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Die Kirche, das Geld und die Steuer

EKD-Präses Heinrich Bedford fordert eine Belastung von Reichen, um die Folgen der Corona-Pandemie zu lindern. Das kann er auch einfacher haben

Über Friedrich den Großen gibt es folgende Anekdote: Er bat seine Beamten um Ideen, wie der Zustand der Staatsfinanzen zu verbessern sei. Der Geheime Rat von Taubenheim machte den Vorschlag, den niederen Beamten das Gehalt zu kürzen. „Eh bien“, sagte der König: „Fangen wir gleich mit Ihm an.“ Er strich Taubenheim tausend Taler seines Jahressalärs und befahl ihm nach zwölf Monaten zu berichten, ob sich das förderlich auf dessen Haushaltsführung ausgewirkt hätte.


Einen Vorschlag zur Sanierung der deutschen Staatsfinanzen nach der Corona-Pandemie unterbreitete gerade der EKD-Ratspräsident Heinrich Bedford-Strohm. Im Detail fiel er anders aus als der Rat von Taubenheim, in der Stoßrichtung auf andere aber sehr ähnlich:
„Man darf sich keine Illusionen machen, wenn die Krise vorüber ist, wird es eine riesige Solidaritätsanstrengung brauchen, und ich hoffe, dass wir alle dazu bereit sind. Besonders die, denen es finanziell gut geht.“

Fangen wir nicht mit dem privaten Bedford-Strohm an, sondern mit den beiden großen Kirchen in Deutschland. Neben den Kirchensteuern (2018: 12,4 Milliarden Euro, 6,643 Milliarden für die katholische Kirche, 5,790 Milliarden Euro für die evangelische) und den Zahlungen für den Betrieb kirchlicher Krankenhäuser, Schulen und anderer sozialen Einrichtungen erhalten die beiden Glaubensgemeinschaften noch so genannte Staatskirchenleistungen. Viele Steuerbürger verwechseln sie mit den beiden oben genannten Posten.
Bei den Staatsleistungen handelt sich allerdings um Zahlungen aus der allgemeinen Steuerkasse – also von allen Steuerbürgern – an die Kirche direkt, nicht an Einrichtungen in ihrer Trägerschaft. Mit dem Geld finanzieren sie so genannte Baulasten der Kirche, also die Erhaltung des Gebäudebestands, aber auch Kirchenangestellte bis zum Bischof und deren Pensionen.

Der Freistaat Bayern etwa zahlt die Gehälter von Erzbischöfen und Bischöfen, Dignitären, Kanonikern, Domvikaren, Generalvikaren und Erziehern an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren. An Staatsleistungen flossen im Freistaat allein 2018 insgesamt 96 Millionen, davon 60 Millionen zur Besoldung von Geistlichen. Wofür genau die Bezahlung dient, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Nur Hamburg und Bremen beteiligen sich aus historischen Gründen nicht an der staatlichen Kirchenfinanzierung. Die Gesamtzahlungen der anderen 14 Länder beliefen sich 2019 auf 548 Millionen Euro, wovon auf die beiden Kirchen je etwa die Hälfte entfiel.

Der Ursprung dieser Dotationen geht zum größten Teil auf die Enteignung linksrheinischer geistlicher Ländereien durch Napoleon zurück, die 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss in Regensburg bestätigt wurde. In dieser letzten großen Entscheidung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (das 1806 endete), wurden zwei geistliche Kurfürstentümer, neun Reichsbistümer, 44 Reichsabteien und 45 Reichsstädte mit insgesamt gut 45000 Quadratkilometern Land neuen weltlichen Herrschern zugeschlagen. Die verpflichteten sich im Gegenzug, ständige Entschädigungszahlungen für den weltlichen Besitz der Kirchen zu leisten, also für Grundbesitz, Immobilien und Wirtschaftsgüter. Bis zum Ende des Kaiserreichs, das als Bundesstaat der Fürstentümern zustande gekommen war, überwiesen die staatlichen Stellen diskussionslos. Die Weimarer Republik betrachtete sich nicht mehr ohne weiteres als Erbe dieser Pflichten. Ihre Verfassungsautoren beauftragten in Artikel 138 das Reich, eine abschließende Regelung zu finden, die von den eigentlichen Zahlern – den Ländern – umgesetzt werden sollte:

„Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf.“

Ablösung hieß nach juristischem Sprachgebrauch, eine jährliche Leistung des Staates durch einmalige Abfindung zu beenden. Dazu kam es nicht. Auch das Dritte Reich führte die Staatskirchenleistungen weiter. Sogar die DDR-Führung behielt die Dotation bei, nur um die Hälfte gekürzt. Denn die Staatsleistungen bewährten sich auch immer als goldener Zügel, der eine weitgehende Konformität der beiden Kirchen garantierte.

