme der USA erwischen nach aktuellem Stand 56% der Ankömmlinge. Das sind aber alles Simulationen, Rechnungen auf kariertem Papier. Diese Kunststücke sind nie unter Kampfbedingungen getestet worden. Gut, die Israelis haben ihren schönen Iron Dome, ich bete für ihn! Aber erstens sind das andere Geschosse, und zweitens schlägt die Mehrzahl davon ein.

Alles hängt also davon ab, ob ein Verrückter den Startbefehl für die Raketen gibt oder nicht?

Ich halte den Kim Jong-un für eine Kanaille, aber für keine verrückte Kanaille.
– Jörg Friedrich

Ich halte den Kim Jong-un für eine Kanaille, aber für keine verrückte Kanaille. Bei seinem Gegenspieler sagen die amerikanischen Psychenforscher ja was anderes. Kim ist berechenbar und hat ein plausibles Geschäftsziel. Er will seine Sklavenplantage nach Gutdünken bewirtschaften und dabei in Ruhe gelassen werden. Aber eigentlich begreife ich nicht das Gewese um den bösen Dickwanst. Er existiert doch auf Gnade und Barmherzigkeit der zwei Khane von nebenan, das zeigt doch der flüchtige Blick auf den Atlas: oben links China, oben rechts Sibirien, seitlich das Gelbe und das Japanische Meer. Diese Grenzen sind ratzfatz zu blockieren. Da patroulliert ja nicht die deutsche Bundespolizei, sondern dort steht je eine intakte Staatsmacht. Ohne deren Zulassung kommt doch keine Bierdose nach Nordkorea, geschweige denn Baukästen für Interkontinentalraketen und Wasserstoffbomben. All das resultiert aus russisch-chinesischer Technik und Technikern nebst einer Schar eingeborener Zauberlehrlinge, die ohne ihre Meister rettungslos auf dem Schlauch stehen. Das sind alte Geschichten, die seit 1950 laufen mit durchsichtiger Tarnkappe. Die Kim-Dynastie war von Anbeginn ein gesteuerter Popanz, der Mal an längerem, mal an kürzerem Zügel tollt. Ihre Darbietung muss aber Erträge bringen, die beiden Khane lassen sich nicht auf der Nase herumtanzen.

Aber es ist doch kein Ertrag, mutwillig am Rande des Atomkriegs zu balancieren? Selbst wenn Kim Jong-un tatsächlich nur defensive Absichten damit verfolgt: China und Russland können doch kein Interesse daran haben, dass die Lage vor ihrer Haustür eskaliert.

Daran haben sie tatsächlich kein Interesse. Dass ein Zwergstaat, der sich kaum zu ernähren versteht, die gewaltigste Macht der Erde in Schrecken hält, ist zunächst ein kolossales Schauspiel. Wir erleben alle einen Superman, der nicht aus noch ein weiß, krakeelt, pöbelt, droht, dann kuscht, kost, andere anbettelt, doch was Taugliches zu unternehmen, das er mit all seinen intergalaktischen Knallkörpern nicht hinkriegt. Was können die Khane sich Herzerfrischenderes wünschen als einen Weltpolizisten, der sich als Keystone Cop erweist*? Blickt das Publikum zur Krim, ins Südchinesische Meer, so sieht man souveräne Imperien operieren, überlegt, furchtlos, unaufhaltsam. Ist das nicht ein Kontrast?

Immerhin sind die USA eine haushoch überlegende Nuklearmacht, das dürfte auf China und Russland beeindrucken.

Stalin hat die Atombombe einst als Waffe gegen Leute mit schwachen Nerven definiert. Wer Verluste scheut, ist damit leicht zu schocken. Das Ding ist vergleichsweise billig, braucht gar nicht gezündet zu werden, es genügt, das dem Besitzer zuzutrauen. Die Khane haben einen nuklearen Pitbull gezüchtet, der sich so toll gebärdet als zerfleische er, was immer seinen Weg kreuzt, egal ob er dabei draufgeht, er ist schmerzfrei. Sie selber bevorzugen gepflegten Umgang, Handel und Wandel, ermahnen zur Mäßigung, versprechen Vermittlung und genießen die Panik der Weichlinge. Das Leben von Millionen zu verpulvern, sind sie von ihren Vorfahren gewohnt, man hat sowieso zuviele davon. Es ist auch kaum damit zu rechnen; der Weltpolizist hat sich in eine hoffnungslose Ecke manövrieren lassen und man riecht seinen Schweiß.