Vor allem die evangelische Kirche erzählt sich ihre Geschichte zwar heute anders, nämlich nachveredelt. Tatsächlich wehte in ihr immer der jeweilige Obrigkeitsgeist: Im Kaiserreich kaisertreu, im Nationalsozialismus eine Stütze oder mindestens passiv, in der DDR ganz überwiegend staatsfromm und trotzdem paranoid überwacht, in der frühen Bundesrepublik konservativ, in der späteren progressistisch und grün. Ausnahmen gab es immer, aber es waren eben Ausnahmen, von denen sich die Amtskirche meist distanzierte.

Die Schöpfer des Grundgesetzes nahmen 1949 trotzdem den unerfüllten Verfassungsauftrag von Weimar zur Abschaffung der Staatsleistungen als Artikel 140 auf:

„Die Bestimmungen der Artikel 136, 137, 138, 139 und 141 der deutschen Verfassung vom 11. August 1919 sind Bestandteil dieses Grundgesetzes.“

Einige Bundesländer schrieben die Pflicht zur Abschaffung der Staatsleistungen sogar in ihre Verfassung, Baden-Württemberg etwa als Artikel 5:

„Für das Verhältnis des Staates zu den Kirchen und den anerkannten Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gilt Artikel 140 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Er ist Bestandteil dieser Verfassung.“

Seit 101 Jahren gibt es also eine unerfüllte Verfassungsforderung, die Staatsleistungen zu beenden. Deren Ablösung scheitert bisher an einer Formalie. Zwar existieren kaum noch staatsrechtliche Zusammenhänge zwischen den weltlichen Fürstentümern von 1803 und der Bundesrepublik. Die Bedeutung der christlichen Kirchen nimmt stetig ab, was auch am Wirken von Bedford-Strohm und Repräsentanten wie Kardinal Reinhard Marx liegt, die 2016 in Jerusalem dem Begriff Kreuzabnahme bekanntlich einen ganz neuen Sinn gegeben hatten.

Trotzdem gilt, dass der Staat nach allgemeiner Rechtsauffassung eine Staatsleistung nur durch eine Art Abfindung abwerfen kann, wenn er die Verpflichtung einmal anerkannt hat. Die Vorstellungen der Kirche für diese letzte Zahlung bewegen sich zwischen dem Vierzehnfachen, dem Achtzehnfachen und teils dem über Zwanzigfachen der jährlichen Leistungen. Das Zwanzigfache hieße für Bayern beispielsweise: fast zwei Milliarden Euro auf einen Schlag.
Kein Finanzminister würde das in seinen Haushalt schreiben.

Es gäbe allerdings – und hier kommen wir wieder zu Bedford-Strohm und seiner Forderung nach einem Sonderopfer der Reichen – die Möglichkeit, dass die Kirche von sich aus entschädigungslos auf die Zahlungen verzichtet. Eine halbe Milliarde jährlich mehr für die Landeshaushalte, das würde den Spielraum für Hilfen nach der Corona-Rezession schon vergrößern. Zusätzlich könnten sich beide Kirchen verpflichten, ihre Kirchentage künftig selbst zu finanzieren.
Bisher bekamen sie – jenseits der zu den Staatsleistungen – auch dafür noch kräftige Zuschüsse aus der Steuerkasse.

Im Gegensatz zu den Staatsleistungen gibt es noch nicht einmal die formale Pflicht, den Gesinnungskitsch- und Krempel-Jahrmarkt der EKD aus Steuergeldern zu subventionieren. Vor kurzem stellte Norbert Bolz die rhetorische Frage, ob eine Verbindung zwischen Christentum und Heinrich Bedford-Strohm existiert. In den meisten seiner Verlautbarungen und Interviews jedenfalls nicht. Abgabe- und Enteignungsdebatten können auch weltliche Kräfte führen.

 

 

Die Führer beider Kirchen hätten jetzt also die Chance, das zu praktizieren, was ihnen ohnehin liegt: Sie könnten ein Zeichen setzen. Das Gesamtvermögen von evangelischer und katholischer Kirche in Deutschland wird vage auf etwa 435 Milliarden Euro geschätzt, angelegt vor allem in Immobilien, Grundstücken und Wertpapieren. Ein Verzicht auf Staatskirchenleistungen fiele da kaum ins Gewicht. Zwar klagen die Kirchen schon präventiv, wegen der Covid-19-Krise würden auch ihre Kirchensteuereinnahmen leiden.

 

Das ist allerdings auch schon wegen der vermehrten Kirchenaustritte in den vergangenen Jahren der Fall. 2018 verließen nur in Nordrhein-Westfalen 88510 Menschen die katholische Kirche, ein Plus zum Vorjahr von 22 Prozent.
Der Kölner Kardinal Rainer Woelki kann sich das Phänomen kaum erklären, glaubt aber, dass es nicht an seinen Predigten liegt.

Die Mindereinnahmen von Staatsleistungsverzicht und eigener geistlicher Misswirtschaft müssten jedenfalls nicht zwingend bei den Krankenschwestern der kirchlichen Krankenhäuser wieder hereingeholt werden. Es bieten sich andere Maßnahmen an. Der Kardinal von München und Freising, Reinhard Marx, bezieht die Besoldungsstufe B 10, die 2020 bei 13654,43 Euro monatlich liegt. Heinrich Bedford-Strohm erhält B 9. Dazu kommen noch großzügige Wohnungen – bei Marx eine Bleibe von 90 Quadratmetern im Palais Holnstein, das aus öffentlichen Mitteln saniert wurde – und Dienstwagen.

Der übliche Einwand von Bedford-Strom und anderen lautet, es träfe ihn ja auch, wenn Steuern für Wohlhabende erhöht würden. Sehr viele Wohlhabende, beispielsweise Unternehmer, leben allerdings nicht direkt und indirekt von Staatsdotationen und von Abgaben. Praktischer wäre es, gleich an der Quelle zu streichen. Vor allem dann, wenn jemand selbst dazu aufruft, nach Corona ganz neu zu denken und sich keine Illusionen zu machen.

Um noch einmal auf Friedrich II zu kommen: Der Monarch hatte nicht nur etwas gegen Vorschläge wie den von Taubenheim. Er besaß auch genaue Vorstellungen, in welchem Maß der Staat seine Bürger belasten sollte. Und das, obwohl er nach dem Siebenjährigen Krieg ein Land wieder aufzubauen hatte.

„Eine Regierung muss sparsam sein“, fand der Monarch, „weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, dass jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, dass er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss.“

 


Dieser Beitrag erscheint auch auf Tichys Einblick.


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27 Kommentare
  • Horst Hauptmann
    13. April, 2020

    Sprach der König zum Priester: Halte du sie dumm, ich halte sie arm.
    Übersetzt:
    Sprach die Merkel zu ARD und ZDF: Halte du sie dumm, ich mache sie arm.
    Und dann noch Bedford, der Ober-Heuchler. Wegen dem (und anderen) bin ich aus der Kirche ausgetreten.
    Jesus hätte diese Bagage und Pharisäer aus dem Tempel gejagt, ganz sicher!

  • oldman
    13. April, 2020

    Der Herr Lehrer Benjamin Bauer von #NazisRaus und der oberste protestantische Amtskirchenatheist Bedford-Strom (Thomas May) funken also auf gleicher Wellenlänge – wundert mich nicht. “Vor allem dann, wenn jemand selbst dazu aufruft, nach Corona ganz neu zu denken und sich keine Illusionen zu machen.”
    Wozu Corona so alles gut ist. Vielleicht überlegt der Herr Bischofsdarsteller mal , was Christentum eigentlich bedeutet und mit Vulvenmalerei und ähnlichem Mist zu tun hat, wenn er schon “ganz neu” denkt. Könnte direkt mal hilfreich sein.

    • Gerhard Sauer
      14. April, 2020

      So ganz neben der Spur war die Vulvenmalerei nicht, immerhin kam Kardinal Marx zum Kirchentag.

      • oldman
        15. April, 2020

        So habe ich die Sache noch nicht betrachtet. Synodaler Weg oder so ähnlich ?

        • Ökumene
          16. April, 2020

          Kardinal Marx sagt nach dem Besuch des evangelischen Kirchentags: „Der Kirchentag war sehr lehrreich für mich, er hat mir die Augen geöffnet. Unser synodaler Weg allein ist nicht seligmachend. Er muß um den klitoralen Weg ergänzt werden.“

  • Grand Nix
    13. April, 2020

    “Tatsächlich wehte in ihr (der Kirche) immer der jeweilige Obrigkeitsgeist: Im Kaiserreich kaisertreu, im Nationalsozialismus eine Stütze oder mindestens passiv, in der DDR ganz überwiegend staatsfromm und trotzdem paranoid überwacht, in der frühen Bundesrepublik konservativ, in der späteren progressistisch und grün.”

    Wer die Entwicklung der Kirche, der Kirchenfürsten in den unterschiedlichen deutschen Staatsformen, auch nur ein wenig kennt und verfolgt hat, weiß, diese Herrschaft(en) würde(n), bevor sie sich von ihren unzähligen Latifundien und Immobilien trennen, bevor sie auf ihre üppigen Zuwendungen von Steuergeldern in Millionenhöhe verzichten, im Zweifel eher geschlossen der erstarkenden AfD beitreten. Und das ist keine nur so in den Raum gestellte absurde Behauptung. Die Geschichte Deutschlands und die Geschichte der deutschen Kirchen beweist es doch jedes Mal aufs Neue. Die Pfaffen heulen stets mit den aktuell Herrschenden. Und die aktuell Herrschenden heulen stets mit den Pfaffen. Frage: War es jemals anders? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern.