Zurück zu Ihrem Job als Präsidentenberater: Wie könnte nun eine Lösung aussehen?

Den Job füllen Kelly, McMaster und Mattis doch prima aus. Den politischen Weg, den Konflikt zu lösen kennen sie auch, nur, dass er schwer zu schlucken ist. Die Schluckbeschwerden sind rein innenpolitisch. Die USA müssen ihre Truppen gegen belastbare Garantien aus Südkorea zurückziehen. Die Medizin schmeckte in Vietnam grässlich, ihre Einnahme hat die Welt aber nicht aus den Fugen gebracht. Am Nordostrand Asiens gibt es drei traditionelle Mächte, die dort seit Äonen den Lauf der Dinge bestimmen: Russland, China und Japan. Die drei wären in der Lage, eine Garantie für Kims Reich und die Unversehrtheit Seouls abzugeben. Im Süden Koreas wohnen doppelt so viele Menschen wie im Norden, sie schaffen ein 20-faches an Reichtum, liegen dem Herz der Garantiemächte dementsprechend näher, und nichts erspart den Koreanern, ihr Schicksal zuletzt selbst in die Hand zu nehmen. Der Auftritt äußerer Mächte hat sie bis zum heutigen Tag nur Blut und Knechtschaft gekostet. Für Südkorea ist die Anwesenheit amerikanischer Truppen entbehrlich. Auch das nukleare Spielzeug Kims braucht man nicht noch eigens unter die Kontrolle von Großmächten zu stellen. Russland und China kontrollieren es bereits.

Aber ein Rückzug aus Korea wäre für die Amerikaner ein schmählicher Akt.

Ein Abzug bedeutet für die USA bloß eine geringfügige Verlagerung. Der Abstand zwischen dem südkoreanischen Hafen Pusan und der japanischen Südinsel Kyushu beträgt gerade 220 km Seelinie. Das amerikanisch-japanische Bündnis besteht solange es Japan passt. Nur haben Tokio und Pjöngjang keinerlei Ansprüche gegeneinander. Von japanischem Boden aus wird nichts gegen Kim und die Großkhane unternommen werden. Japan, China und Russland haben sich in den letzten 125 Jahren genug zerfleischt, ohne irgendein praktisches Ergebnis. Alle hocken sie hinter den gleichen Grenzen wie zuvor. Diese Vulkanzone schweigt jetzt. Alle lächeln sich an, sind bienenfleißig und knirschen ab und an mit den Zähnen. Warum um Himmelswillen sollen die USA, die kommerziell auf Gedeih und Verderb mit China verknüpft sind, dabei nicht mitgrinsen? Es ist wie 1914: Da waren die glimmenden Lunten samt und sonders beherrschbar, jede Seite besaß die Männer, die dazu diplomatisch imstande waren, hätten sie nur gewusst, dass der Griff nach der Waffe allen das Gehirn versengen würde. Die Waffen der damaligen Zeit waren nicht mehr beherrschbar. Und was erwarten wir von den heutigen? Was passiert nach einem Blitzschlag mit zigtausenden Toten?

Die USA stellen bekanntlich eine Vorbedingung für solche Verhandlungen: eine Aufgabe des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.

Nach der Drohung von Trump, Land und Leute zu vertilgen, soll Kim seine Atomraketen in Geschenkpapier wickeln und den Amerikanern überreichen, damit sie sich mit ihm an den Tisch setzen? Und wenn seine Argumente sie nicht überzeugen, was macht er dann? Dann sitzt er nackig da! Herrgott: seit 1953 herrscht auf der koreanischen Halbinsel Waffenstillstand. Es gab keine Kapitulation des Nordens. Die Amerikaner wollen eine Kapitulation, ohne gesiegt zu haben. Dabei hatten sie ja schon 1953 den Gedanken an Sieg abgeschrieben. Und seitdem haben sie extrem aufgerüstet, die anderen drei Kämpen auch. Und wie sind die Kräfteverhältnisse heute? Besser für die USA? Es handelt sich außerdem um eine tief gespaltene Nation, die sich um eine Krankenversicherungspflicht und Denkmäler toter Südstaaten-Generäle zerfleischt. Und dieses land soll kriegsfähig sein?