    Die jeweilige Politik (auch wenn die AfD an der Macht wäre) würde wiederum die üppigen Zahlungen (2019 waren es stattliche 548 Millionen Euro?) nicht einstellen wollen (Stichwort: goldener Zügel). Auch die teilweise Enteignung des gigantischen Vermögens (geschätzt etwa 435 Milliarden Euro) brauchen die religiösen Einrichtungen in Deutschland nicht zu fürchten. Kirche, Staat, Wirtschaft, bildeten schon immer eine unauflösliche Einheit, um das Volk zu plündern, das Volk zu knechten, das Volk zu entrechten, das Volk zu bevormunden.

    Kleine “Ketzer” sagen, die Kirchen mit ihren heuchlerischen Wendehälsen, sind genauso gigantische Fake-News-Schleudern auf Kosten des Steuerzahlers, wie der üppig alimentierte Staatsfunk. Bei den einen Wahrheitsverkündern beginnen die Phrasen nur mit “CDU-Merkel sagt …”. Bei den religiösen Wahrheitsverkündern beginnt die Phrasendrescherei mit den Worten “Gott (der Allmächtige?) sagt … “.

    Wenn der allmächtige Gott (welcher eigentlich, von den tausenden bereits existierenden Göttern) respektive die mächtigste Frau der Welt tatsächlich so mächtig wären, wie immer wieder behauptet wird, warum rutscht das Volk, warum rutschen die Völker dieser Erde, dann regelmäßig von einer Krise in die nächste? Ist ein kleines Virus etwa mächtiger, als all die
    All-Mächtigen?

    Ich zitiere Friedrich Nietzsche: (Der tolle Mensch – Die fröhliche Wissenschaft):

    `Der tolle Mensch sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken.
    “Wohin ist Gott?” rief er, “ich will es euch sagen!
    Wir haben ihn getötet – ihr und ich!
    Wir sind seine Mörder! Aber wie haben wir das gemacht?
    Wie vermochten wir das Meer auszutrinken?
    Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen?
    Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun?
    Wohin bewegen wir uns?
    Fort von allen Sonnen?
    Stürzen wir nicht fortwährend?
    Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten?
    Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht durch ein unendliches Nichts?
    Haucht uns nicht der leere Raum an?
    Ist es nicht kälter geworden?
    Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?
    Müssen nicht Laternen am Vormittag angezündet werden?
    Hören wir noch nichts von dem Lärm der Totengräber, welche Gott begraben?
    Riechen wir noch nichts von der göttlichen Verwesung? – auch Götter verwesen!
    Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!´

    Was lerne ich daraus: Allem menschlichen Treiben, allen All-Mächtigen, sollte man stets mit Vorsicht und Vorbehalt begegnen, die Geschichte lehrt es uns eindringlich.

    Wenn wir ein wenig Glück haben (wie in der Vergangenheit), dann entdecken wir wieder nur wacklige Konstrukte und kaputte Fassaden, sowie riesige Schuldenberge (aber hoffentlich keine riesigen Leichenberge).
    Wenn wir jedoch Pech haben, wie einst unsere dicken Dinos vor ca. 65 Millionen Jahren, rafft uns irgendwann ein dicker Brocken oder ein kleines Virus, irgendwo aus dem Nirgendwo kommend, gnadenlos dahin.

    Tröstlich ist, die Welt wird sich weiterdrehen, nur eben ohne all die törichten Toren (wie ich einer bin), ohne all die tadellosen Tugendwächter, ohne all die selbsternannten oder hochgejubelten All-Mächtigen. Wäre diese Vorstellung wirklich so schlimm? Mein Bello sagt: Wau! … und jault in Richtung Sonne. Ist da was?

    Ich habe fertig, für heute, ich „Stäubchen vom Staube“.

  • Immo Sennewald
    13. April, 2020

    Eigentlich ist zum Thema alles gesagt – aber niemand redet mehr darüber. Das Bündnis zwischen Kirchen und Politbürokratie funktioniert einfach schon deshalb, weil personelle Verbindungen nach dem Ende der DDR alte Abhängigkeiten zementierten. Die Karriere von Angela Merkel ist kein ganz unmaßgebliches Indiz. Religion funktioniert nicht mehr ganz so gut als Opium des Volkes, weil seine Verkäufer halt auch mit Händlern kooperieren, die aufs Grundgesetz pfeifen, aber die jahrhundertealten Strategien zum Machterhalt kennen die Schwächen der Herde ebensogut wie Satan – das wusste nicht nur Goethe.
    Die Verfolgung der Ketzer dürfte also fortdauern wie das Geschäftsprinzip vom ollen Tetzel: Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.
    Es wird teuer. Zahlen werden die Schäfchen. Sie erinnern daran, und das wird Ihnen gewiss keine Freunde bei der Obrigkeit einbringen. Dafür haben Sie meine ganze Hochachtung.

  • Andreas Rochow
    13. April, 2020

    Betrachte ich die Einnahmen der beiden christlichen Kirchen im Asylbewerber-Beherbergungs- und Integrationsgeschäft, haben sie tatsächlich verstanden, das Steuergeld ein zweites Mal zu kapern. Nicht vergessen sollte man dabei, dass sie auch in der Gesundheits- und Pflegeindustrie exzessiv abgreifen und mit üblen Strategien die Arbeitnehmervertretung im Krankenhaus- und Pflegeheimbereich behindern und damit entscheidende Treiber des Mangels im Ärzte- und Pflegebereich sind. Die Staatsverträge, die die fröhlichen Urständ’ bei den Kirchen wirtschaftlich absichern, gehören auf den Prüfstand! Immerhin betreiben sie auch Zeitschriften- und Buchverlage, mehrere Nachrichtenagenturen, touristische Unternehmen, ein milliardenschweres Friedhofswesen undundund. Die Austritte schaden der Kirche nur minimal. Ihre Geschäftsideen liegen quasi auf der Straße und im Mittelmeer. Und wenn die Retter-Schlepper-Kreuzfahrten im Mittelmeer, mit denen die Ärmsten der Armen ausgebeutet werden, nicht genügend Geld einspielen, kann man aus Fair Trade-, Kunstgewerbeläden und Kirchenasyl noch Profit schlagen.

  • Albert Schultheis
    14. April, 2020

    Wahrlich. Wir werden Deutschland demnächst nicht mehr wiedererkennen. Einige behaupten, es schon jetzt nicht mehr wiederzuerkennen. Die Revolutionäre erkennen ihre Chance und ergreifen sie. Es gibt niemanden mehr im Staat, der ihnen den Weg versperren könnte. Die Ironie der Geschichte: Dass ausgerechnet eine CDU-Kanzlerin den Untergang der BRD herbeiführt – und das am Ende infolge einer, zumindest was Deutschland betrifft, – nach der Zahl der Verstorbenen – normalen Grippewelle. Beinahe lächerlich. Fast 15 Jahre lang hat sie Deutschland sturmreif geschossen, nun ist sie am Ziel und kann endlich abtreten, den neuen Herrschern das Land überlassen. Das dumme, duldsame Volk wird sich’s wieder so wählen und wird’s wieder einmal zu tragen haben. Die Amtskirchen werden sich mit den Herrschern suhlen, wie sie’s immer getan haben. Die alten Volksparteien werden zu Blockflöten degradiert. Die anderen EU-Länder werden noch eine Weile bei der Stange bleiben, solange noch Nektar aus Deutschland zu saugen ist, dann wird auch die EU zerfallen. Aus der Geschichte gibt’s nichts zu lernen. Man dreht sich nur im Kreis wie ein Esel in der Tretmühle. Die Demokratie – ein Stück faul Holz.

    • Stefan Schembara
      14. April, 2020

      Die Haltung unserer christlichen Kirchen zum Vietnamkrieg war bei mir die Initialzündung für den Austritt aus der römischen Kirche. Dann Deschners Werke (“Abermals krähte der Hahn”), Dawkins u.a. reichen für die Gewißheit, auf der richtigen Seite zu stehen. Man sollte diesen Institutionen alle Pfründe entziehen. Mißbrauch ist systemimmanent; in mehrfachem Sinne. Diese klerikale Clique ist geldgeil, rachsüchtig und hoffärtig. Unbedingt zurückstutzen.

  • Jürgen
    14. April, 2020

    Natürlich darf Herr Bedford-Strom im Chor der linken Gutmenschen nicht fehlen, die immer lauter nach einem “Beitrag” der Wohlhabenden rufen, was ja nichts weiter als der Ruf nach Enteignungen ist. Dass die Reichen bei uns via Einkommenssteuer bereits den größten Teil des Einkommenssteueraufkommens bezahlen, trotz ihres geringen prozentualen Anteils wird dabei natürlich geflissentlich übersehen. Im übrigen ist gerade Herr Bedford-Strom ein geradezu peinlicher Repräsentant der linksdrehenden evangelischen Pasotoren, die vor lauter Politisieren die Verkündigung des Glaubens (der ihnen wohl selber fehlt) vergessen haben. Um nur eine Peinlichkeit zu nennen, sei an den Auftritt der “Glaubensverkünder” Bedford-Strom und Marx auf dem Tempelberg in Jerusalem erinnert. Es ist also Ihrem Vorschlag nur zuzustimmen, wenn die Kirchen nach einem zusätzlichen Beitrag der Reichen an der Überwindung der Coroa-Folgen rufen, sollten sie in der ersten Reihe stehen und laut und deutlich “hier” rufen.