Wenn es eigentlich so leicht ist, den Konflikt zu lösen, der das Potential zu einem III. Weltkrieg hat: warum gibt es dann in der Praxis kaum Bewegung?

Ich sage Ihnen allen Ernstes, dass der militärische Nimbus der USA weit größer ist als ihre Kampferfolge. Im I. Weltkrieg haben sie das Schlachtfeld betreten im Juni 1918, als die Briten und Franzosen die deutsche Westfront so gut wie zermürbt hatten. Im II. Weltkrieg trauten sie sich an die Wehrmacht heran im Juni 1944, als die Russen uns zwischen Kaukasus und Weichsel Mann für Mann aufgerieben hatten um den Preis ihrer 25 Millionen Toten. Völlig undenkbar für das amerikanische Gemüt! Der Krieg gegen Japan war eine unerhörte Leistung der Navy und der Marines, und dennoch ging er strategisch daneben. Denn er wurde der Sache nach geführt um die Kontrolle Chinas. Das ging 1949 an die Kommunisten verloren, und damit war der ganze pazifische Krieg vergebens. Das sag’ nicht ich, das sagte seinerzeit der große US-General und spätere Außenminister George Marshall, der Erfinder des Marshallplans. Seitdem haben die USA übrigens keinen Krieg mehr gewonnen. Halt: ich vergesse Grenada und Panama.

Höre ich da in der historischen Betrachtung noch einen antiamerikanischen Zungenschlag heraus?

Gott behüte. Der klassische Hollywoodfilm zwischen 1933 und 1960 ist meine zweite Heimat! Meine halbe Erziehung verdanke ich John Wayne.

Das ist aber nicht unser Thema. Kein vernünftiger Mensch bestreitet den Rang der USA als stärkste Militärmacht der Erde, das glaubte allen voran John Wayne.

Ja, stark im Kaputtmachenkönnen, zugegeben! Aber damit ist doch kein Krieg gewonnen, wenn alle Indianer tot sind. Wozu hat Clausewitz gelebt? Sieger ist Clausewitz zufolge der, der die Verhältnisse nach seinem Willen gestaltet. Nicht verpufft, gestaltet!

Was also verhindert, dass ein Friede in Nordostasien Gestalt annimmt?

Es ist keine Schwierigkeit der Sache, sondern der Mentalität.

Wessen?

Hauptsächlich der US-Amerikanischen. Sie sperrt sich einzugestehen, dass das Koreaabenteuer 1953 gescheitert ist und sich in der Zwischenzeit nicht stikum in einen Erfolg verwandelt hat. Die ganze Sache diente dazu, nach dem Verlust Chinas ein weiteres Vordringen des Kommunismus in Asien zu stoppen. Das war im September 1950 auch gelungen. Kims Invasionstruppe floh Südkorea und verdunstete irgendwo in den Bergen. McArthur rollte diesen sowjetischen Marionettenstaat auf bis zum Yalu, das klappte spielend bis die Chinesen kamen, damit er nicht etwa weiterrollte in die Mandschurai. Mao saß ja erst ein Jahr auf dem Thron, der war womöglich noch zu kippen. Aber dazu hat die Puste nicht gereicht, übrigens auch die Maos nicht, denn eigentlich wollte er die Yankees vom asiatischen Festland schmeißen. So war denn Resultat Null bis auf die Millionen nutzlosen Toten. Das Ziel, ein Asien nach amerikanischen Ideen einzurichten wurde verfehlt, ist heute illusorischer denn je und die Garnison in Südkorea ist nur noch das Gespenst dieses Scheiterns. Uncle Sam muss es zugeben, wie in Südostasien, im Irak, in Afghanistan auch. Seine nuklearen Hämmer sind untauglicher Versuch an untauglichem Objekt. Es ist das alte Lied: mit dem Feind, den du nicht schlagen kannst, musst du reden! Lange, ruhig und ohne vorgehaltenen Revolver. Es ist doch wie 1953: eigentlicher Gesprächspartner ist kein Kim, sondern die schmunzelnden Xi und Pu. Die werden tätig, aber nicht, indem sie gesagt bekommen, was sie zu tun haben. Herr Tillerson überlegt sich, was er ihnen anzubieten hätte und die Verwahrer von Trump müssen aufpassen, dass sein Twitterfinger ihm nicht versehentlich auf den Roten Knopf rutscht.