  • irgendwer
    14. April, 2020

    Der Reichsdeputationshauptschluss diente in erster Linie der Beseitigung der Kleinstaaterei im HRR. Mit dem gleichen Recht, mit dem die Kirchen bis heute Entschädigungsleistungen für den Verlust ihrer “weltlichen”, besser: hoheitlichen Herrschaftsausübung erhalten, müssten auch sämtliche ehemals reichsunmittelbaren Territorialherrschaften Entschädigungszahlungen erhalten. Erhalten sie die?
    Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass im Feudalismus das Land – und die Leute – den Feudalherren gehörten. Sie benahmen sich nur so. Die Feudalherrschaft war die Ausübung politischer/ hoheitlicher Gewalt, die innerhalb weniger Generationen aus freien Bauern(kriegern) Leibeigene der (ursprünglich unfreien, sich aber stetig weitere Freiräume erschaffenden) Verwaltungsbeamten (z.B. Ritter, Ministerialen) wurden.
    PS: Der Vergleich der DDR mit einer Feudalherrschaft scheint also nicht weit hergeholt – und gibt den Ausblick, wo sich unsere Gesellschaft wohl derzeit (wieder) hinbewegt.

    • Hans Braun
      23. April, 2020

      Im Artikel aber auch fehlerhaft dargestellt: Weltliche Fürsten, die auf der linken Rheinseite Besitzungen eingebüßt hatten, wurden rechts des Rheines mit Besitz der Kirche entschädigt, dadurch wurden sowohl große Landesteile (Bistum Münster, Erzbistum Köln , Trier und Mainz), aber auch kleinere (Klöster, Probsteien) und ihre Einkünfte der Kirche entzogen.

  • Jens Richter
    14. April, 2020

    Friedrich II hat Kants praktische Vernunft angewendet. Wer eine (moralische) Forderung stellt, muss sich selbst stets einbeziehen. Das Gegenteil erleben wir täglich. “Wir” schaffen das meint die anderen müssen es schaffen, “wir” müssen Flüchtende aufnehmen meint nicht in meine Wohnung, nicht in mein Viertel. “Wir” brauchen die Herdenimmunität meint alle sollen sich infizieren, nur nicht ich. Friedrich würde diese verlogenen Hypermoralbolzen alle am Schlafittchen nehmen und ihnen konsequent die Medizin einflößen, die sie allen anderen verabreichen wollen.

  • Thomas Bernhart
    14. April, 2020

    Lebenselixier – nicht nur in der Krise – diese genialen Texte von Alexander Wendt.

  • Dr. Wolfgang Epple
    14. April, 2020

    Danke für diesen erhellenden Beitrag! Die abstoßende Bigotterie der Kirchen-Großgrundbesitzer gehört nicht erst seit Corona auf die Tagesordnung. Ihre Scheinheiligkeit ist es, die zu einem nicht kleinen Anteil der Kirchenaustritte führt. Christus, der einst den Tempel gesäubert hat, würde das medial gestützte Surfen der fiskalisch gemästeten Kirchenfürsten auf der Krisen-Mainstream-Welle sicher nicht gutheißen. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

  • Peter Müller
    14. April, 2020

    Ihr Vorschlag ist vernünftig.
    Man könnte den Kreis derjenigen, die nun entweder Enteignungen fordern oder
    andere auffordern, den Gürtel enger zu schnallen, aber ihre eigenen Pfründe behalten wollen, beliebig erweitern.
    Es gibt, soweit mir bekannt, derzeit drei lebende ehemalige oder aktive Bundespräsidenten, welche einen nicht geringen “Ehrensold” erhalten.
    Wir haben ein gigantisch großes Parlament, welches jedoch von unserer Bundeskanzlerin zugunsten von “Klima”- oder “Corona-Kabinetten” ohnehin kaum behelligt wird.
    Zusätzlich wurden und werden umfangreiche nationale Kompetenzen des Parlamentes an die EU, die UN, NGOs etc. verlagert.
    Auch und gerade unter den üppig wachsenden Organisationen der “Zivilgesellschaft”, welche alle von staatlichen Zuwendungen gut und gerne leben (etwa die “Deutsche Umwelthilfe” und viele, viele andere) gäbe es Möglichkeiten, hohe Gehälter und großzügige Zuwendungen zu überdenken.
    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der, stets und ständig “Wir stehen zusammen” oder “Wir sind ihr” (ein ebenso grammatikalisch wie semantisch sinnfreier Satz) postuliert, könnte seine Strukturen straffen.
    Sicher will auch Lehrer Bauer sein Teil beitragen; seine Bezüge laufen ja wohl ungekürzt weiter.
    Herr Wecker würde bestimmt gerne ein Benefizkonzert (gegen Honorar) mit den “Toten Hosen”, Herbert Grönemeyer und anderen “Kulturschaffenden” ausrichten, aber das muss ja nun nicht sein.
    Man könnte die Aufzählung sicher verlängern.
    Alles Pharisäer!

    • Gerhard Sauer
      14. April, 2020

      Nicht zu vergessen die Windradbarone. Werden Sie für eine Zeit auf die EEG-Umlage verzichten, um den Verdienstverlust der nicht beim Staat Beschäftigten durch eine Verringerung des Kilowattstundenpreises abzufedern? Die Umlage beträgt momentan 6,8 Cent/kWh.