Glauben Sie wirklich, dass die Welt von der Fingerbewegung eines einzigen älteren Herrn abhängt?

Und eins darf ich zur Beruhigung sagen: der Druck auf den Roten Knopf löst nicht den Big bang aus. Damit wird den militärischen Dienststellen der Einsatz der Hämmer angewiesen. Wann und wie sie damit umgehen, ist zunächst ihrem taktischen Ermessen überlassen. Und dem Ungehorsam! Der Knopf setzt gar nichts in Marsch. Also ausatmen: Donald ist nicht Adolf, sondern Unterhalter. Die amerikanische Nation ist ihm haushoch über. Nicht auszudenken, wenn es sie nicht gäbe. Sie darf dies Match nur nicht verlieren.

[amazon_link asins=’3548612334′ template=’ProductAd’ store=’publico0e-21′ marketplace=’DE’ link_id=’0e2eca59-c27c-11e7-80b7-650f053f7481′]


Unterstützen Sie Publico

Publico ist werbe- und kostenfrei. Es kostet allerdings Geld und Arbeit, unabhängigen Journalismus anzubieten. Mit Ihrem Beitrag können Sie helfen, die Existenz von Publico zu sichern und seine Reichweite stetig auszubauen. Danke!

Sie können auch gern einen Betrag Ihrer Wahl auf ein Konto überweisen. Weitere Informationen über Publico und eine Bankverbindung finden Sie unter dem Punkt Über.


Über Jörg Friedrich

Jörg Friedrich, Historiker, geb. 1944 in Tirol, aufgewachsen im Ruhrgebiet. Jugendjahre bei Theater und Film, später Aktivist der Außerparlamentarischen Opposition, darauf Wechsel zum Rundfunkjournalismus. Seit 1983 Schriftsteller. Mit dem Buch “Der Brand“ über den Bombenkrieg in Europa schrieb Friedrich einen viel diskutierten Bestseller. Zuletzt erschienen von ihm : “1914/18. Der Weg nach Versailles” und, zum Koreakrieg, “Yalu. An den Ufern des III. Weltkriegs”.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter, wir benachrichtigten Sie bei neuen Beiträgen.
* Ja, ich möchte über Neue Beiträge von PublicoMag.com per E-Mail informiert werden. Die Einwilligung kann jederzeit per Abmeldelink im Newsletter widerrufen werden.

9 Kommentare
  • Martin
    6. November, 2017

    Herrje, was für ein verquastes Gebrabbel. Jugendjahre bei Theater und Film, sowie in der Apo haben offensichtlich schwere antiamerikanische Verwirrungen und Realitätsverschiebungen hinterlassen.

    • Robert Meyer
      7. November, 2017

      Herrje, dass es heutzutage immer noch solch folgsame Vasallen gibt! Die nicht begreifen, dass “die Amerikaner” auch nur vernünftig leben wollen wie alle anderen auch und zu trennen sind von ihrer Obrigkeit, deren Gier schon seit mehr als einem Jahrhundert die ganze Welt anzündet und verbrennt. Das zu erkennen hat übrigens nichts mit Jugendjahren bei Theater und Film oder der Apo zu tun, sondern mit einfachem Nachdenken und gewisser Beschäftigung mit Geschichte. Guter Mann, der Friedrich. Gern mehr davon. Die Speichellecker sterben ohnehin nicht aus.

    • Michael Boden
      7. November, 2017

      Nein, Martin,
      Friedrich ist kein Anti-Amerikaner. Ein 68 iger war er vielleicht, das hat er aber gründlich verarbeitet.
      Und ein glänzender Korea-Krieg Kenner ist er . “Yalu” kann ich nur empfehlen.

      Dass die Amerikaner immer außenpolitisch der Elefant im Porzellanladen waren ist bekannt.

      So eine Rede wie TRump hält man einfach nicht.