  • Wanninger
    14. April, 2020

    Bischof Tebartz-van Elst ist mit den verprassten Millionen wenigsten sinnvoll umgegangen. Er hatte Geschmack und hat bleibende Werte hinterlassen.

  • Gerhard Koning
    14. April, 2020

    Der Artikel verdient weiteste Verbreitung, der allerdings der eingebettete Tweet vulgär-sozialistischen Inhalts eines Herrn Bauer ( Linkspartei ? ) entgegen steht.

  • caruso
    14. April, 2020

    Hätten nur die jetzigen Machthaber so viel Verstand wie Friedrich II, würde die Welt anders ausschauen. Ich meine jetzt das letzte Zitat.
    lg
    caruso

  • Gerhard Sauer
    14. April, 2020

    „Mein Gott, was ist mir heiß, mir läuft der Schweiß in Strömen den Rücken hinunter. Schwitzt du auch so, Heinrich?“
    „Mir geht’s genauso Reinhard. Ich fühle mich wie in einer Sauna. Ist auch verdammt drückend warm hier auf dem Tempelberg.“
    „Warum muß ich bei diesem heißen Wetter auch eine schwarze Soutane tragen. Könnte ich mir wenigstens die Bauchbinde lockern, damit Luft hereinströmen könnte.“
    „Das ist schon Wahnsinn, daß wir schwarz tragen müssen, wie auf einer Beerdigung. Aber wir können nicht anders, sonst erkennen uns unsere Schäfchen nicht mehr.“
    „Seien wir nur froh, daß wir unsere Kreuze im Hotel gelassen haben. Nicht auszumalen, wenn noch diese schweren Messingteile an unserem Hals baumelten. Wie schnell könnte unser Nacken wund gescheuert sein.“
    „Glaubst du Reinhard, daß Jesus mit einem Kreuz bei dieser Hitze durch Jerusalem gegangen ist?“
    „Auf keinen Fall. Wenn es so knallend heiß wie heute gewesen wäre, hätte er sich bestimmt geweigert. Am Karfreitag scheint es hier kühler zu sein, das war bestimmt von Vorteil.“
    „Sicher hat er auch nie schwarz getragen. Hier im Orient tragen nur die Weiber schwarz, die Männer tragen weiß. Das wird damals auch so gewesen sein. Weiber schwitzen nicht so stark, die halten das aus.“
    „Du ich muß dir was sagen. Neulich habe ich mit Iman Abdullah Omar Hussein aus Mekka gesprochen. Er behauptet, Jesus sei nicht gekreuzigt worden. Die Pharisäer hätten das zwar gewollt, aber Allah habe ihn vor diesem grausamen Schicksal bewahrt. Was hältst du davon?“
    „Wer weiß, Heinrich. Jesus wollte die Sünde von den Menschen nehmen. Aber schau uns beide an. Welche Sünden hätten wir denn verbrochen?“
    „Genau, uns kann man keine Sünde in die Schuhe schieben. Wir dürften den ersten Stein werfen.“
    „Erlaubt wäre es uns schon. Doch lassen wir es lieber bleiben, sonst heißt es gleich wieder, die Christen werfen mit Steinen.“
    „Sei es wie es sei. Unser Freund Scheich Omar Awadallah Kiswani ist ganz erfreut, mit uns auf dem Tempelberg zu flanieren. Gut, daß wir ihn durch unsere Kreuze nicht verärgert haben. Prinzipienreiterei hat noch niemals was gebracht.“
    „Die Muslime werden unsere Geste sicher schätzen. Sich an fremde Gebräuche anzupassen, ist eine Tugend des Islams. Zeigen wir, daß auch wir diese Tugend praktizieren.“

  • Knut Heinzel
    14. April, 2020

    Ein sehr schöner Artikel! Gerade der staatlich begünstigte Großgrundbesitzer Kirche ist aufgefordert ein Opfer zu bringen.
    Allerdings lehrt die Kirchengeschichte, dass die christlichen Kirchen immer von ihren Schäfchen Opfer gefordert haben, und diese sogar bei Bedarf selber geopfert haben.
    Bischhof Bedford-Strohm ist ja jüngst auch durch eine das Spektrum der Meinungsfreiheit einschränkende Äußerung aufgefallen:
    ” Wir werden die zur Rede stellen, die Rechtsradikalen Deckung geben, auch dann, wenn sie selbst nicht
    so denken. Wenn im Bundestag und im Landtag vertretene Parteien rechtsradikale Ideen in ihren Reihen dulden, dann disqualifizieren sie sich im demokratischen Diskurs.”
    Ich habe ihn daraufhin brieflich aufgefordert doch bei mir anzufangen und mich in alt bewährter kirchlicher Manier auf dem Scheiterhaufen “zur Rechenschaft zu stellen”, weil ich tatsächliche rechte Ideen dulde auch wenn ich sie nicht teile.
    Sein Mitarbeiter bedauerte allerdings, dass es dem hochwürdige Bischhof “nicht möglich sei jeden einzelnen Gesprächswunsch zu erfüllen”.
    Schade!

    • Lichtenberg
      15. April, 2020

      Synonymgruppe
      ↗Bigotterie · ↗Doppelmoral · ↗Doppelzüngigkeit · ↗Heuchelei · ↗Hinterfotzigkeit · ↗Hypokrisie · ↗Pharisäertum · Scheinheiligkeit · ↗Unaufrichtigkeit · ↗Verlogenheit
      Quelle: dwds.de

  • Charles Brûler
    14. April, 2020

    “Aber es ist nicht gerecht, dass er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss.”

    Jetzt bin ich fast am überlegen, ob ich lieber einen Friedrich II zum Monarchen wählen würde, als dass ich Pseudo-Monarchen, wie Merkel oder Steinmeier mein Vertrauen aussprechen würde.

    Unsere “Monarchen” sind ohnehin vom umgekehrten Weg überzeugt.

  • Ökumene
    16. April, 2020

    Aus dem erzbischöflichen Palast in München verlautbart, dass die evangelische und katholische Kirche einen substantiellen Beitrag zur Linderung der finanziellen Folgen des verordneten Stillstands der Gesellschaft leisten wollen. Bei einem Treffen von Kardinal Marx und Bischof Bedford-Strohm wurde vereinbart, dass alle Bischöfe ihre Messingkreuze ablegen und sie für wohltätige Zwecke spenden. Sie werden künftig einfache, aus abgestorbenen Ästen zusammengenagelte Kreuze tragen.
    Bundeskanzlerin Merkel begrüßte die Entscheidung der Bischöfe. Sie sei ein weiteres Zeichen des solidarischen Zusammenrückens der Bevölkerung in dieser ernsten Zeit.
    Ähnlich äußerte sich der bayerische Ministerpräsident Söder. Er ergänzte: „Es ist kein Wunder, dass dieser Beschluss in München gefasst wurde. Unter meiner Regierung hat ein neues Denken in Bayern Einzug gehalten. Profitstreben steht nicht mehr an erster Stelle, Luxus und Schmuck werden als dekadent empfunden und abgelehnt. Die Menschen besinnen sich auf das wirklich Wichte, die morgendliche Hatz zu irgendwelchen als Arbeitsplätze verbrämten Orten wird als widernatürlich empfunden. In Bayern steht ab sofort der geruhsame, selbstzufriedene Mensch im Mittelpunkt. Dafür stehe ich als Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU.“
    Der bayerische Wirtschaftsminister und Vorsitzende der Freien Wähler Aiwanger nickt zustimmend zu den Worten von Söder und sagt: „Jo, jo, is scho recht.“

  • Gerhard Sauer
    17. April, 2020

    Die ersten unbegleiteten Kinder im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sind endlich da. Merkel, Seehofer, Marx und Bedford-Strohm freuen sich auf ihre glückliche Evakuierung von der griechischen Insel Lesbos. Merkel sagte, die Aufnahme der Kinder sei der Humanität geschuldet und auch in der jetzigen Krisenzeit geboten. Darauf angesprochen, ob sie nicht befürchte, die Kinder könnten Probleme bereiten wie auf Lesbos, wo sie Olivenhaine abgeholzt und Kirchen verwüstet hätten, sagte sie, ähnliches sei in Deutschland nicht zu befürchten, denn hier gebe es bekanntlich keine Olivenhaine und die Kirchen seien geschlossen. Man müsse zudem bedenken, daß die Kinder in den Lagern wegen mangelnder Spielplätze frustriert gewesen seien und sich deshalb als Ersatz Olivenbaumanpflanzungen und sowieso leerstehende Kirchen ausgesucht hätten. Dafür hätte sie Verständnis. Sie sagte weiter, man würde die Kinder zu wohlerzogenen und wohlstandschaffenden Bürgern heranwachsen lassen, da habe sie volles Vertrauen in Caritas und Diakonie. Seehofer stimmte Merkel zu und meinte: „Dös hob i scho immer g’sagt.“
    Für Söder ist der Wille von Merkel, diese ausgezehrten Kinder aufzunehmen, ein Beweis für die von ihm schon lange bewunderten stahlharten Nerven der Bundeskanzlerin. Sie sei, wie schon Seehofer gesagte habe, unsere Beste.
    Marx und Bedford-Strohm freuen sich auf die zu erwartenden Einnahmen für Caritas und Diakonie durch die staatlichen Zuschüsse zur Finanzierung der Kinderbetreuung. Es sei eine win-win-Situation, indem sowohl den Kindern als den beiden gemeinnützigen Organisationen geholfen werde.

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