      Stattdessen muss man der Welt immer wieder berichten vom KZ-Staat Nord Korea mit ca. 200 000 Häftlingen mit Familien, (ohne Wiederkehr, wie ich las) und dass dort Kinder öffentlich gefoltert werden, wenn die Väter Selbstmord begangen haben, weil sie es nicht mehr aushielten)
      Das muss ununterbrochen angeprangert werden. Überall. Passt aber nicht ins scheißlinke Weltbild.

      • Lichtenberg
        10. November, 2017

        Zustimmung!
        Die Grausamkeiten gegenüber verwaisten nordkoreanischen Kindern erinnern übrigens in fataler Weise an Stalin, der im Jahr 1935 mit dem Artikel 12 des sowjetischen Strafgesetzbuches, Haftstrafen im Gulag und Todesstrafe für Kinder ab 12 Jahren eingeführt hat; dabei ging es um die sogenannten Bezprizorni (verwaiste Straßenkinder), deren Eltern bereits dem stalinistischen Terror zum Opfer gefallen waren.

        • Hajo Blaschke
          10. November, 2017

          Woher haben Sie diese Informationen über Nordkorea? Aus den selben Quellen, die zwischen 1914 und 1918 behauptet haben, dass deutsche Soldaten in Belgien Kinder gegrillt und zum Frühstück gegessen haben?

      • Hajo Blaschke
        10. November, 2017

        Trump kämpft gegen Fakenews. Sagt er. Er selber verbreitet Fakenews. Über Nordkorea. Auf diesen Fakenews, z.B. dass Nordkorea die USA bedroht, baut er einen Popanz auf, den er vernichten will. Er will dort die Demokratie alá USA einführen, KZs abschaffen, einen Diktator beseitigen. Und wenn die Nordkoreaner keine Demokratie alá USA wollen, keine KZs abschaffen, weil es die nicht gibt und Kim gar nicht als Diktator sondern als Beschützer ihres Landes sehen und kein Nordkoreaner die USA bedroht? Dann verspricht er, Nordkorea mit Atombomben zu zerstören. Trump, ein Menschenfreund.

  • Marga Noelke
    6. November, 2017

    Wenn es irgendwann ein verdächtig heller Blitz selbst bis über den Himmel von Oberfranken schafft, gönne ich mir den letzten Gedanken, dass ich wenigstens einen ebenso profunden wie amüsanten Artikel über den Wahnsinn dahinter gelesen habe.
    Galaktisch gut!

  • Hajo Blaschke
    7. November, 2017

    Mal etwas sachlich. Kim ist auf gar keinen Fall ein durchgeknallter Pitbull, der beseitigt werden muss. Kim schützt und verteidigt die Unabhängigkeit seines Volkes. Und das tut er mit voller Konsequenz. Und wenn er beseitigt werden sollte, werden andere diesen Schutz übernehmen. Und hinter ihm steht der größte Teil der Nordkoreaner, denn die wissen, was aus ihrem Land wird, wenn dort Demokratie und Menschenrechte alá USA eingeführt werden. Und Nordkorea ist auch auf gar keinen Fall die Marionette, an deren Strippen China und Russland ziehen. Nordkorea ist ein Land mit atrbeitssamen Menschen und voller Bodenschätze und das macht die Yankess gierig. Schauen Sie sich mal Bilder aus Nordkorea an. Die gibt es wirklich oder fragen Sie Leute, die schon mal dort waren. Auch das gibt es. Nordkorea ist ein Staat, der niemandem was zuleide tut, der friedlich und ohne Knechtschaft leben will. Auch ein Jörg Friedrich weiß nicht alles über diesen Staat. Und Trump hat sich mit seiner Rhetorik total verrannt. Er wird entweder alle hämisch Lachenden auf den Plan rufen, wenn allen sichtbar wird, dass er sich in eine Sackgasse ohne Möglichkeit der Wiederherauskommens manövriert hat oder eine großangelegte Vernichtung initiieren.

  • Lichtenberg
    7. November, 2017

    Seit “Der Brand” und “1914/18” hat Jörg Friedrich bei mir einen Stein im Brett. Jetzt also “Yalu”.

    Ein guter Auftritt, übrigens. Viel Erfolg mit “Publico”.

Ihre Meinung dazu

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert